Was nun, wenn Gott nicht barmherzig, doch allmächtig ist - die Summe jener Gewalt, die seine Schöpfung täglich produziert? Das kleinere Übel wäre zu denken: Gott ist nicht allmächtig, doch ein guter Zuhörer. Leider ist er oft abwesend, deshalb das Prinzip Hoffnung. Der Christ heute hat das Beten nicht verlernt. Doch sein Ende in Würde zu erleben ist ihm wichtiger geworden als endlose Erlösung. Postmortale Gerechtigkeit kann irdisches Unrecht nicht rückwirkend heilen. Wir müssen jetzt für sie sorgen. Auch wenn der Mensch fehlbar ist, bleibt die Schöpfung eine Glücksverheißung.
Hein Retter Reihenfolge der Bücher






- 2011
- 2010
Die Lietz-Lectures von Hein Retter knüpfen an Fragen der „Reform“ im Kontext der so genannten „Reformpädagogik“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts an. Denn traditionell wird „Reformpädagogik“ in der Geschichtsschreibung auf einen Kreis von Personen und Konzeptionen ab etwa 1890 bis etwa 1930 (in deutscher Perspektive, in internationaler Perspektive je nach Kontext bis 1950) bezogen. Ebenso „traditionell“ ist seit mehreren Jahrzehnten die Beobachtung bzw. geradezu Klage, dass dies eine schwerlich haltbare und mit verschiedenen theoretischen Mängeln durchsetzte Epochenkonstruktion sei, die es kritisch zu hinterfragen gilt. Hein Retter hat mit seiner Vorlesungsreihe eigene Akzente gesetzt: der Pragmatismus als Referenztheorie, Glück als zentrales Thema von pädagogischen Reforminitiativen und die Prozesse im Bereich der Schulentwicklung bieten interessante Impulse. Der von Hermann Lietz immer auch mitgeführte Anspruch, im Schnittfeld von Universität und pädagogischem Alltag solche Fragen nach den Grundlagen von Pädagogik nicht zu vergessen, wird in den Lietz-Lectures aufgenommen und fortgeführt.
- 2007
Reformpädagogik und Protestantismus im Übergang zur Demokratie
- 933 Seiten
- 33 Lesestunden
Der Erziehungswissenschaftler Peter Petersen (1884-1952) gehört als Schöpfer des «Jena-Plans» zu den bedeutendsten Vertretern der internationalen Reformpädagogik. Die biographische Entfaltung der Pädagogik Petersens erfolgt auf dem Hintergrund der Epochen, in denen er wirkte. Dabei sind die Veränderungen der Identitätsbalancen und der Kommunikationsnetze Petersens nach den Umbrüchen 1919, 1933 und 1945 von Interesse, die ebenso die theologischen und politischen Kontexte seiner Pädagogik bestimmen. Den Theologen und Religionspädagogen Petersen prägten Neuprotestantismus, Volkskirchenbewegung, dialektische Theologie, Christlich-Sozialer Volksdienst und Kirchenkampf. Die Wurzeln der politischen Philosophie Petersens liegen in den sozialen Bewegungen des 19. Jahrhunderts. Sie verweisen auf L. v. Stein, O. v. Gierke, W. Wundt und K. Lamprecht. Auf dem Hintergrund des Demokratieverständnisses der Zeit wird Petersens Verhältnis zu den Parteien und zur Verfassung der Weimarer Republik untersucht. Ein Beitrag zur Petersen-Kontroverse der Gegenwart aus metahermeneutischer Perspektive.
