Am 30. Mai 1939 wurde er beerdigt - der bankrotte Schriftsteller, der sieben Jahre zuvor zu den bestbezahlten Journalisten Deutschlands gehört hatte: Joseph Roth. Viele waren gekommen. Aber nur eine wurde von Weinkrämpfen geschüttelt: Andrea Manga Bell, verheiratet mit dem designierten König des Duala-Volkes in Kamerun, Mutter zweier Kinder, Redakteurin. Sie war Roths große Liebe, sein erotisches Ideal, Struktur seines Daseins, geistige Inspiration und unbezahlte Sekretärin. Die Schönheit aus gebildetem bürgerlichen Hause zog mit dem bald hoch verschuldeten Roth, den sie zugleich hässlich und unwiderstehlich fand, von Hotel zu Hotel. Konnte sie den Heimatlosen davor bewahren, seine Ängste und Zweifel in Alkohol zu ertränken? War sie, die nirgendwo- und überallhin gehörte, ihm eine Heimat? Die Geschichte dieser Liebe begann 1929 in einer Villa bei Berlin, als Joseph Roth sich in die gescheite Frau im quittengelben Badeanzug vernarrte und sie sich in ihn, den blauäugigen Schicksalserfinder mit den absurd schmalen Offiziershosen, den Juden aus einer Kleinstadt am äußersten Rand des österreichisch-ungarischen Reichs. Er war zärtlich und krankhaft eifersüchtig, wahrhaftig und verlogen, vergötterte und verleumdete sie. Und konnte ohne sie nicht leben. Diese Geschichte wurde noch nie erzählt.
Lea Singer Reihenfolge der Bücher






- 2023
- 2020
Eine Geschichte, die anderen nützt, vielleicht noch in ferner Zukunft, mehr soll ihr Bericht gar nicht sein, sagt Angela del Moro am Schluss. Da ist sie dreiund- zwanzig und hat mehr hinter sich als andere im doppelten Alter. Schon mit sechzehn hat sie es zu etwas gebracht, als Kurtisane, der einzige Beruf, in dem sie Geld verdienen, ein selbstbestimmtes Leben führen kann. Der Absturz beginnt mit einem Nein: Sie wagt es, einen Stammkunden wegzuschicken, und die Rache des Abgewiesenen ist mörderisch. Andere überleben so etwas nicht, aber Angela will kein Opfer sein. Ihr Wiederaufstieg ist eine Sensation. Das kann nicht nur gut gehen. Lea Singer erzählt die historisch verbürgten Erlebnisse einer jungen Frau, La Zaffetta genannt, im Venedig der Renaissance, und offenbart, wie nebenbei, die Abgründe der Serenissima in der Zeit eines Tizian oder Aretino. Sie spricht durch die Person einer jungen Frau, die einen Skandal auslöste, weil sie sich das Recht nahm, ihre Wünsche zu leben. Und die zum Kult wurde auf einem der berühmtesten Bilder der Welt: Tizians Venus von Urbino.Hintergrundmaterial zum Download.
- 2019
Der Klavierschüler
Roman
Das Jahrhundertgenie und der Barpianist Als Lea Singer unveröffentlichte Briefe von Vladimir Horowitz an einen jungen Schweizer entdeckt, kommt sie der Geschichte einer verborgenen Liebe auf die Spur: Nico Kaufmann war 1937 Horowitzʼ erster Klavierschüler, die Männer erlebten eine Amour fou, für die Horowitz seine Karriere und die Ehe mit Toscaninis Tochter Wanda riskierte. 50 Jahre später erzählt Nico Kaufmann, inzwischen Barpianist, einem Unbekannten von dieser Liebe und ihren dunklen Seiten. Er führt den Fremden zu den Luxushotels, in denen Horowitz mit ihm zwei Jahre lang seine Leidenschaft im Verborgenen lebte, und immer näher heran an die brennenden Fragen: Wie viel Mut fordert die Liebe? Und was geschieht mit dem, der seine Sehnsucht verleugnet?
- 2017
Die Geschichte einer lebenslangen Obsession Die 12-jährige Dorothea Sternheim erlebt, wie der Dichterarzt Gottfried Benn ihre Mutter Thea in Bann schlägt. Auch das junge Mädchen verfällt diesem Mann – anfangs ohne zu wissen, warum. Damit nimmt im Jahr 1917 eine Liebesgeschichte ihren Anfang, wie sie heißer und kälter nicht sein könnte. Dorothea ist von Gottfried Benn besessen, seine Lyrik wird zum Soundtrack ihres Lebens, eines Schicksals von schwindelerregender Fallhöhe. Eindringlich und elegant schildert Lea Singer das komplizierte Beziehungsgeflecht zwischen Thea, ihrer Tochter und Gottfried Benn.
- 2015
Caspar David Friedrich und Johann Wolfgang von Goethe: Zwei Genies, zwei Epochen. Zwei Künstler wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Johann Wolfgang Goethe, das alternde Universalgenie, und der junge, wilde Romantiker Caspar David Friedrich. Als sie sich 1810 begegnen, ist der eine auf dem Zenith seines Ruhms, während der andere mit allen Konventionen seiner Zeit bricht. Beide sind fasziniert von derselben Frau ... Lea Singer erzählt von der Begegnung zweier großer Künstler, die einander fremd bleiben, obwohl sie die Größe des anderen erkennen.
