Reinhold Zippelius Bücher






Geschichte der Staatsideen
- 213 Seiten
- 8 Lesestunden
In diesem, als Ergänzung zu seinem Werk "Das Wesen des Rechts" gedachten Buch stellt Zippelius die von der Antike bis zur Neuzeit entwickelten Staatsideen dar. Behandelt werden dabei etwa neben Aristoteles und Epikur auch Grotius, Kant und Max Weber.
Religionen entstehen aus dem Bedürfnis, die komplexe Welt verständlich und handhabbar zu machen. Sie bieten handlungsleitende Vorstellungen, wie das mittelalterliche Bild von Papst und Kaiser in einer gottgestifteten Ordnung, das tief in die politischen Verhältnisse eingriff. Auch bei der Entstehung des modernen Verfassungsstaates spielte die Macht herrschender Vorstellungen eine Rolle. Der Wandel in der Staatlichkeit war durch einen Vorstellungswandel bedingt, insbesondere durch die Idee individueller Selbstverantwortung, die von Glaubensfragen auf die Politik übertragen wurde. Der Staat wurde als Ergebnis menschlicher Übereinkunft betrachtet, wodurch die neuen Ideen den alten, mittelalterlichen Herrschaftsstrukturen die Legitimität entzogen. Gleichzeitig beeinflusst der politische Gestaltungswille die Erhaltung oder den Untergang religiöser Weltbilder. So wären im römischen Imperium alte Kulte weniger schnell verschwunden, wenn nicht der weltliche Arm eines Theodosius eingegriffen hätte. Auch Heinrich VIII. von England prägte die Gründung der anglikanischen Kirche durch seine Machtentscheidungen. Reinhold Zippelius beleuchtet in diesem Werk die zweitausendjährige Wechselwirkung zwischen politischen und kirchlichen Zentralgewalten, unterstützt durch begleitende Dokumente.
Kleine deutsche Verfassungsgeschichte
Vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart
- 201 Seiten
- 8 Lesestunden
Sie war eine Jahrhundertsängerin, deren Gesang bis heute ergreift und die als Ikone weit über die Musikwelt hinaus gilt. Maria Callas verkörperte radikaler als andere Sängerinnen, was Oper bedeutet: Passion, Pathos, Leidenschaft. In einer aufregenden und glänzend geschriebenen Biographie folgt Eva Gesine Baur dem Leben dieser einzigartigen Künstlerin. Nach Callas' Auftritt als Medea an der Scala war Franco Zeffirelli sprachlos; die Welt der Oper hatte sich verändert. Maria Callas sprengte Konventionen und triumphierte vor allem in tragischen Rollen. Ihre fast unheimliche technische Perfektion verband sich mit einer Intensität des Ausdrucks, die berührte. Doch die Risse und Widersprüche, die sie in ihren Figuren sichtbar machte, prägten auch ihr Leben. Baur schildert ihren Konflikt mit der Mutter, ihren Hunger nach Liebe und Anerkennung, ihren unbedingten Aufstieg und die Jahre ihres größten Ruhms. Sie erzählt von den Skandalen, die sie begleiteten, und den Männern in ihrem Leben: ihrer unglücklichen Ehe, der tragischen Liebe zu Aristoteles Onassis, ihrer Schwärmerei für Luchino Visconti und der Leidenschaft für Pier Paolo Pasolini. Das Drama ihres Lebens und ihre tragische Kunst waren untrennbar miteinander verbunden. Diese Aspekte machten sie groß, am Ende jedoch einsam und bis heute unvergessen.
Einführung in das Recht
- 152 Seiten
- 6 Lesestunden
Fragen nach Gerechtigkeit begleiten uns durch das Leben – mitunter als Betroffene, häufiger noch als Zuschauer des Spieles: Welcher Lohn ist gerecht? Welcher Preis einer Ware und welcher Schadensersatz sind angemessen? Wie sind die Steuerlasten gerecht zu verteilen und wie die Sozialleitungen? Sollen Sterbehilfe, Schwangerschaftsabbruch oder gentechnische Manipulationen strafbar sein? Welches ist die gerechte Strafe für einen Mord? Reinhold Zippelius beschreibt, welche Faktoren bei der Suche nach einer allgemeingültigen Aussage über Gerechtigkeit beachtet werden müssen und wieso der kritische Verstand dabei immer wieder an seine Grenzen stößt.
"Vorgelegt in der Plenarsitzung am 24. April 1993"--T.p. verso.
Es ist das Los des Juristen, Antworten auf Fragen des Rechts und der Gerechtigkeit in einem experimentierenden Denken zu suchen, ohne je an ein Ende zu gelangen. Dieser Gedanke durchzieht die hier vorgelegten Arbeiten aus fünfunddreißig Jahren. Sie bekennen sich zu dem Horazischen »sapere aude«, das Kant zum Wahlspruch der Aufklärung erhob. In seinem Doppelsinn bezeichnet es den Mut zu einer rationalen Bewältigung der Fragen, welche die Welt uns aufgibt, zugleich aber auch das Bewußtsein, daß jeder Versuch hierzu ein Wagnis bleibt. In ihren Legitimitätsvorstellungen folgen die Arbeiten dem Gedanken Kants, daß das vernunftgeleitete Gewissen der einzelnen die letzte Instanz unserer moralischen Einsicht und damit auch unserer Gerechtigkeitsauffassungen ist. Im methodischen Vorgehen stimmen sie in hohem Maße mit der Wissenschaftstheorie Karl Poppers überein und erweitern deren Anwendungsfeld auf das Gebiet des Rechts. Unerwartet rasch wurde diese neue Auflage erforderlich, die nun um drei Kapitel (4, 10 und 16) erweitert wurde.
