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Bookbot

Manfred Kittel

    2. Februar 1962
    Jagdhunde an meiner Seite. Senta, Asta und die Anderen. Erzählungen
    Wohin in Südtirol? 1-4
    "Weimar" im evangelischen Bayern
    Die schönsten Wanderungen in Südtirol
    Die schönsten Wanderungen in Südtirol
    Nach Nürnberg und Tokio
    • Nach Nürnberg und Tokio

      "Vergangenheitsbewältigung" in Japan und Westdeutschland 1945 bis 1968

      3,0(1)Abgeben

      Nach dem Zweiten Weltkrieg standen in Nürnberg und Tokio die Hauptvertreter des Nationalsozialismus und des japanischen Ultranationalismus vor Gericht und mussten sich für die von beiden Diktaturen begangenen Massenverbrechen verantworten. Japan hatte es jedoch schwerer als Westdeutschland, seine Vergangenheit zu bewältigen. Dies lag nicht nur daran, dass die Verbrechen teilweise schwer vergleichbar waren und der Tennô in Tokio nicht angeklagt wurde. Vielmehr konnten die Japaner nach dem Schock der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki einen Opferstatus reklamieren, der ihre eigenen Verbrechen lange Zeit in den Hintergrund drängte. Im Gegensatz dazu blieb den Deutschen, trotz Bombenkrieg und Vertreibung, eine solche Ausflucht verwehrt. Zudem war Japan als von den USA unterstütztes Bollwerk gegen den ostasiatischen Kommunismus einem geringeren äußeren Druck ausgesetzt als die in internationale Wirtschafts- und Verteidigungsgemeinschaften eingebundene Bundesrepublik. Manfred Kittel untersucht die Rolle innerer Kräfte – der konservativen Regierung, der linken Opposition, der Medien und der Geschichtswissenschaft – im Umgang mit der Vergangenheit: bei der Ahndung von Kriegsverbrechen, der Wiedergutmachung für Opfer und der Entwicklung der politischen Kultur in einer shintôistisch bzw. protestantisch geprägten Erinnerungslandschaft bis hin zur Studentenbewegung der 1960er Jahre.

      Nach Nürnberg und Tokio
    • Die zwei Gesichter der Zerstörung.

      Raphael Lemkins UN-Genozidkonvention und die Vertreibung der Deutschen.

      Raphael Lemkin, der polnisch-judische Vater der UN-Volkermordkonvention von 1948, sah auch in der Vertreibung von 14 Millionen Deutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges einen Genozid. Dieser begann fur ihn nicht erst bei der physischen Ausrottung ganzer Volker, sondern bedeutete vielmehr Zerstorung nationaler Gruppen als solcher in ihrer sozialen Existenz. Der Deutsche Bundestag schloss sich bei dem Beitritt zur UN-Konvention 1954 von der CDU bis zur SPD Lemkins breitem Genozidbegriff an. Mit wachsender Bedeutung des Holocausts in der Erinnerungskultur wurden spater in Deutschland Volkermord und Judenvernichtung zeitweilig gleichgesetzt. Der Boom der Kolonialismus-Bewaltigung fuhrte jedoch erneut zu einem Begriffswandel. 2021 erkannte die Bunderegierung den Genozid an den Herero im fruheren Deutsch-Sudwestafrika an. Im vergleichenden Blick bis hin zu Putins Krieg gegen die ukrainische Nation heute diskutiert das Buch die zwei Gesichter des Genozids zwischen Ausrottung und Zerstorung.

      Die zwei Gesichter der Zerstörung.