Das Tschaggunser Mirakelbuch wurde 1757 als Werbeschrift für den Wallfahrtsort verfasst. Pfarrer Jacobus Lenz berichtete in dem gedruckten Werk über die Wunder, die Schmerzhafte Muttergottes den Wallfahrtenden zuteil werden ließ. Die Aufzählung der sogenannten „Gutthaten“ vermag wie kaum ein anderes historisches Dokument Einblicke in das Leben, Arbeiten und den Alltag der Menschen im Montafon des 18. Jahrhunderts zu geben. Mit diesem Buch ist das Tschaggunser Mirakelbuch nicht nur erstmals als Transkription einer breiten Leserschaft zugänglich. Seine wissenschaftliche Einbettung und Analyse ermöglicht darüber hinaus ein besseres Verständnis dieses bald 300 Jahre alten Dokumentes und seiner Entstehungszeit.
Klaus Beitl Bücher






Richard Beitl (1900 - 1982)
- 316 Seiten
- 12 Lesestunden
Richard Beitl (1900-1982 Schruns) war sowohl im akademischen Betrieb in Berlin als auch in seiner „Geburtsheimat“ Montafon gleichermaßen zuhause: Als Mitarbeiter beim „Atlas der Deutschen Volkskunde“ zu Beginn der Dreißigerjahre und erster habilitierter Volkskundler an der Universität Berlin vor dem zweiten Weltkrieg sowie in den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts trug Beitl bedeutend zur Ausrichtung des noch jungen akademischen Faches Volkskunde bei. Als Kulturreferent der Gemeinde Schruns nahm er sich nicht nur der wirtschaftlichen Entwicklung des Ortes in der Nachkriegszeit an, sondern bemühte sich im Sinne einer „angewandten Volkskunde“ auch um die Vermittlung der kulturellen Identität im Tal. Als Dichter trugen ihm seine Heimatromane „Angelika“ und „Johringla“ sowie Lyrik hohe Lyrik hohe Bekanntheit ein. Aus Anlass der Ausstellung im Montafoner Heimatmuseum Schruns im Winter 2008/09 über Richard Beitl werden von einer Reihe von Autorinnen und Autoren die verschiedenen Aspekte des Wirkens und der Persönlichkeit des Dichters, Gelehrten und Akteurs für die Angelegenheiten des Tales Montafon untersucht und in einem fächer- und ortsübergreifenden Kontext gestellt.
Band 7 der Montafoner Schriftenreihe widmet sich dem Thema „Votivbilder“. Klaus Beitl führte zwischen 1957 und 1959 ein umfangreiches volkskundliches Feldforschungsprojekt durch, um den Bestand an Votivbildern in den Montafoner Gnadenstätten zu erfassen und zu interpretieren. Seine Ergebnisse wurden 1963 im Jahrbuch des Vorarlberger Landesmuseumsvereins veröffentlicht. Beitl stellte bereits damals fest, dass der Verbleib der Bilder in den Sakralräumen stark gefährdet ist; vier Jahrzehnte später hat sich die Situation weiter verschlechtert, sodass die meisten Votivbilder heute in Depots lagern oder Teil musealer Sammlungen sind. Die Schriftenreihe präsentiert den überarbeiteten Text von Beitl aus dem Jahr 1963 und weist im Anhang auf Neuentdeckungen hin, die auch auf eine Sonderausstellung im Montafoner Heimatmuseum zurückzuführen sind. Angesichts der fehlenden aktuellen Bedeutung der Votivmalerei sind keine Neuzugänge zu erwarten. Diese Studie stellt somit eine umfassende Abhandlung des zunehmend in Vergessenheit geratenen Themas dar, abgesehen von möglichen zukünftigen Entdeckungen.
Internationale und nationale volkskundliche Bibliographien
Spiegel der Wissenschaft. Volkskunde, europäische Ethnologie. Referate der 2. Tagung der Arbeitsgruppe für die Internationale Volkskundliche Bibliographie (IVB) und zugleich des 4. Internationalen Symposions des Instituts für Gegenwartsvolkskunde der Österreichischen Akademie der Wissenschaften vom 19. bis 21. April 1991 in Neusiedl, See (Burgenland)