Whitehead und der Prozessbegriff
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Der Prozess biologischer wie anthropologischer Evolution ist heute Gegenstand gesicherter Theorie. In dieser Arbeit werden notwendige und zureichende «philosophische» Voraussetzungen derselben untersucht. Dichotomien (Geist - Materie) wie Reduktionismen (z. B. neo-empiristischer Provenienz) werden überwunden durch ein Erklärungsmodell, das genannte Einseitigkeiten vermittels einer «strukturologischen» Reflexion auf das «Geist» wie «Materie» Gemeinsame hintergreift. - In diesem Zusammenhang werden endlich die herkömmlichen Probleme von «Immanenz» und «Transzendenz» des Menschen im Sinn einer völlig neuen Fragestellung transformiert.
Die vorliegenden Untersuchungen stellen in gewisser Weise die Fortsetzung der beiden bisherigen Arbeiten (Mensch und Menschheit, Entwürfe zur Grundlegung. und Durchführung einer philosophischen Anthropologie, Bonn 1973; Personalität als Wesen und Geschichte, Faderborn 1974) des Verfassers zum Themenbereich der prak~ischen Philosophie dar; sie bilden zugleich so etwas wie den vorläufigen Abschluß. Im erstgenannten Werk standen besonders Fragen der spezifischen Grundlegung bzw. der spekulativen Erörterung wie auch ihrer Applikation im Vordergrund: So waren die Begriffe von Existenz, Sinn, Entscheidung, und im Zusammenhang damit die Begriffe von menschlicher Natur (menschlichem Wesens-Sein) und von absoluter wie kontingenter Personalität, schließlich auch der Begriff des existenzialen Aprioris sowie des Tragischen mit seinen Implikationen zu klären. -Der spekulativ anthropologischen Erörterung, die nur gelegentlich, jedenfalls nicht systematisch, in das Feld geschichtlicher Darstellung übergriff, schloß sich von der Thematik und Methodik ergänzend die zweitgenannte Arbeit als ein zusammenhängender Traktat über menschliche Personalität als Zentralbegriff, wenn flach dem Wesen des Menschen gefragt wird, an. [...]