Die Fülle der Natur, ihre duftende, blühende, fruchtbare Vielfalt macht Gärten zu Kindheitsparadiesen. So erstaunt es nicht, dass namhafte Schriftsteller wie Hans Christian Andersen, Theodor Fontane, Rainer Maria Rilke, Hermann Hesse, Sarah Kirsch und viele andere den Gärten ihrer Kinderzeit in Lebenserinnerungen und Dichtungen literarische Denkmäler gesetzt haben. Ihre Beschreibungen und die zauberhafte Gestaltung dieses Buches wecken nostalgische Gefühle und laden zum Träumen ein.
Antje Erdmann Degenhardt Bücher






Das Theodor-Storm-Kochbuch
Die Küchengeheimnisse eines Dichters und seiner Landschaft
Auch gute Kenner der Novellen, Märchen und Gedichte Theodor Storms ahnen nicht, daß dieser Dichter im alltäglichen Leben ein Feinschmecker war. Tatsächlich ging ihm eine harmonische Mittagstafel oder eine gehaltvolle Teestunde über alles. Auch sein Werk durchzieht gewissermaßen ein Duft von Roastbeef, Kalbsbraten, Karpfen, Räucherschinken mit und ohne Spargel, süßen Suppen, Grützen und - vor allem Kuchen, denn diesen aß Storm für sein Leben gern. Die sachkundige Autorin lüftet die Deckel der Kochtöpfe in den Stormschen Küchen in Husum, Segeberg, Potsdam, Heiligenstadt oder Hademarschen und bringt dabei erstaunlich viele Koch- und Backrezepte sowie Hinweise auf Schlachten, Entsaften oder Musbereiten zum Vorschein. Wer hätte da nicht Lust, das eine oder andere Rezept dieses liebevoll illustrierten Kochbuchs selbst einmal auszuprobieren?
Sie sind unwiderstehlich: Antje Erdmann-Degenhardts Rezepte für Konfekt, Pralinen und Bonbons, die auch Hobbyköchinnen und -köchen leicht gelingen. Neben verführerischen Klassikern wie Mozartkugeln und Champagnertrüffel finden sich tröstlich süsse Rahmbonbons sowie nussige und fruchtige Konfekte, die das „Kaloriengewissen“ weniger belasten. Eine gelungene Auswahl von historischen Anekdoten und Zitaten zum Thema Pralinen verkürzen die Wartezeit, bis die Kuvertüre geschmolzen ist.
„Muß es ausgerechnet Neumünster sein?“ wird sich mancher fragen, wenn es ihn aus beruflichen oder zwingenden privaten Gründen hierher verschlagen hat. Nur wenige Städte in Schleswig-Holstein haben einen derartig weitverbreiteten schlechten Ruf wie dieser Ort. Zu Unrecht - wie wir meinen! Daher war es uns ein Bedürfnis, dem Einheimischen und dem Zugereisten, wie auch dem Durchreisenden, Neumünster näher zu bringen. Im 12. Jahrhundert gingen starke geistige und geistliche Impulse von dem Ort aus. Das hier gegründete Augustiner-Chorherrenstift schuf eine Filiale in Segeberg und verzog selbst 1332 an den stillen Bordesholmer See. Dort wurde nach der Reformation die umfangreiche, bereits in Neumünster entstandene Stiftsbibliothek ein wesentlicher Bestandteil der neu gegründeten Universitätsbücherei in Kiel, so daß sich geistige Fäden vom „Novum Monasterium“ zu der „Alma mater Chiloniensis“ ziehen. Vom Domherrenstift Neumünster aus - es war nie ein Kloster im eigentlichen und klassischen Sinn - wurde der Osten Schleswig-Holsteins christianisiert. Neumünster hatte die missionarische Schlüsselstellung. Später war der Flecken Durchgangsstation für Feldherren, Könige, Soldaten, Fuhrleute, Handwerker und privat Reisende. Wer Richtung Norden nach Jütland wollte oder von Hamburg über Kiel weiter per Segelschiff nach Kopenhagen, mußte Neumünster passieren. Die Ansiedlung war aufgrund der geographischen Gegebenheiten nicht zu umgehen! Diese Situation als Durchgangsort hat jahrhundertelang die Straßen und die Bewohner geformt. Die Hektik und Geschäftigkeit, die durchmarschierende Truppen, passierende Reisende, eilige Fuhrleute und Händler ausströmten, prägten den Ort, insbesondere sein Zentrum, - den Großflecken. Behäbigkeit und kleinstädtische Idylle hatten es schwer, sich auszubreiten. Der Standort der Stadt als Eisenbahnknotenpunkt verstärkte im 19. Jahrhundert die Unruhe. Die beginnende Industrialisierung, die sich der Bahn als günstiges Transportmittel bediente, tat ihr übriges, um Romantik im Keim zu ersticken. Eventuelle Spuren davon beseitigte der 2. Weltkrieg fast vollständig. Und doch lohnt sich in Neumünster ein Kurzbesuch oder gar ein längerer Aufenthalt! Die wechselnde Geschichte dieses Ortes durch die Jahrhunderte zurückzuverfolgen anhand von einzelnen literarischen Zeugnissen und Dokumenten, das Leben der Bürger, Handwerker und Arbeiter, wenn auch nur fragmentarisch, nachzuvollziehen, ist einen Versuch wert! Gehen Sie mit uns durch diese Stadt und spüren Sie Liebe zu diesem Ort, wenn auch vielleicht nur auf den zweiten Blick! Wir danken all denen, die uns mit Rat und Tat zur Seite standen. Leider können wir nur eine Auswahl aus der Fülle der gesammelten Zeugnisse bringen, die weder erschöpfend sein sollte noch konnte.
