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Ulrike Edschmid

    1. Jänner 1940

    Ulrike Edschmids essayistische und belletristische Werke greifen häufig autobiografische Elemente auf und erforschen Themen der jüngeren deutschen Geschichte. Ihr Schreiben zeichnet sich durch einen durchdringenden und reflektierenden Stil aus, der die Leser in die Komplexität der Vergangenheit und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart eintauchen lässt. Edschmid nähert sich ihrem Handwerk mit einem tiefen Verständnis für die menschliche Psyche und gesellschaftliche Strukturen und schafft Erzählungen, die sowohl literarisch anregend als auch zutiefst nachhallend sind.

    Die Liebhaber meiner Mutter
    Diesseits des Schreibtischs
    Ich bin ein faules Lenchen - du auch?
    Nach dem Gewitter
    "Wir wollen nicht mehr darüber reden"
    Die letzte Patientin
    • 2024

      Die letzte Patientin

      Roman | Von der jahrzehntelangen, berührenden Sinnsuche einer Therapeutin | Intensiv, leichthändig und tröstlich

      4,5(2)Abgeben

      In dieser bewegenden Erzählung folgt eine Frau ihrem Leben voller Reisen und gescheiterter Beziehungen, bis sie sich der Traumaforschung widmet. Eine stumme Patientin bringt unerwartete Liebe in ihr Leben. Ulrike Edschmid thematisiert das Streben nach Verständnis und die Grenzen der Therapie in einer dichten, berührenden Prosa.

      Die letzte Patientin
    • 2021

      In Berlin haben sie sich kennengelernt, in London werden sie ein Paar. Ihre Tage verbringen sie im Gerichtssaal des Old Bailey, um Anarchisten zu unterstützen, denen drakonische Haftstrafen drohen. Streiks, Hausbesetzungen, Anschläge der IRA und die harten Reaktionen der Regierung bestimmen den Alltag im Winter 1971. Schwerelos wie im Traum erkunden die beiden die Stadt. Über seine jüdische Familie weiß der Engländer (wie die Erzählerin den Gefährten nennt) nur wenig zu sagen. Jahrzehnte später, ihre Trennung liegt lange zurück, kommt der Engländer einem Familiendrama auf die Spur. Sie führt zurück ins Old Bailey: 1924, ein spektakulärer Betrugsfall, angeklagt Levy, sein Urgroßvater. Der rastlosen Suche des anderen folgend, sie mit ihren Fragen vorantreibend, stößt die Erzählerin auf das unergründliche Wirken der Geschichte, welche die entlegensten Episoden unseres Lebens miteinander verknüpft. Der leise, nüchterne, unerbittliche Ton macht Ulrike Edschmids Romane unverwechselbar. In Levys Testament verwandelt sich die Liebende in eine Chronistin und die Intimität des Gefühls in ein Instrument der Erkenntnis.

      Levys Testament
    • 2017

      Sommer 1986. Berlin-Charlottenburg. Ein Mann steht auf der Leiter und streicht die Decke einer Altbauwohnung, in die er mit seiner Gefährtin einziehen will. Da verliert er das Gleichgewicht und stürzt in die Tiefe. Danach ist nichts mehr, wie es war. Brutaler hätte der Aufbruch zweier Menschen in die gemeinsame Zukunft kaum scheitern können. Doch was wie ein Ende erscheint, geht langsam über in die Erforschung eines unbekannten Kontinents: des eigenen Lebens. Der Kampf mit der Querschnittslähmung und die erzwungene Verlangsamung des Alltags müssen sich in einer Umgebung behaupten, die sich mit dem Mauerfall rasant verändert. Iranische Oppositionelle, russische Neureiche, Roma-Flüchtlinge aus dem zerfallenden Jugoslawien ziehen ein. Jahrzehnte vergehen, die Wohnung im Eckhaus bleibt Beobachtungsstation und Zufluchtsort, ausgesetzt und geschützt zugleich. Unten auf der Straße wird das Leben nicht nur schneller, sondern lauter, roher, gewalttätiger. Dann leert sich das Haus. Am Ende bleibt das alte Liebespaar – und der lebenslange Versuch, standzuhalten. Nach dem großen Erfolg ihres Romans Das Verschwinden des Philip S. stellt Ulrike Edschmid erneut ihr Vermögen unter Beweis, von der Essenz eines Unglücks zu erzählen. Und von dem anderen Blick auf die Welt, den wir dabei erlernen.