- 2012
Verdis letzte Versuchung
- 271 Seiten
- 10 Lesestunden
Der große Komponist zwischen zwei Frauen Giuseppe Verdi und seine Frau Giuseppina galten als ein glückliches Ehepaar, als er die Sopranistin Teresa Stolz kennenlernte – ausgerechnet bei Proben zu »Die Macht des Schicksals«. Giuseppina, einst selbst eine umjubelte Primadonna, musste erdulden, dass die junge Diva immer wichtiger wurde für ihren Mann. 1871 trennte Teresa sich von ihrem Verlobten, 1872 sang sie in der italienischen Erstaufführung die »Aida«. Von da an spitzte sich das Drama zu. Von Giuseppina zur Entscheidung genötigt, protestierte Verdi: »Diese Frau bleibt, oder ich erschieße mich.« Es passierte, was Verdi ein Leben lang vermeiden wollte: Sein Privatleben wurde Anlass für Klatsch, Gerüchte und Schlagzeilen. Doch schließlich verbrachten sie ihre Urlaube zu dritt. Giuseppina bedachte die Konkurrentin sogar in ihrem Testament. Wie es dazu kam, ist ein bewegendes menschliches Abenteuer. Und eine Reise ins Innere von Giuseppe Verdi.
- 2011
Eine Liebeserklärung an die italienische Oper Jurist Moritz Redder führt ein geordnetes Leben und kennt keine Unwägbarkeiten. Doch dann erobert ihn die italienische Oper im Sturm. Sie erweckt in ihm eine nie gekannte Leidenschaft und lässt ihn an die besungenen Ideale glauben. Moritz verliert keine Zeit. Er reist nach Italien und nennt sich fortan Maurizio Salvatore. Der Magie der Oper verfallen, verliert er immer mehr sich selbst und findet zuletzt ein Glück, das er niemals gesucht hat.
- 2008
Konzert für die linke Hand
- 463 Seiten
- 17 Lesestunden
Ein Ausnahmeschicksal, das jeden fasziniert, denn es ist ein einziges Trotzdem. Maurice Ravel schrieb ihm sein Klavierkonzert für die linke Hand, Prokofjew sein viertes, Richard Strauss, Hindemith und Britten komponierten für ihn. Er hatte seine rechte Hand im Großen Krieg verloren. Seine Willensstärke und Konsequenz machten Paul Wittgenstein dennoch zu einem der berühmtesten Virtuosen seiner Zeit. Paul Wittgenstein war ein ganz und gar ungewöhnlicher Mann voller Widersprüche: ein Wahrheitsfanatiker, der ein Doppelleben führte, ein katholisch getaufter Jude, der alle Juden für unehrlich hielt, ein österreichischer Patriot, der 1938 in die USA emigrieren musste, ein hochbegabter Pianist, der im Krieg den rechten Arm verlor und weiter Konzerte gab. Der umschwärmte Sohn einer Familie, die als 'die Krupps der Habsburger Monarchie' galt, heiratete die blinde Tochter eines Straßenbahnangestellten. Lea Singer geht den Dramen dieses Lebens einfühlsam, klug und mit großer sprachlicher Eleganz auf den rund.
- 2007
Von dem Drang nach Erkenntnis und dem Hunger nach Liebe Eine begehrenswerte Frau, ein Star der Wissenschaft, eine makellose Karriere. Und dann der Absturz: Die Neurowissenschaftlerin Grace Eder gerät in eine Sinnkrise. Aufgestachelt von einer ominösen neuen Freundin, verfolgt sie gierig nur noch eines: Liebesglück. Eine rasante Irrfahrt beginnt. Grace Eder ist eine Frau, die alles erreicht zu haben scheint. Sie ist eine international renommierte Neurowissenschaftlerin, attraktiv und umschwärmt. Doch sie, die Expertin für die Biochemie der Gefühle, hat Schwierigkeiten, sich hinzugeben und tief zu empfinden. Am Tag vor dem Heiligen Abend stellt sie, alleine im Labor auf das Ergebnis eines Versuchs wartend, den Sinn ihrer bisherigen Existenz infrage. Da tritt eine Frau in ihr Leben und verspricht, ihr das größte irdische Glück zu verschaffen. Eine rasante Suche nach Liebe und Erfüllung nimmt ihren Lauf. Lea Singer erzählt die Geschichte eines weiblichen Doktor Faust. 'Wie sinnlich, wie appetitlich, wie erotisch die deutsche Sprache sein kann! Lea Singer gelingen sprachliche Glanzstücke auf höchstem Niveau.' Die Welt
- 2006
Jene Sucht, die Sehnsucht heißt Ein heißer Sommer in Salzburg 1935. Drei Jahre vor dem Anschluss wirbt die Festspielstadt damit, sie sei noch eine Insel der Seligen. Auf Schloss Leopoldskron treffen außergewöhnliche Menschen zusammen, die nicht nur ihre durch Hitler bedrohte Gegenwart, sondern auch ihre Vergangenheit verbindet ... Eine schicksalsträchtige Begegnung von Toscanini und Eleonora von Mendelssohn, Max Reinhardt, Alma Mahler- Werfel und Franz Werfel.