Gefährdete Freiheit. Über Hannah Arendt und Simone de Beauvoir
- 149 Seiten
- 6 Lesestunden
Im 20. Jahrhundert erlangten zwei Frauen mit ähnlicher philosophischer Orientierung den Rang klassischer Denkerinnen in der Politischen Theorie: Hannah Arendt und Simone de Beauvoir. Barbara Holland-Cunz, eine renommierte Wissenschaftlerin, untersucht das Leben, Wirken und Werk dieser beiden Denkerinnen. Im Mittelpunkt ihrer Politischen Theorien steht ein Konzept von Freiheit, das sowohl die Herausforderungen als auch die Gefährdungen thematisiert. Erstmals werden Arendt und Beauvoir vergleichend betrachtet, wobei Arendts zerbrechliche Freiheit und Beauvoirs beängstigende Freiheit komplexe moderne Anthropologien darstellen. Diese zeichnen die Menschheit als soziale Spezies, die zwischen Wagemut und Verzagtheit hin- und hergerissen ist und auf die Welt sowie die Anderen angewiesen ist. Beide Denkerinnen teilen eine kritische Haltung gegenüber der „Naturseite“ menschlicher Existenz, einschließlich Körperlichkeit und Notwendigkeit. Zudem wird ihr biographisches und theoretisches Verhältnis zum Existenzialismus untersucht, was die Frage aufwirft, ob die existenzialistische Freiheitskonzeption besonders vielversprechend für eine von Frauen formulierte politische Anthropologie in patriarchalen Gesellschaften ist. Die Diskussion des Konzepts der gefährdeten Freiheit eröffnet ein vergleichendes Verständnis ihrer Werke, ihrer Ähnlichkeiten und feinen Unterschiede.