      Ein Mann, der fällt
    • 2013

      Im Mai 1975 stirbt Philip S. beim Schusswechsel mit der Polizei auf einem Kölner Parkplatz. Fast vierzig Jahre später geht eine Frau auf die Suche nach den wenigen Spuren, die er hinterlassen hat, und kehrt zurück in die dramatischste Phase ihres Lebens. Philip S. war ihr Gefährte: ein sensibler, eigenwilliger junger Mensch, der 1967 aus Zürich nach Berlin kam, sich liebevoll um ihr Kind kümmerte und seinen ersten experimentellen Film drehte, während andere gegen den Vietnamkrieg demonstrierten und Institute besetzten. Drei Jahre später wird ihre Fabriketage mehrmals von der Polizei durchsucht. Der sechsjährige Sohn, unbestechlicher Zeuge einer zunehmenden Radikalisierung, tritt den bewaffneten Beamten mit seiner Armbrust entgegen. Als die Mutter und Philip S. verhaftet werden, kann er ihnen nicht mehr beistehen. Ohne es zu wissen, wird er seine Mutter retten. Philip S. dagegen, der sich für die Revolution entschieden hat, setzt sich Schritt für Schritt aus dem gemeinsamen Leben ab. Ulrike Edschmid erzählt vom unaufhaltsamen Verlust eines Menschens, der in den bewaffneten Untergrund geht. Sie wirft einen Blick zurück auf die prägenden Jahre im Leben ihrer Generation – und auf eine Tragödie, die so noch nie beschrieben wurde. Ein bewegendes Buch, das einen von der ersten bis zur letzten Zeile in Bann schlägt.

      Das Verschwinden des Philip S.
    • 2006

      Die Sommertage, an denen der erste Mann der Mutter im Segelflugzeug am Himmel über der Rhön kreiste, gehören in die Vorzeit. Er ist gefallen, die Erzählerin bleibt ohne Erinnerung an ihren Vater. Eine einsame Burg wird zur Zuflucht, nicht nur für die Mutter, die ihre Kinder mit Webarbeiten ernährt, sondern auch für entwurzelte Menschen aus der Umgebung. Die Härte des Lebens scheint die ungewöhnlich souveräne Frau nicht zu verbittern. Sie versteht es, sich ihr Glück zu nehmen, wo es sich ankündigt. Wie in ihrer letzten Erzählung Nach dem Gewitter geht es Ulrike Edschmid um die Gelenkstellen, die Wendepunkte des Lebens. Aus großer Ferne blickt sie zurück auf jene Zwischenzeit, in der die vergangene Welt in Trümmern lag und eine andere als Verheißung am Horizont erschien. Die Freiheit der Mutter, ihre Liebhaber wieder fortzuschicken, war genauso ungewöhnlich wie die Leichtigkeit, mit der sie sich über die materielle Enge erhob. Trotz schmerzlicher Erfahrungen blieb sie dem Leben zugewandt. Als wäre Hannah Arendts Gedanke, immer wieder von vorn beginnen zu können, ihr heimliches Lebensprogramm gewesen. Liebhaber tauchen auf und gehen, wenn die Zeit um ist. Ein Student, eigentlich der Geliebte ihrer Freundin Claire. Ein amerikanischer Soldat, der mit den Befreiern gekommen ist; nach ein paar Monaten wird seine Einheit abgezogen – Abschied von einer Liebe, die ein unerfülltes Versprechen blieb, eines von vielen.

      Die Liebhaber meiner Mutter
    • 2003

      Nach dem Gewitter

      • 124 Seiten
      • 5 Lesestunden

      Ein Paar unterwegs in Italien. Es ist eine Abschiedsreise. Kurz vor dem Städtchen M. liegen Fototüten am Straßenrand. Negative, Bilder einer Hochzeit. Ohne zu wissen warum, nimmt die Frau den Zufallsfund an sich und schleppt ihn mit sich herum, fast zwanzig Jahre lang. Erst als ihr Sohn heiratet, macht sie Abzüge. Was sie sieht, läßt sie nicht los. Wer sind die Menschen auf den Bildern? Wieso lagen die Tüten an jenem gewittrigen Nachmittag am Straßenrand? Aus welcher Zeit stammen sie? Warum stellen die fremden Bilder in ihren Händen »die Ordnung der Dinge in Frage«? Unerklärlich berührt, entschließt sie sich, nach M. zu fahren. Ihre zunächst harmlose Spurensuche entwickelt sich zu einer unheimlichen Geschichte. Je mehr sie das Geheimnis aufzuhellen versucht, desto tiefer gerät sie selbst hinein. Die Autorin spürt dem lautlosen Verschwinden nach, das sich unseres Lebens in jedem Augenblick bemächtigt. Es ist die Melancholie der Zufälligkeit, die einen aus ihrer klaren und genauen Erzählung anweht.

      Nach dem Gewitter
    • 1996

      Ulrike Edschmid hat die weithin unbekannten Lebensgeschichten zweier Frauen geschrieben, die in der Öffentlichkeit mit dem Begriff "Terroristin" gebrandmarkt wurden. Mit dem sympathisierenden, dennoch distanzierten Blick der Zeitgenossin beschreibt sie Kindheit und Jugend in Kriegs- und Nachkriegszeit und kommt Erlebnissen auf die Spur, die den Schritt zur subversiv-befreienden Tat vorbereitet haben. Sie erzählt, warum Katharina de Fries auf Spontaneität und Entkommen in letzter Minute vertraut, während Astrid Proll sich der Roten Armee Fraktion anschließt, die die Macht des Staates herausfordert.

      Frau mit Waffe