Kleines Storm-Kochbuch
Auf kulinarischen Spuren des Dichters
Auf kulinarischen Spuren des Dichters Theodor Storm (1817–1888), der ein scharfer Beobachter seiner Zeit war, entdecken wir die landestypische Küche des 19. Jahrhunderts. Storm entführt uns in die großbürgerlichen Küchen, wo er von köstlichen Gerichten wie Birnen mit Klößen, Feuerbohnen und Spargel in Blechdosen schwärmt. Der Duft von Roastbeef, Kalbsbraten und braunen Kuchen zieht sich wie ein roter Faden durch seine Prosawerke und Briefe. Über 40 Rezepte aus dieser Zeit laden dazu ein, die kulinarische Welt von Storms Schleswig-Holstein nachzukochen. Das Inhaltsverzeichnis umfasst eine Vielzahl traditioneller Gerichte, darunter Bratäpfel, Buchweizenpfannkuchen, Dorschfilet mit Senfsauce, Erbsensuppe, Gänsebraten und Rhabarberkuchen. Diese Rezepte bieten einen authentischen Einblick in die Esskultur der damaligen Zeit und ermöglichen es, die Aromen und Traditionen der Region nachzuvollziehen. Storms Liebe zu gutem Essen und Trinken spiegelt sich in jeder Zeile wider und lässt die kulinarischen Genüsse seiner Epoche lebendig werden.
Weihnachten, das schönste Fest des Jahres, verbinden wir alle mit dem Duft gebrannter Mandeln, leckeren Plätzchen, friedlichen Stunden unterm leuchtenden Tannenbaum und Kinderstimmen, die altbekannte Lieder zum Besten geben. Doch welche Besonderheiten kennzeichnen das zweithöchste Fest der Christenheit in Schleswig-Holstein? Antje Erdmann-Degenhardt, Richterin i. R., Autorin zahlreicher Sachbücher und Brauchtumsforscherin aus Leidenschaft, setzt sich seit Jahren mit den Themen Weihnachten, schleswig-holsteinische Küche und Volkskunde auseinander. Dabei blättert sie in uralten privaten Rezeptbüchern, sichtet alte Texte von berühmten und weniger bekannten schleswig-holsteinischen Autoren und sammelt unterhaltsame Anekdoten. In diesem Buch spürt sie den Fragen nach, wann der Tannenbaum seinen Triumphzug in die warmen Stuben antrat, welche Köstlichkeiten die Festtagstafel krönten, was sich hinter den legendären Braunen Kuchen verbirgt und welchen Winterfreuden und auch -leiden die Menschen zwischen Nord- und Ostsee, Flensburger Förde und Elbe begegneten. Die Ergebnisse ihrer akribischen Spurensuche präsentiert sie liebevoll illustriert in diesem kurzweiligen Lesebuch – einer wahren Schatzkiste für alle schleswig-holsteinischen Weihnachtsfans.
