konkrete poesie ist 'überschaubar, nachvollziehbar, provozierend und, vielleicht ihr größter vorzug, einfach, d. h. rätselhaft und poetisch. daß sie dabei sprach- und gesellschaftskritisch ist, kann nur demjenigen entgehen, der zwar alles verändern möchte, im übrigen aber sprache sprache sein läßt' (eugen gomringer).
ESPERANZA wurde zum 97. Geburtstag des Dichters am 20. Januar 2022 veröffentlicht. Mit dem Titel fordert EG dazu auf, das Leben positiv zu betrachten, trotz aller Herausforderungen, und motiviert zahlreiche Künstler des Worts und der Farbe.
Vor 65 Jahren erschien Eugen Gomringers Gedicht "avenidas" in der Zeitschrift spirale. Es war ein erstes Beispiel jener "Konstellationen", die in der Folge eine wesentliche Grundform der Konreten Poesie bilden sollte. Auf unvermutete Weise hat dieses Gedicht in jüngster Vergangenheit für Zündstoff gesorgt und eine umstrittene Aktualität gewonnen - Anlass genug, das dichterische Werk des Begründers der Konkreten Poesie neu zu betrachten. Eugen Gomringer hat dazu eine Anzahl seiner wesentlichen Gedichte versammelt, sie selber kommentiert und ihnen Essays bekannter Autorenkollegen beigegeben. Er hält damit Rückschau auf die Entwicklung einer literarischen Bewegung, deren minimalistischer Reduktionismus zunächst als belanglose Spielerei belächelt wurde, deren kreatives Potential sich unterdessen jedoch in einer weltweiten Rezeption und Verbreitung erwiesen hat. Im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes stehen sechzehn Texte, die ebenso sinnfällig wie schlagend vor Augen führen, dass nicht nur inhaltliche, sondern auch streng formale Verdichtung poetische Wirkungen hervorbringen kann
Fruhtrunks Werke sind bis heute ein unverzichtbarer Bestandteil zahlreicher Sammlungen und Museen. Ihm gelingt es, die Ideen des Konstruktivismus in eine farbintensive rhythmische Bildwelt zu überführen. Diese dynamische Formensprache entwickelt er, indem er vektorähnliche Diagonalstreifen in strengen Abfolgen farblich alternierend anordnet. Der Ausstellungskatalog gibt einen Einblick in die Gemälde und Graphiken des herausragenden Künstlers. »Meine Bilder sind Sprung, Ruf, Ruhe und Spannung und zugleich Kritik daran«, sagt Fruhtrunk. Genau das ist es, was ihre singuläre Präsenz ausmacht.
Eugen Gomringer beschreibt in seinen Versen die Arbeiten von Jürgen Knubben, die sowohl die Sehnsucht nach Geborgenheit als auch das Streben nach dem Unbedingten reflektieren. Knubben, geboren 1955, formt aus Stahl geometrische und menschliche Grundformen, die er dem natürlichen Oxidationsprozess überlässt. Seine Werke umfassen Kreise, Quadrate, Rechtecke, Häuser, Türme, Schiffe, Räder und Leitern, und vereinen sowohl Ruhe als auch Dynamik. Als Leiter des Forum Kunst Rottweil interessiert sich Knubben nicht nur für die Form, sondern auch für die Verortung des Menschen im Dasein. Seine Plastiken und Installationen verbinden Spiritualität, Philosophie, Mathematik und Ästhetik. Für die Klosterkirche Bernstein schuf er eine Anordnung schräger Pyramiden, inspiriert von Leonardo da Vincis Abendmahl. Bei der Skulpturausstellung im Kultur- und Museumszentrum Schloss Glatt entwickelte er ein Formenvokabular, das Schiffe, Türme und Quader umfasst. Mit seinen rostenden Plastiken schafft Knubben nicht nur kulturelle Grundformen, sondern zeigt auch „die bilder der zukunft“, wie Gomringer in seiner Hommage an den Künstler feststellt.