Gratis Versand in ganz Österreich
Bookbot

Arnold Stadler

    9. April 1954
    Sehnsucht
    New York machen wir das nächste Mal
    Mein Stifter
    Johann Peter Hebels Unvergänglichkeit
    "Die Menschen lügen. Alle" und andere Psalmen
    Ich war einmal
    • »›Es ist schön, diese Gegend zu verlassen‹, meint der Erzähler am Ende. Die ›Gegend‹, das ist das Land zwischen Meßkirch und Rast, zwischen der Stadt, die so berühmte Kinder wie den Philosophen Heidegger und das Bravo-Girl des Jahres 1971 die Ihren nennen darf, und dem Dorf, aus dem der Erzähler einst aufs Gymnasium nach Meßkirch geschickt wurde. Es ist ein Landstrich ohne Namen: ›Die Geographen sagen: oberes Ablachtal. Sie sind nicht ›hier‹ gewesen. Sie verteilen ihre Namen von der Karte aus. Die Bewohner von ›hier‹ wissen nicht, wo das obere Ablachtal ist.‹ Die wahren Namen der Gegend lauten Haarschneider Jakob, Pfarrer Haselmeier, Sauschneider Naze, Fräulein Hermle – und immer wieder Heidegger, wobei der Martin, von dem die Leute sagen, daß er ›irrsinnig g’scheit und unheimlich berühmt‹ war, nur einer von etlichen ist, die genauere Erwähnung finden. Zu ihnen, den Menschen zwischen Meßkirch und Rast, gehört auch Arnold Stadler, der mit dem Roman seiner Kindheit zugleich eine andere Art von oberschwäbischer Heimatkunde verfaßt hat.« »Karl-Markus Gauß, Neue Zürcher Zeitung«

      Ich war einmal
    • Arnold Stadlers Liebeserklärung an einen großen Erzähler des 19. Jahrhunderts „Es war einmal einer, der unglaublich dick war …“ Lakonisch und doch voller Bewunderung nähert sich Arnold Stadler „seinem Stifter“. Er tut dies auf ganz eigene Weise: als Leser, als Besucher von Stifters Orten, vor allem aber als Liebhaber. Denn für Büchner-Preisträger Stadler war Adalbert Stifter prägend, seit er dreizehnjährig dessen „Nachsommer“ las – fasziniert von dem Blick hinter die Abgründe der vermeintlich heilen Welt. „Mein Stifter“ ist nicht einfach nur Biographie, sondern Hinführung, Hommage und Vergegenwärtigung.

      Mein Stifter
    • 3,5(4)Abgeben

      Der Titel "ist ein unordentliches Buch. Wer den Büchner-Preis und den Kleist-Preis im Rücken hat, der kann es sich wohl leisten, dem Leser seine Schreibtischschublade vor die Füße zu kippen. In manchen Schnipseln, die so ans Tageslicht befördert wurden, erkennt der ebenso brüskierte wie faszinierte Leser Vorarbeiten zu Stadlers Romanen, in anderen bloße Sackgassen. Und dann gibt es da noch diese Mikroerzählungen, perfekte Kleinode im Stil von Hebels Kalendergeschichten. Ein ganzes Leben schnurrt hier auf die paar Momente zusammen, in denen sich Hoffnung und Vergeblichkeit miteinander verknäueln... In der Überzeichnung entstehen atmosphärische Porträts, die sich der Leser als Form für die eigene Erinnerung leicht aneignen kann. Wer sich von Arnold Stadlers neuem Buch nicht zu viel verspricht, der kann hier auf Fundstücke stoßen: kleine Medaillons einer Porträtkunst, die im Banalen das Sakrale enthüllt" (dradio.de)

      New York machen wir das nächste Mal
    • "Mein Buch, dem ich den Namen Sehnsucht gegeben habe, könnte auch die Autobiographie eines Schwanzes sein." Klingt er so, der viel beschworene "urkomische und zugleich todtraurige "Stadler-Ton"? Der Icherzähler, hinter dem sich unschwer das Alter Ego des Autors erkennen lässt, ist unterwegs von Berlin zu einem Vortrag im Heideort Bleckede. Es wird sowohl Erinnerungstour durch die noch junge Bundesrepublik, als auch eine Bestandsaufnahme all der uneingelösten Versprechen der eigenen Vergangenheit. In den Elbauen, in der Gegend des früheren Todesstreifens, beobachtet der sehnsüchtige Reisende mit dem Fernglas ein Pärchen bei der Liebe. Die Kopulation in freier Natur evoziert sogleich einen Strom schmerzlich-schöner Bilder aus der Zeit des eigenen sexuellen Erwachens. Schon diese frühe Szene jedoch enthüllt dem Leser verräterische Einblicke in die Ambivalenz der Stadler'schen Erlebniswelt von Erotik und Sexualität. Zarte und intime Bilder werden regelmäßig (und wie es scheint, ungewollt) von grobschlächtigsten pubertär-sexistischen Flegeleien erschlagen. So kann der mit dem Fernglas bewehrte Voyeur kaum an sich halten, angesichts des Pärchens stammtischhaft kalauernd dem Wörtchen "Feldstecher" gänzlich neue Bedeutungsdimensionen abzugewinnen. Was sich in lustvolle literarische Höhen hätte recken können, bei Stadler, dem Schmerzensmann und chronisch Heimatlosen, bleibt es ein verschrumpeltes Etwas. Dauerverschnupft und larmoyant werden die "heimatlosen Erektionen" beweint. Auf der Suche nach dem "Vollbild der Liebe" pflegt er die forciert rüde Sprache eines Sexualathleten, diese von einem "läppischen bis obszönen Wortschatz durchsetzte Ich-Prosa", wie Ina Hartwig von der Frankfurter Rundschau gestreng, aber fern jeglicher Prüderie anmerkt. Schließlich gelangen wir ins "Blue Moon", einer "Wellness-Anlage mit integriertem Swingerclub", wo der Glücksuchende seine erste Liebe wiedertrifft, ahnend, dass er hier "auf Ärsche stoßen würde, die ihre große Zeit hinter sich hatten". Uneins wie der Duktus des Romans präsentieren sich auch hier wieder die Wünsche seines Sehnt er sich nun nach Liebe oder lediglich nach einem Knackarsch? --Ravi Unger

