Hans Erni gestaltend. Hans Erni a l'oeuvre. Hans Erni at work
- 228 Seiten
- 8 Lesestunden






Was ist denn nun wirklich Kunst? Manchmal kann man vor lauter Kunst keine Kunst mehr sehen. Es herrscht Ratlosigkeit. Wichtig ist aber, wie Jean- Christophe Ammann zeigt: Künstler und Werke zu berücksichtigen, die authentisch, intensiv und nachhaltig arbeiten und wirken. In Zeiten, in denen die allgemeine Richtung 360 Grad ist – alles ist erlaubt, alles geht, alles wird für gut befunden –, gibt es geradezu zwangsläufig Orientierungsbedarf. Das Buch ist deswegen als eine essentielle Orientierungshilfe zu verstehen. Jenseits von Künstlern und deren Werke geht es auch um die allgemeine Situation, in der wir uns befi nden, in der Vereinheitlichungen gescheitert sind. Das heißt, je stärker sich eine Gesellschaft partikularisiert, desto stärker individualisiert sie sich, auch im Politischen, auch in der Wissenschaft. Anhand einer Reihe von Künstlern und deren Werke zeigt Ammann, wie wir das Bedeutende vom Unbedeutenden, das Beständige vom Flüchtigen, das Intensive vom Oberflächlichen unterscheiden. Mit Beiträgen über: Dennis Hopper, Jessica Backhaus, Franz Gertsch, Cornelia Schleime, Laura Baginski, Pina Bausch, Joseph Beuys, Lars von Trier, Pierre Paolo Pasolini u. v. m.
Der Katalog zeigt die wichtigsten Aspekte der Malerei von Thomas Ritz auf und beleuchtet das Werk im Diskurs zeitgenössischer Malerei, die zwischen Fotografie und Zeichnung für sich eine eigenständige Bedeutung beansprucht. Das zentrale Thema des Werkes von Thomas Ritz ist die Wechselwirkung von inneren und äußeren Bildern, von Abstraktion und Gegenständlichkeit und die Selbstreferenzialität der Malerei. Die Bilder des 1966 geborenen Künstlers weisen eine große Durchlässigkeit aus. Die Landschaften und surrealen Räume, die Thomas Ritz in Mischtechnik malt, sind voller Übergänge und Zwischenstadien. Sie erscheinen, um zu verschwinden. Die hier unternommene Standortbestimmung wird durch einen chronologisch geführten Bildteil von ausgewählten Arbeiten der letzten zehn Jahre verdeutlicht. Zum ersten Mal rücken die Fotografien, die zur Entstehung der Malerei des Basler Künstlers beitragen, in den Fokus der Aufmerksamkeit. Ein Text des Kunsthistorikers Simon Baur vertieft die Auseinander - setzung mit dem Werk, zudem geht ein Ateliergespräch zwischen den beiden Malern Thomas Ritz und Guido Nussbaum der Frage nach dem Bild und den Bedingungen seines Entstehens nach.
Der pfiffig aufgemachte Band widmet sich einer Epoche in der Innerschweizer Kultur, um die sich unzählige Mythen ranken. Dabei geht es um die 'Innerschweizer Innerlichkeit', die während den letzten Jahrzehnten immer und immer wieder zitiert worden ist, wobei sich etliche Zeitgenossen kritisch davon distanziert haben. 40 Jahre später wurde nicht nur eine Zeitspanne befragt, die von einem besonderen Spannungsverhältnis geprägt war, sondern mit den Nachgeborenen nach vorne geschaut. Diese suchten sich einen Altmeister aus. Zusammen bildeten sie ein Tandem, das Gemeinsamkeiten auslotete, somit auch Wahlverwandtschaften oder Neues. Die Ausstellungen fanden im Nidwaldner Museum, Stans, im Museum Bruder Klaus, Sachseln, im Haus für Kunst Uri, Altdorf und im Sankturbanhof, Sursee, statt.
Jean-Christophe Ammann Das Wespennest ist eine Kathedrale Der Band handelt von Jean-Christophe Ammanns Lebenswerk als Kurator, Kunstexperte und Museumsdirektor. Ammann spricht über seine Herkunft, sein Studium und seine Anfänge an der Kunsthalle Bern bei Harald Szeemann, erzählt von seinen langjährigen Erfahrungen als Direktor des Kunstmuseums Luzern, der Kunsthalle Basel und des MMK Frankfurt, philosophiert über Kosmologie, Gegenwart und Dialektik, über Intimität, Sexualität und Pornografie, über Fotografie und Photoshop, diskutiert Werke und Konzepte u. a. von Marcel Duchamp, Alberto Giacometti, Joseph Beuys, Dieter Roth, Franz Gertsch, Jeff Wall und Fischli / Weiss und analysiert schließlich Lars von Triers Film 'Antichrist'.
Ist es der Umgang mit dem Material Ton oder ist es das Resultat, das den Betrachter mehr anzieht und zum Schauen verleitet? Isolde Frepoli hat sich sowohl einem alten Werkstoff verschrieben wie einem ebenfalls alten, vielfach tradierten Topos: dem Bildnis, dem Kopf, der Büste von zumeist Frauen und hat dabei neue Bildlösungen gefunden. Ihre farbig gefassten, nicht bemalten, sondern mit farbigem Ton, Engobe, im letzten Arbeitsschritt individualisierten Figuren wirken so unerhört lebendig wie sie entrückt, distanziert, nicht fassbar scheinen. Frepoli schafft Bilder von der Würde des Menschen in ihrer Unantastbarkeit. Diese Aussage tritt gerade dann offensichtlich in den Bildvordergrund, wenn sie über den Rand der vertrauten abendländischen Kulturkreise hinausschaut und außereuropäische Kulturen im Wortsinn personifiziert und durch die Oberflächenbearbeitung des Tons auch minutiös charakterisiert.