Weihnachten im alten Niedersachsen
- 200 Seiten
- 7 Lesestunden
Das Zelebrieren des Weihnachtsfestes als eine typische Erscheinung des Bürgertums ist insbesondere im 19. Jahrhundert zum Inbegriff von Harmonie und Gemütlichkeit geworden. Auch in Niedersachsen berichten Dichter seit der spätklassizistischen Zeit bis weit in das 20. Jahrhundert vom schönsten aller Feste: Ricarda Huch, Hoffmann von Fallersleben, Theodor Fontane, Wilhelm Busch, Rainer Maria Rilke und viele andere beschreiben in Gedichten, Briefen, Tagebuchnotizen und Erzählungen die festlichen Räume, den Glanz der Kerzen, den Duft des Bratens und des wärmenden Punsches. Daneben finden sich weihnachtliche Märchen, die auf alten Erzählungen aufbauen, und auch ganz unterschiedliches weihnachtliches Brauchtum aus den Regionen zwischen Nordsee und Harz ist überliefert.
Kein Dichter europaweit hat sich so intensiv mit der Weihnachtszeit befasst wie Theodor Storm. Weder bei H. C. Andersen noch bei Theodor Fontane finden sich derart viele Weihnachtsbriefe an Freunde und Verwandte wie bei dem Husumer Poeten. Diese Briefe, die teilweise mit dem Inhalt der weihnachtlichen Novellen Storms korrespondieren, dienen der Herausgeberin als Grundlage für die Beschreibung der Weihnachtsfeste Theodor Storms. Die Problematik der deutsch-dänischen Auseinandersetzungen spiegelt sich auch in der Vorweihnachtszeit bei Theodor Storm wider. Frohe und ernste Erlebnisse verarbeitet er zu ausdrucksstarken Weihnachtsgedichten. Es ist fast schon ein gesellschaftliches Ereignis, das Storm in unermüdlichem Eifer Jahr für Jahr vorbereitet und zelebriert. In seinen Texten vermittelt er tiefe Einblickein sein Familienleben, sei es in der Epoche des Biedermeiers oder der nachfolgenden Gründerzeit. Zu Storms Zeiten waren die reich ausgestatteten Familienfeste die Glanzpunkte des Jahres: So wird Christbaumschmuck in unterschiedlichen Variationen ausführlich beschrieben, Speisefolgen, Getränke und Gebäcksorten hervorgehoben, Familienangehörige und Freunde werden erwähnt, die gerne in großer Zahl zum Fest eingeladen werden.
In Tagebuchstellen, Gedichten, Reisebriefen und Erzählungen wird das alte Kiel von Anfang des 19. Jahrhunderts bis zur Nachkriegszeit im 20. Jahrhundert zur Winterzeit lebendig. Dazu werden alte Kieler Weihnachtsrezepte aus privaten Koch- und Backbüchern wiedergegeben, um auch den kulinarischen Genuss zu demonstrieren. Ob Eissegeln, Rodeln, Schlittschuhlaufen, Rummelpott oder Silvesterfeiern – die Texte zeigen, dass es im „Sprottenathen“ an der Förde auch in der kalten Jahreszeit keinesfalls langweilig war. Insbesondere die Weihnachtstage werden farbig beschrieben, sei es in Professoren- oder Offi ziershäusern, in Handwerker- oder Arbeiterwohnungen, in Kaufmannsfamilien oder in Dichterstuben – in jedem Kreis wird Weihnachten anders erlebt. Und doch verbindet alle das eine um den 24. Dezember herum: die Freude auf das größte deutsche Familienfest unter dem geschmückten Tannenbaum. Hoch- und niederdeutsche Texte von Theodor Storm, Klaus Groth, Detlev von Liliencron und unbekannteren Autoren vermitteln eine gemütliche Atmosphäre von der Stadt „tom kyle“, in der man insbesondere auch im Winter, trotz Eis und Schnee, zu leben verstand.
Die Weihnachtszeit im Leben des Mecklenburger Dichters Fritz Reuter ist reich an Düften, Wärme und Geborgenheit in den Häusern der Handwerker, Landpastoren und Gutsbesitzer. Doch auch in seine Altersvilla in Eisenach zieht das Fest mit Tannenbaum, Gänsebraten, Pfeffernüssen und dem Wiedersehen mit alten Freunden ein. Die leidvollen Jahre der Festungshaft sind dagegen das bittere „Kontrastprogramm“, das ihm die vergangenen weihnachtlichen Stunden in der Kindheit und in seinen glücklichen Ehejahren nach der Entlassung noch wertvoller erscheinen lässt. Trotz aller Schicksalsschläge spiegeln Reuters weihnachtliche Briefe und Erzählungen, ob auf Platt- oder Hochdeutsch, festliche Harmonie und Behaglichkeit wider, in denen der für ihn typische Humor nicht zu kurz kommt.