Tierisch seeungeheuerlich Was es an Land gibt, gibt es auch im Wasser? Bären, Hunde und Löwen haben ein Pendant im Meer - genau wie zahlreiche Blumen, Früchte und Gemüsesorten: So gibt es Seeanemonen, -nelken und -gras, Seeblumenkohl, -bohnen und -äpfel. Doch viele dieser Namen führen auf die falsche Fährte. Die Seenelke etwa ist kein Fischgewürz, sondern sie zählt zur Gattung der Hohltiere, so wie Seeananas und -blumenkohl zu den Nesseltieren gehören und die Seegurke, die hässliche Verwandte des Seeigels und des Seesterns, zu den Stachelhäutern. Seebohnen und -datteln werden kaum im Gemüseladen zu finden sein, essbar sind sie dennoch, als Muscheln nämlich. Kurioses, Wissenswertes, Rätselhaftes findet sich allerdings nicht nur unter der Oberfläche des Meeres, sondern auch an seinen Ufern - und dort, wo die Grenze zwischen Wirklichkeit und Mythos verschwimmt: Seejungfrau, Seespuk, -könig und -drachen nimmt dieses kleine 'glossarium marinum' ebenso unter die Lupe wie das Gift des Seehasen, mit dem sich nicht nur Kaiser Nero missliebiger Personen entledigt haben soll. Garniert wird das Seewörteralphabet durch appetitanregende, gar aphrodisierende Rezepte - sowie durch zauberhafte Illustrationen von Pascal Cloëtta.
Birgit Pelzer Reith Bücher




Die Erde ist eine Welt der Fische. Der Fisch ist ein verblüffendes Tier, dem wir auf Schritt und Tritt begegnen: beim Badeurlaub, im Aquarium, an der Tiefkühltruhe, im Kino, selbst im Stau an der Stoßstange des Vordermanns. Fische prägen das Leben des Menschen von jeher: in Mythos und Religion, Wirtschaft und Forschung, Kunst und Küche. Schon immer war der Landbewohner Mensch von seinen aquatischen Antipoden fasziniert. Kein Wunder, sind Fische doch seit über 500 Millionen Jahren auf unserem Planeten zu Hause, kommen in mehr als 25.000 verschiedenen Arten vor und haben staunenswerte Eigenschaften: ein Barrakuda kann auf 150 Stundenkilometer beschleunigen, Lippfische tuten bei der Paarung wie ein Nebelhorn, und Anglerfischpärchen sind einfach unzertrennlich: zur Paarung beißt sich das Männchen im Weibchen fest – um dann mit ihm zusammenzuwachsen. Kaum ein Bereich, in dem Fische keine Rolle spielen: Fischer ist die älteste Profession der Menschheit; Flugzeugingenieure orientieren sich beim Bau vom Airbus an der Haut von Haifischen, der Papst trägt einen „Fischerring“ und allerorten steigen „Fisch sucht Fahrrad“-Parties. Birgit Pelzer-Reith hat die Netze ausgeworfen und Wissenswertes, Überraschendes und Unerhörtes aus der Welt der Fische an Land gezogen. Noch nie wurde so umfassend und facettenreich über den Fisch und seine Bedeutung berichtet wie in diesem Buch.
Jedes Jahr werden 13 000 bisher unbekannte Meeresbewohner entdeckt – nur 100 davon sind Fische. Wenn der Pistolenkrebs (der auch unter dem Namen Knallgarnele firmiert) seine Scheren schließt, führt er damit nicht nur die schnellste Bewegung aus, die es im Tierreich gibt: indem er seine Scheren in weniger als 0,8 Sekunden zusammenschnappen lässt, verursacht er einen Knall, dessen Lautstärke (150 Dezibel) der eines startenden Düsenjägers entspricht. Die Munition des Pistolenkrebses ist dabei ein Wasserstrahl, den er beim Zusammenschlagen seiner Scheren produziert. Und zwar mit einer solchen Kraft, dass er damit sogar die Glasscheibe eines Aquariums zertrümmern kann. Nachdem Birgit Pelzer-Reith mit ihrem staunenswerten Kompendium Sex & Lachs & Kabeljau 'Fische als wahre Superhelden' (Der Spiegel) entdeckt hat, stellte sie fest, dass die wundersamsten Meeresbewohner – wie etwa der Ellbogen-Krake, der Schlangenstern oder die Purpurschnecke – gar keine Fische sind. Wie auch das seltsame Lebewesen, das Meeresbiologen vor zwei Jahren auf einer Tauchfahrt in einer Tiefe von 2300 Metern nahe dem Pazifisch-Antarktischen Rücken zufällig entdeckten: ein blindes weißes Krustentier, dem die Forscher aufgrund seiner stark behaarten Beine den Spitznamen 'Yeti-Krabbe' gaben. In Venus, Schildpatt, Knallgarnele hat Birgit Pelzer-Reith alles über die erstaulichsten Meeresbewohner versammelt – alles außer Fisch.
Wie kam der Elefant nach Europa und die Kaffeebohne in die Karibik? Die Kartoffel zum Schnitzel, die Rose im Garten, das Meerschweinchen im Kinderzimmer: heute eine Selbstverständlichkeit. Heimisch jedoch waren sie auf entfernten Kontinenten, und erst mit Beginn der Neuzeit – durch die Fortschritte in Nautik, Kartografie und Navigation – ver- wandelten sich die Meere in Brücken, die den Weg freimachten für weltweiten Austausch und Handel. Davon, wie Tiere und Pflanzen zu unterschiedlichsten Zwecken über die Ozeane transportiert wurden, als Nahrungs- und Genussmittel, Staatsgeschenke, als Zoo- und Zirkustiere, handelt dieses Buch. (Und auch die kleineren und größeren Überfahrtsdebakel kommen nicht zu kurz.) Anekdotenreich und informativ erzählt Tiger an Deck von den Herausforderungen des Seetransports im Lauf der Jahrhunderte: von der abenteuerlichen Reise der Kaffeepflanze, von den Brotfruchtbäumen, die bei der Meuterei auf der Bounty über Bord gingen, von dem in den Meeresfluten versinkenden Rhinocerus aus Goa, von der Erfindung der Orangenmarmelade und zwei großen Pandabären, die Helmut Schmidt 1980 vom chinesischen Regierungschef geschenkt bekam – kurz: von den unglaublichen Fahrten der Tiere und Pflanzen quer übers Meer.