Silvia Bächli: Dass eins zum andern wurde. Welches welches ist?
Kat. Kunst Museum Winterthur






Kat. Kunst Museum Winterthur
Fashion, Glamour, Lifestyle Wenn sich ein Kunstmuseum in eine Fashion Show verwandelt, dann ist definitiv Sylvie Fleury zu Gast. Seit rund 25 Jahren spielt die Künstlerin ironisch mit Geschlechterklischees und Stereotypen der Konsumgesellschaft. Mit »Shoplifters from Venus« präsentiert das Kunst Museum Winterthur nach 15 Jahren erstmals in der Schweiz wieder eine umfassende Einzelausstellung der Genfer Künstlerin, in der sie den Dialog mit der Moderne sucht und deren männliche Prägung lustvoll offenlegt. Das kommende Begleitbuch ist dabei mehr als nur ein Ausstellungskatalog: Es folgt der Entwicklung des künstlerischen Werks anhand aller Einzelausstellungen der Künstlerin seit den 1990er Jahren. Essays von Simon Baier, Konrad Bitterli und Elisabeth Bronfen beleuchten ausgewählte Aspekte ihres Schaffens, das über die Jahre nichts an inhaltlicher Brisanz und emanzipatorischer Kraft verloren hat. Ausstellung: Kunst Museum Winterthur, 3/6 - 20/8/2023
Aspekte zeitgenössischer Skulptur
Der Expressionismus in der Schweiz war eine sehr heterogene und vielfältige Kunstströmung, die sich durch einen ausgeprägten Individualismus auszeichnet. Der Band bietet einen spannenden Überblick der künstlerischen Entwicklungen in sämtlichen Regionen des Landes, insbesondere in der Romandie und im Tessin, mit Werken von über 30 bekannten und neu zu entdeckenden Künstlerinnen und Künstlern.In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich in der Schweiz eine Avantgarde, die sich einer radikal neuen, expressiven Bildsprache bediente. Angesichts der kriegerischen Bedrohung befassten sich die Künstlerinnen und Künstler intensiv mit dem Naheliegenden, Eigenen, Persönlichen. Zentral für ihr Schaffen waren die heimatliche Landschaft als Rückzugsort, die Auseinandersetzung mit dem Menschen im Porträt und das formale und koloristische Experimentieren im Stillleben.00Exhibition: Kunst Museum Winterthur, Switzerland (10.07.2021.- 16.01.2022) / Museo Regionale Aosta, Italy (March-October 2022) / Kunsthalle Vogelmann der Städtischen Museen Heilbronn, Germany (November 2022 - March 2023)
Der Band zeigt erstmals die vielfältigen Möglichkeiten der Geste in der zeitgenössischen Malerei. Werke u. a. von Gerhard Richter, David Reed, Franz Ackermann, Katharina Grosse, Judy Millar, Pia Fries, Christoph Rütimann und Christine Streuli eröffnen einen Parcours zeitgenössischer Malerei von außerordentlichem sinnlichem Reiz.1965 schuf Roy Lichtenstein seine berühmten Brushstrokes und verwandelt damit die subjektive Geste der heroischen Moderne in eine triviale Comic-Zeichnung, übertragen ins museale Großformat. Die spontane Bewegung des Pinsels auf der Leinwand mutiert zum Zitat, ihre emotionale Tiefenlotung zur Pop-Oberfläche in Signalfarben. Seit dem Ende der Moderne prägt dieser distanziert-selbstreflexive Umgang die zeitgenössische Malerei. Kunstschaffende befragen die malerischen Qualitäten – Farberscheinung und Farbmaterie, die Farbfläche und ihre Begrenzungen und nicht zuletzt die Wirkkraft des Farbauftrags in Form der Geste – und interpretieren sie permanent neu. Künstler: Franz Ackermann, Ingrid Calame, Pia Fries, Bernard Frize, Katharina Grosse, Robert Janitz, Jonathan Lasker, Roy Lichtenstein, Fabian Marcaccio, Judy Millar, Carl Ostendarp, David Reed, Gerhard Richter, Christoph Rütimann, Karin Sander, Christine Streuli
Der Band wirft einen neuen Blick auf die Entwicklung der Landschaftsmalerei in der frühen Neuzeit. Holländische Maler reisen in die Schweiz und entdecken die Alpen – Schulter an Schulter mit einheimischen Malern. Geboten wird ein eindrückliches Alpenpanorama: von topografischen Bilddokumenten höchster zeichnerischer Qualität bis zu virtuos komponierten Gemälden. Der Amsterdamer Jan Hackaert und der Zürcher Conrad Meyer revolutionieren mit ihren bemerkenswerten Zeichnungen der Glarner Gebirgswelt bereits Mitte des 17. Jahrhunderts die Darstellung der Alpen – beinahe hundert Jahre bevor Albrecht von Haller sie besingt. Im Austausch zwischen niederländischen und Schweizer Künstlern rückt die Bergwelt in der Folge immer stärker ins Bewusstsein der Landschaftsmaler wie Caspar Wolf und Alexander Calame. Werke von Pieter Bruegel d. Ä., Roelant Savery, Allaert van Everdingen, Jacob van Ruisdael, Jan Hackaert, Conrad Meyer, Felix Meyer, Johann Ludwig Aberli, Caspar Wolf, Johann Jakob Biedermann, François Diday, Alexandre Calame u. a.
Erstmals treffen die beiden wichtigsten Schweizer Künstler des 20. Jahrhunderts aufeinander: Ferdinand Hodler und Alberto Giacometti. Ihre kunsthistorische Bedeutung und ihr künstlerischer Rang sind unbestritten. Im präzise inszenierten Dialog ausgewählter Werke eröffnen sich zunächst neue Sichtweisen und überraschende Einblicke. Zudem jährt sich 2018 der 100. Todestag von Ferdinand Hodler – ein Grund, das Schaffen des Malers erneut zu würdigen. Ferdinand Hodler und Alberto Giacometti sind die beiden bedeutendsten Schweizer Maler der Moderne. In jungen Jahren war Giacometti noch stark von Hodlers Malerei geprägt, vermittelt vor allem durch seinen Vater Giovanni, ein Freund des Berners. Dass es auch im reifen Schaffen erstaunliche Parallelen und Verwandtschaften gibt, zeigt die Ausstellung. So finden sich bei beiden ein ähnlich suchender Strich der Zeichnung, die Thematisierung des eigenen Ichs im Selbstporträt bzw. im Alter Ego des Bruders. Beide befragen die menschliche Existenz in der Einzelfigur wie in Gruppendarstellungen, wobei auch der Tod allgegenwärtig ist.