Im März 1700, kurz vor seinem fünfzehnten Geburtstag, begibt sich Johann Sebastian Bach auf eine Reise, um die vollkommene Musik zu schaffen, die Himmel und Erde in Harmonie vereint. Sein Weg führt ihn nach Lübeck, wo er Andreas Werckmeister und die neuartige wohltemperierte Stimmung entdeckt. Diese erlaubt das Spielen aller Tonarten in Dur und Moll, doch die Vollkommenheit hat ihren Preis: Die Töne werden leicht 'temperiert', was der Musik einen Hauch von Künstlichkeit verleiht. Diese Veränderung betrifft nicht nur die Musik, sondern auch die Natur und das menschliche Leben. Gärten werden geometrisch angelegt, Flüsse kanalisiert, Städte neu entworfen. Die Nacht wird durch Straßenbeleuchtung erhellt, Taschenuhren ermöglichen es, die Zeit mitzunehmen, und Stimmgabeln sorgen für den Chorton. So beginnt der Weg in eine künstliche Welt. Als Bach schließlich das Wohltemperierte Klavier vollendet, überkommt ihn der Zweifel: Ist sein Werk nicht nur perfekt und künstlich, sondern auch profan? Bachs Leben bleibt für uns von biografischen Lücken geprägt. Während einige Fakten bekannt sind, gibt es viele Unbekannte, die dem Romancier Raum für Inspiration bieten. Die Fakten waren sowohl Fessel als auch Quelle der Kreativität.
Jens Johler Bücher






Keine Macht für Niemand - Die Geschichte der Ton Steine Scherben. Ton Steine Scherben – das ist mehr als nur der Name einer Band. Ton Steine Scherben – das ist der Mythos der siebziger Jahre. Die Scherben repräsentierten das Lebensgefühl einer Generation, das rebellische, trotzige, träumerische und utopische Lebensgefühl der Jugend, die den Aufstand probte. Die Scherben schrieben den Soundtrack der linken Bewegung. Das Buch zeichnet die Geschichte der Scherben nach, von ihrer Gründung im Jahre 1970 bis zur Auflösung im Jahre 1985. Interviews mit Bandmitgliedern und Weggefährten von damals gehen der Frage auf den Grund, was die Scherben aus heutiger Sicht waren – und sind.
Ein bekannter Wissenschaftler wird brutal ermordet. Der erste Verdacht fällt auf radikale Tierschützer, denn der tote Hirnforscher hatte Versuche an Affen vorgenommen. Ein Briefbombenanschlag auf einen Kollegen in Bremen deutet in dieselbe Richtung. Doch der Berliner Wissenschaftsjournalist Troller weiß mehr als die Polizei. Denn der Mörder, der sich Kant nennt und mysteriöse Botschaften hinterlässt, hat ihn persönlich kontaktiert. Gemeinsam mit der Kriminalreporterin Jane kommt Troller einem Mann auf die Spur, der den freien Willen des Menschen bedroht sieht – und töten wird, um ihn zu bewahren.
Gottes Gehirn
- 319 Seiten
- 12 Lesestunden
Nach und nach werden die Teilnehmer einer geheimnisvollen Konferenz ermordet und ihres Gehirns entledigt. Die Reporterin Jane Anderson und der Wissenschaftsjournalist Troller ermitteln in den USA.
Rio Reiser. 100 Seiten
- 100 Seiten
- 4 Lesestunden
»König von Deutschland« »Keine Macht für Niemand«, »Junimond«: Rio Reiser prägte als Pionier die deutsche Rockmusik, nicht zuletzt etwa mit der legendären Band Ton Steine Scherben. Er gründete eine Landkommune in Nordfriesland, - und als der Traum von einem alternativen Leben misslang, kam der Erfolg mit der Solo-Karriere als »König von Deutschland« - zum Missfallen vieler der alten Weggefährten. Dieses Buch zeichnet liebevoll, doch ohne Verklärung den Lebensweg des Ausnahmekünstlers in seinen Höhen und Tiefen nach. - Mit 4-farbigen Abbildungen und Infografiken.
Die Erzählung bietet einen humorvollen Einblick in die Welt der Schriftsteller und Verlage. Sie schildert die Erfahrungen, die Autoren bei der Einreichung ihrer Manuskripte machen, von der überraschenden Einladung zum Verlegergespräch bis hin zu den skurrilen Momenten auf Verlagsfesten. Zudem wird die Nervosität thematisiert, die mit der ersten Lesung des eigenen Romans und dem Wettbewerb unter Autoren verbunden ist. Diese Anekdoten zeigen die Herausforderungen und Freuden des Schriftstellerlebens auf unterhaltsame Weise.
"Ein Essen bei Victoria" spielt im Berlin der 80er Jahre und versammelt Menschen aus der Kulturszene. Jens Johlers Geschichten zeichnen sich durch Leichtigkeit, skurrile Charaktere und eine lebhafte, geschliffene Sprache aus.
"Ich erinnere mich noch genau an die Worte unseres Direktors an dem Abend, als wir mit ihm zusammen in der Kulisse saßen, dem Theaterlokal an der Maximilianstraße. Er sagte, das Wichtigste im Leben eines Künstlers sei die Begegnung. Er zog, als er das sagte, die Augenbrauen bedeutungsvoll nach oben und ließ den Mund halb geöffnet stehen, wie es seine Art war. Dann schloss er ihn wieder und wiederholte noch einmal mit seiner hohen Stimme und demselben bedeutungsvollen Ausdruck: Die Begegnung! Ich dachte damals unwillkürlich an Johannes. Tatsächlich gab es - und gibt es bis heute - keine Begegnung, die mich so tief beeinflusst hat wie die mit ihm." Während der Fahrt zur Beerdigung des genialen Schauspielers Johannes Ronneburger liest der Schriftsteller Benjamin Bahner das Manuskript noch einmal durch, das er vor dreißig Jahren über diese Begegnung geschrieben hat - und er muss sich verwundert eingestehen, dass er noch immer nicht weiß, ob er dem Freund für den Eingriff in sein Leben dankbar sein oder ihn dafür verfluchen soll.
Ein Student im politisch unruhigen Berlin der späten 60er Jahre versucht sich aus einer erdrückenden Beziehung zu einer sehr dominanten Partnerin zu lösen
