Thomas Valentin. Lesebuch
- 158 Seiten
- 6 Lesestunden






In diesem Roman erzählt Valentin die Zeit von der Rückkehr des Dichters Christian Dietrich Grabbe in seine Heimatstadt Detmold bis zu seinem Tod. Er hält sich dabei genau an die biographischen Daten und versucht, Einblicke in das unstete -Leben des Dichters zu geben, indem er immer wieder Dramenszenen in den Text integriert. Es werden dem Leser die literarische Schaffenskraft Grabbes vorgeführt, seine Isolation in der Enge Detmolds und seine finanzielle Misere. Und doch ist der Roman die Spiegelung von Valentins eigenen Vorstellungen und Befindlichkeiten im wahlverwandten Dichterkollegen. - Ihm wurde posthum der Adolf-Grimme-Preis in Gold für das Fernsehspiel Grabbes letzter Sommer (1981) verliehen.,,Der Roman ist eine einfühlsame Beschreibung eines Zerrissenen, eines Mannes, in dem Genie und Provinzialität widerstreiten."Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.12. 1980
Landolt, ein Journalist, sucht nach Außenseitern der Gesellschaft für seine „Porträts am Straßeneck“. Eines Abends trifft er in einer Kneipe einen rätselhaften Fremden, dessen Geschichte er gerne erführe – da entzieht sich ihm dieser Ernst Legan. Erst Monate später meldet er sich mit einem Brief, in dem er bittet, doch während seiner Abwesenheit in der Wohnung nach dem Rechten zu sehen und dort einige Freunde zu empfangen, mit denen er schon fest verabredet sei. Vielleicht komme Landolt so doch noch zu seiner Geschichte. Ein kauziger Scherz oder das Testament eines Selbstmörders?Aus Landolts Interesse wird Anteilnahme, während der dieses fremde Leben aus Bruchstücken rekonstruiert; schließlich erkennt er im Schicksal des anderen sein eigenes: seine Liebe, seine Ehe, seine Krise. Und so wird auch die Komposition des Romans zu einer Widerspiegelung des Kernproblems: Fahnung – oder die Reise zu sich selbst.