      Sehnsucht
    • Mein Hund, meine Sau, mein Leben

      • 163 Seiten
      • 6 Lesestunden
      1,0(1)Abgeben

      Wohin geraten all die Begleiter, die ein Stück Lebenszeit mit uns geteilt haben und auf einmal nicht mehr da sind, oft ohne Abschied, manchmal auch, ohne daß ein klarer Bruch sich eingeprägt hätte? Bei einigen frühen Gefährten hat der Schmerz den Punkt des Nimmerwiedersehens festgehalten: als Hund und Katze vom Auto überfahren werden, als Frederic, das Ferkel eines Tages in Wurstsuppe verwandelt auf den Tisch kam: "Damals", vermutet der Erzähler, "muß ich den Verstand verloren haben, denn umittelbar darauf begann ich zu dichten."Lang ist die Liste der Vermißten: Schwester Maria Radigundies, die erste Liebe, Franz Sales, der Pater in Rom, oder Gianna, die Italienischlehrerin, die unbedingt zum Grab von Ulrike Meinhof hatte pilgern wollen. "Es gab Menschen, mit denen hatte ich für ein Leben gerechnet." Und doch sind sie auf Taubenfüßen verschwunden.

      Mein Hund, meine Sau, mein Leben
    • Ein hinreissender Schrotthändler

      • 219 Seiten
      • 8 Lesestunden
      3,8(17)Abgeben

      Eines Morgens Anfang Mai stand ein junger Mann in einer Adidas-Hose mit schwarz-rot-goldenen Seitenstreifen und Fitneß-Equipmenttasche vor mir und fragte, ob ich ein Auto zum Ausschlachten hätte. Wo sollte ich so schnell einen alten Wagen herbekommen? Das fehlende Auto soll nicht die einzige Sorge des 42jährigen Icherzählers bleiben, eines frühpensionierten Geschichtslehrers und promovierten Träumers. Er und seine Gattin Gabi, hanseatische Handchirurgin, haben sich auseinander gelebt, und irgendwie ist ihnen die Liebe abhanden gekommen. Zeit für ein wenig Abwechslung. Das erkennt auch der hausierende Schrotthändler Adrian, ergreift seine Chance und bringt das einstmals ruhige Leben der beiden Eheleute gehörig durcheinander - so durcheinander, daß der Icherzähler sich bald ohne Frau und Geld und in heilloser erotischer Verwirrung wiederfindet. Und sich wider Willen mit seinem Leben, seinen Erinnerungen an die erste Liebe und der Sehnsucht nach seiner Heimat auseinandersetzen muß. „Hinter dem souveränen Sprachwitz und den skurrilen Einfällen des Autors lauern Bitterkeit, Angst und Verzweiflung. Die Erzählung des Namenlosen, der Frau und Existenz verliert, kommt mit Frische, Leichtigkeit und Selbstironie daher - und ist dabei schrecklich und tieftraurig. Gerade dieser Kontrast macht die Faszination und die eigentümliche Spannung dieses Buches aus.“ Handelsblatt

      Ein hinreissender Schrotthändler
    • Salvatore

      • 222 Seiten
      • 8 Lesestunden
      3,5(7)Abgeben

      Ein Mann geht ins Kino und sieht einen Film. Es ist Pier Paolo Pasolinis ›Il Vangelo secondo Matteo‹. Dem Film liegt ein Buch zugrunde, und nicht irgendeines: Das Matthäusevangelium aus der Bibel, das folgenreichste Buch der Weltliteratur. Pasolinis Film öffnet dem Helden die Augen und verändert sein Leben. Wenn er dies alles auch nicht glauben kann, so ist er doch erfüllt von einer Sehnsucht danach, dass dies die Wahrheit sei. Stadler und der Leser folgen Pasolini und seinem Film, dessen Kraft jedem, der religiös nicht ganz unmusikalisch ist, das Gefühl des Aufbruchs zurückgeben kann. Pasolini hat aus einem Buch, dem Evangelium, einen Film gemacht, Arnold Stadler macht aus diesem Film wieder ein Buch, das von der Sehnsucht nach dem ganz anderen erzählt.

      Salvatore