Vor 200 Jahren, 1809, hat Österreich den „vaterländischen“ Krieg gegen Napoleon verloren. Im Frieden von Schönbrunn wurde der Villacher Kreis (Oberkärnten) den neugeschaffenen französischen Illyrischen Provinzen angegliedert. Dieses eigenartige Staatswesen reichte von Osttirol über Kärnten, Krain, Triest, Istrien und Dalmatien bis zur Bucht von Kotor und wurde von Laibach aus verwaltet. Der Geschichtsverein für Kärnten hat schon im Herbst 2008 ein Symposion zum Thema „Napoleon und seine Zeit“ veranstaltet, dessen Vorträge nunmehr als Buch vorliegen. Alle Autoren haben sich um populärwissenschaftliche Gemeinverständlichkeit bemüht, zahlreiche qualitätsvolle Reproduktionen erhöhen die Attraktivität dieses Sammelbandes, der sowohl den militärischen und politischen Ereignissen als auch der Kultur- und Sozialgeschichte einer bewegten Zeit breiten Raum widmet.
Claudia Fräss Ehrfeld Bücher





Im 13. und 14. Jh. gab es bereits interessante Berührungspunkte zwischen Kärnten und Böhmen: König Přemysl Ottokar II. führte das Amt des Kärntner Landeshauptmannes ein, während Herzog Heinrich kurzzeitig König von Böhmen war. Im 19. Jh. intensivierten sich die Beziehungen, als der Prager August Jaksch-Wartenhorst die Kärntner Geschichtsforschung prägte und Bischof Adalbert Lidmansky tschechischsprachige Priester nach Kärnten holte, was auf Widerstand der deutsch-freiheitlichen Bewegung stieß. In der letzten Phase der Monarchie war Böhmen für seine nationalen Kämpfe bekannt, und Kärnten übernahm im Nachfolgestaat (Deutsch-)Österreich die Rolle eines „Laboratoriums ethnischer Gegensätze“. Künstlerisch gibt es Verbindungen durch Anton Kolig aus Mähren und Giselbert Hoke, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Kärnten blieb. Schlesien, östlich von Böhmen, hat die hl. Hedwig als Landespatronin, während Kärnten die hl. Hemma verehrt. Teschen wurde zur Keimzelle des österreichischen Protestantismus, und die Verwaltungsreformen unter Maria Theresia wurden zuerst in Österreichisch-Schlesien erprobt. Kärnten und Krain waren die ersten, deren Verwaltungsorganisation umgestaltet wurde. Auch die sozialdemokratische Führung in Kärnten wurde von Schlesiern geprägt, beginnend mit Florian Gröger. Schließlich erlebte Kärnten durch den Umbau von Schloss Wolfsberg durch die Grafen Henckel von Donnersmarck einen architektonischen Anschluss an die Grün
Warum Czernowitz? Mit dieser Stadt und der Bukowina verbindet Kärnten Historisches und Aktuelles. Der Kärntner Leopold Graf Goëss aus Ebenthal etwa war Ende des 19. Jahrhunderts Landespräsident in der Bukowina, der Villacher Jurist Alexander Grawein lehrte an der Czernowitzer Universität, der Journalist und Literat Georg Drozdowski, in Czernowitz aufgewachsen, nach dem Zweiten Weltkrieg in Klagenfurt sesshaft, verquickte in seinen Arbeiten beide Welten. Seit etlichen Jahren schließlich sind das Land Kärnten und die Region Czernowitz Partner, ebenso die Städte Klagenfurt und Czernowitz und der Universitäten und außerdem das Gymnasium Nr. 1 in Czernowitz und das Bundesrealgymnasium in Spittal/Drau. Das Buch behandelt alle historischen und aktuellen Bezüge zwischen Kärnten und der Bukowina, rückt zugleich aber auch eine faszinierende multiethnische Region am Ostrand der ehemaligen Habsburgermonarchie wieder ins Bewusstsein.
Der zweite Band der „Geschichte Kärntens“ bespricht die Zeitspanne von Kaiser Maximilian I. bis zum Dreißigjährigen Krieg, also eine Ära der Umbrüche: Soziale Auseinandersetzungen führen zu Bauernaufständen, die Reformation bewirkt die Aufspaltung der christlichen Einheit. Im Zeichen von Humanismus und Renaissance kommt eine neue Weltanschauung zum Durchbruch, die dem menschlichen Tun, der schöpferischen Tat zentrale Bedeutung beimisst.
Bulletin des Geschichtsvereines für Kärnten
Zweites Halbjahr 2022
In diesem Bulletin finden sich Beiträge zu diversen historischen Themen (z. B. Der lange Weg zur Demokratie in Kärnten, Die Stadtbefestigung von St. Leonhard, 200 Jahre Slowenisches Nationalmuseum (1821-2021), Das Museum in der Habsburgermonarchie: Erinnerungsspeicher, Ort der Traditionsfindung und der Schaffung von Identitäten, Das Festungsviereck, Andrea Palladio, Vicenza und der Palladianismus, Die Habsburger und Italien, Ein Netzwerk in der Kanzlei Friedrichs III. als Basis lebenslanger Verbundenheit. Bischof Ulrich Sonnenberger (+ 1469) von Gurk und Papst Pius II. (+ 1464), Antike Helden, Päpste und Cäsaren. , Fabelhafte´ und reale Genealogien adeliger Familien Innerösterreichs, Die Brauttruhen der Paola Gonzaga, Goethe in Rom