- 2004
Vor mehr als einem Dutzend Jahren wurde die Reformpädagogik in ihrer traditionellen Gestalt durch einen vielstimmigen Chor der Kritik als ideologieanfällig abgewertet. Die Frage „Was kommt nach der Reformpädagogik?“ ist heute mit einiger Sicherheit zu beantworten: Es ist die „Reformpädagogik!“ Es gibt neue Erkenntnisse und neue Zugänge zu diesem erstaunlichen Phänomen sowie neue Gesichtspunkte für dessen unterschiedliche Einschätzung. Die Beiträge, überwiegend hervorgegangen aus Vorträgen am Institut für Allgemeine Pädagogik und Technische Bildung der TU Braunschweig, widmen sich bekannten Vertretern der klassischen Reformpädagogik wie John Dewey, Maria Montessori und Peter Petersen. Zu Wort kommen ebenso Persönlichkeiten, die in engem Bezug zur Reformpädagogik standen, wie der Dadaist und Pädagoge Han Coray, die Lehrerin an der Odenwaldschule Alwine von Keller, die Pädagogin, Psychologin und Romanistin Elsa Köhler, der finnische Erziehungswissenschaftler Matti Koskenniemi und der Schriftsteller Aldous Huxley.
- 2001
Oswald Kroh und der Nationalsozialismus
- 266 Seiten
- 10 Lesestunden
Die Studie geht den Verdrängungsmechanismen und Rechtfertigungsmustern nach, die es dem fachlich versierten, aber politisch hochbelasteten Pädagogen und Psychologen Kroh (1887 - 1955) ermöglichten, nach dem Ende der NS-Diktatur als Universitätsprofessor weiterzuwirken. Der Pädagoge und Psychologe Oswald Kroh (1887-1955) war einer der einflussreichsten Universitätslehrer während des 2. Weltkrieges. Er konnte ab1948 an der Freien Universität Berlin seine Hochschullehrertätigkeit erfolgreich fortsetzen. Die Studie geht den subjektiven Wirklichkeitskonstruktionen, Verdrängungsmechanismen und Rechtfertigungsmustern nach, die es dem zwar fachlich versierten, aber politisch hochbelasteten Kroh ermöglichten, nach dem Ende der NS-Diktatur als Universitätsprofessor weiterzuwirken. Krohs Versuche in der Nachkriegszeit, sein Verhalten im Nationalsozialismus glaubwürdig erscheinen lassen, werden als Verdrängung und Umarbeitung seiner eigenen Identität verstanden und in dekonstruktiver Absicht dargestellt: durch Überprüfung von Selbstbezeugungen, Bewusstmachen von Widersprüchen, Aufzeigen von Unwahrheiten. Briefe von Zeitzeugen und Schülern Krohs aus den neunziger Jahren sowie eine ausführliche Dokumentation ergänzen die Darstellung.
- 2000
Studienbuch pädagogische Kommunikation
- 389 Seiten
- 14 Lesestunden
Kommuniktionstheorien für die PraxisAnhand vieler praktischer Beispiele und Übungen werden Theorien der Kommunikation dargestellt, deren Kenntnis für soziale Berufe unverzichtbar ist.Kommunikationsstörungen zu analysieren, Kommunikationsvorgänge zu optimieren, gegebenenfalls aber auch die Grenzen des Verstehens aufzeigen zu können, gehört zu den Aufgaben von Pädagogen, Psychologen und Beratern. Behandelt werden Kommunikationstheorien aus der Soziologie, aus system-theoretischen Forschungsansätzen und aus der Psychologie.Erkenntnisse aus diesen Gebieten tragen dazu bei, die Standardsituationen pädagogisch-psychologischer Beratung in ihren kommunikationstheoretischen Voraussetzungen zu begreifen und Konfliktlösungsstrategien zu entwickeln. Kritische Analysen beleuchten Stärken und Schwächen der einzelnen Konzeptionen und stellen in einer vergleichenden Darstellung disziplinübergreifende Sachzusammenhänge her. Eine Einführung in die Argumentationstheorie gibt praktische Hinweise, wie man sich in kontroversen Diskussionen argumentativ richtig verhält und unfairen Angriffen keine Chance läßt.
- 1997
Grundrichtungen pädagogischen Denkens
- 250 Seiten
- 9 Lesestunden