Die Studie beleuchtet die bedeutende Rolle der sizilischen Flotte unter den Brüdern Konrad IV. und Manfred im Mittelmeer des 13. Jahrhunderts. Beginnend mit Konrads Überfahrt nach Unteritalien 1251, wird die Flotte während der Belagerung Neapels und ihre Entwicklungen unter Manfred detailliert beschrieben. Zudem wird ihr Einfluss im östlichen Mittelmeer sowie die entscheidende Überfahrt Karls von Anjou nach Rom thematisiert, die einen Wendepunkt in der sizilianischen Seegeschichte darstellt. Ergänzend erfolgt eine umfassende Analyse der Struktur und Verwaltung der Flotte.
Seit dem Erscheinen seiner Lebenserinnerungen »Verwehte Spuren« gilt der Breslauer Historiker Willy Cohn (1888–1941) als der wichtigste Autor seiner Generation für das jüdische Breslau. Daß auch seine Tagebücher erhalten blieben und nahtlos an seine Erinnerungen anschließen können, macht diese Edition zu einem Buchereignis ersten Ranges. Cohn war als Historiker, Publizist und Pädagoge mit weiten Kreisen Breslaus und insbesondere der jüdischen Gemeinde vertraut. Er erlebte den Exodus vieler Breslauer Juden, die Schrecken der Reichspogromnacht 1938 und die Verzweiflung der verbliebenen Juden, denen die Flucht nicht mehr möglich war. Cohn und seine Familie waren davon selbst betroffen, bis hin zu ihrer Deportation und Ermordung in Litauen 1941. Tag für Tag läßt sich in diesem Buch die Entrechtung und Erniedrigung der Breslauer Juden miterleben. Indirekt ergeben sich auch viele Belege für die Haltung der übrigen Bevölkerung in dieser Zeit. In dieser Alltagsnot findet Cohn allein im jüdischen Glauben Trost und engagiert sich in der Gemeinde. Daneben arbeitet er weiter wissenschaftlich, was ihm die Bekanntschaft mit Leo Baeck verschafft, der ihm 1940 seine politische Einschätzung darlegt, oder mit dem bekannten katholischen Kirchenhistoriker Hubert Jedin. Neben den Dresdner Tagebüchern Victor Klemperers gibt es keinen vergleichbaren Erlebnisbericht.
***Angaben zur beteiligten Person Conrads: Norbert Conrads war bis 2003 ordentlicher Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Stuttgart. Er leitete dort den Projektbereich Schlesische Geschichte
Unter der Regierung der Bruder Konrad IV. und Manfred gehorte die sizilische Flotte zu den bedeutendsten Seestreitkraften des Mittelmeeres. Die Studie setzt mit der Uberfahrt Konrads nach Unteritalien im Jahre 1251 ein, beschreibt die Rolle der sizilischen Flotte bei der Belagerung Neapels, ihre Veranderung unter Manfred, ihr Vordringen im ostlichen Mittelmeer und schliesslich die Uberfahrt Karls von Anjou nach Rom, die den Beginn einer epochale Wende in der sizilianischen Seegeschichte markiert. Der historische Abriss wird durch eine ausfuhrliche Darstellung der Struktur und Verwaltung der sizilischen Flotte unter Konrad und Manfred erganzt. Nachdruck der Originalausgabe von 1920