Emil Nolde Bücher






»Ungemalte Bilder« bezeichnet die faszinierenden Aquarelle, die Emil Nolde zwischen 1938 und 1945 in seinem abgelegenen Haus in Seebüll schuf, nachdem die Nazis seine Werke beschlagnahmten und ihm ein Malverbot auferlegten. Diese kleinen, fantastischen Blätter, die sich heimlich ansammelten, wurden von Nolde bei Freunden zur Sicherheit vor der Gestapo verwahrt. Sie waren »ungemalt«, da sie offiziell nicht als solche gelten durften, und Nolde plante, sie später auszuführen. Diese Aquarelle wurden nie verkauft und nur selten an Freunde verschenkt. Heute gilt diese Sammlung als »Zusammenfassung und Krönung seines Werkes« und befindet sich in der Nolde-Stiftung in Seebüll. Zusammen mit den »Worten am Rande« – tagebuchartigen Notizen, die Nolde parallel zu den Aquarellen verfasste – werden die insgesamt 104 Blätter umfassend präsentiert. Diese zeigen figürliche Darstellungen aus Theater, Tanz, Mythologie und der individuellen Fantastik des Künstlers sowie Seestücke und Landschaften. Emil Nolde (1867-1956) war ein bedeutender Künstler, der eine Ausbildung zum Holzbildhauer absolvierte und später in verschiedenen Kunstschulen studierte. 1906/07 war er Mitglied der Künstlergruppe »Brücke«.
Nur wenige Freunde wussten, dass für den schon zu Lebzeiten berühmten Maler Emil Nolde (1867–1956) auch das Schreiben als Ausdrucksmöglichkeit unerlässlich war. Nach Märchen, Geschichten und Aphorismen wandte er sich dem eigenen Leben zu. Die Autobiografie des deutschen Expressionisten wurde ein umfangreicher Lebensbericht in vier Teilen: „Das eigene Leben. 1867–1902", „Jahre der Kämpfe. 1902–1914", „Welt und Heimat. Die Südseereise. 1913–1918" sowie „Reisen, Ächtung, Befreiung. 1919–1946". Der Herausgeber hat den Text behutsam gekürzt und den ursprünglichen Gang der Darstellung beibehalten, so dass der Leser dem Maler auf einzigartige Weise näherkommt. Mit dem Tod seiner Frau Ada 1946, die ihm in glücklichen und schwierigen Tagen zur Seite stand, beendete Nolde seine Aufzeichnungen: „Schreibend erzählend bin ich nun in meinen Büchern durch das Leben gegangen. Manches, das mir sicherlich vergessen wäre, habe ich fast wieder noch einmal erlebt."
Eine Aquarell-Auswahl von Naturmotiven aus der Südsee, den Schweizer Bergen und immer wieder den Nordseehalligen und dem Meer, die dem Nolde-Verehrer alle Reize der expressiven Farbkunst des Meisters vorführt.
Emil Nolde - Paare
- 173 Seiten
- 7 Lesestunden
Das Werk Emil Noldes (1867–1956) bildet einen eigenen Kontinent in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Neben der Landschaft ist die Beziehung zwischen einzelnen Menschen das zentrale Thema in seinem Schaffen. Wie kein anderer Künstler seiner Generation fasst Nolde die Begegnung zwischen verschiedenen Charakteren in ebenso menschliche wie humorvolle Bilder. Sein Interesse am Individuum kennt dabei keine Grenzen: Wir treffen auf Arme und Reiche, Kinder und Alte, mythische und biblische Gestalten. Hinter der sozialen Fassade lässt Nolde uns unzählige Affekte und Attitüden der Liebe, Gier, des Erstaunens, der Angst, Neugier und Stille erleben. Mit über 100 Werken aus allen Schaffensperioden vermittelt der Band zum ersten Mal einen umfassenden Überblick über Emil Noldes ungleiche Paare, die tief erlebte Emotionen meisterhaft zum Ausdruck bringen. Ausstellung: Kunsthalle in Emden 14.10.2006–28.1.2007
Welt und Heimat
Die Südseereise 1913 - 1918
Der Band begleitet eine Retrospektive von Emil Nolde, einem bedeutenden deutschen Expressionisten, im Frankfurter Städel Museum und im Louisiana Museum in Dänemark. Er zeigt ca. 140 Werke aus allen Schaffensperioden, darunter unbekannte Arbeiten, und beleuchtet Themen wie Seestücke und Noldes Verhältnis zur nationalsozialistischen Ideologie.



