„It is one of the most puzzling riddles of antiquity“ galt seit 1952 für die Germanienkarte in der „Geographie“ des Klaudios Ptolemaios aus dem zweiten Jh. n. Chr. Unzählige Versuche wurden unternommen, um seinen „Atlas der Oikumene“ zu entschlüsseln. Doch was ist daran so rätselhaft? Die Schrift des großen Mathematikers und Geographen enthielt mutmaßlich keine Landkarten, wohl aber mehrere Tausend Städtenamen mit Angabe ihrer geographischen Koordinaten, deren heutige Lage bislang weitgehend nicht enträtselt werden konnte. Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Geodäten und Wissenschaftshistorikern ist es einem Forscherteam der TU Berlin gelungen, die Angaben für „Germania Magna“ und der sagenhaften Insel Thule zu decodieren. Das Ergebnis ist nichts weniger als revolutionär, weil sich praktisch Hunderte Verortungen erstmals schlüssig klären lassen. Das Weltbild der Antike muss hierdurch mit völlig neuen Augen betrachtet werden!
Eberhard Knobloch Bücher






Alexander von Humboldt, Franz Bopp Briefwechsel
- 176 Seiten
- 7 Lesestunden
Alexander von Humboldts Korrespondenz mit Franz Bopp, dem Begründer der Indogermanistik und dem wohl einflussreichsten Sanskritisten seiner Zeit, öffnet den Blick auf ein bislang kaum erforschtes Interessensgebiet des Naturforschers Humboldt. Angeregt durch die Sprachstudien seines Bruders Wilhelm, fand Alexander von Humboldt in der vergleichenden Sprachforschung ein Mittel, um der Frühzeit der Menschheitsentwicklung nachzuspüren. Der Gelehrte sah in den verschiedenen Sprachen die Wanderungen der Völker gespiegelt. So nutze er beispielsweise den Vergleich der Bezeichnungen von Nutzpflanzen als Beleg für Kulturkontakte alter Völker. Der Briefwechsel illustriert einerseits die kulturhistorische Neugier Humboldts, andererseits ist er ein Ausweis der detaillierten Gelehrsamkeit des Sprachforschers Bopp. Die Erkenntnisse dieses wissenschaftlichen Gespräches fanden ihren Niederschlag in Humboldts Werken, vor allem in den "Kritischen Untersuchungen über die historische Entwickelung der geographischen Kenntnisse von der Neuen Welt" und im "Kosmos". Die Briefe bieten die Möglichkeit, den Weg der Humboldt'schen Wissensgenerierung von der schriftlichen Kommunikation zum gedruckten Werk nachzuvollziehen. Der vorliegende Band umfasst 60 Briefe aus den Jahren 1816 bis 1859 sowie zwei Abhandlungen Humboldts zur Geschichte der Zahlzeichen in kritischer Edition. Die Korrespondenz wird durch zahlreiche Abbildungen illustriert.
Alexander von Humboldt / Familie Mendelssohn, Briefwechsel
- 492 Seiten
- 18 Lesestunden
Der Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt und der Familie Mendelssohn, der von 1818 bis 1859 reicht, bietet einen einzigartigen Einblick in Humboldts Leben und Denken. Die 329 Briefe und 71 Dokumente beleuchten seine Reisen, wissenschaftlichen Beobachtungen und die Unterstützung talentierter Forscher, oft jüdischer Herkunft. Die enge Beziehung zu den Mendelssohns zeigt sich auch in der gegenseitigen Wertschätzung und Verantwortung für die Gesellschaft. Diese Korrespondenz ist nicht nur ein bedeutendes historisches Dokument, sondern auch ein Zeugnis der kulturellen Verflechtungen jener Zeit.
'The shoulders on which we stand'-Wegbereiter der Wissenschaft
125 Jahre Technische Universität Berlin
- 260 Seiten
- 10 Lesestunden
Die Technische Universität Berlin wird durch 55 ausgewählte Beispiele ihrer herausragenden Forschungsleistungen gewürdigt. Die Beschreibung hebt die Institution als "geistigen Mittelpunkt" und "Brennpunkt technischen Fortschritts" hervor, was ihre Bedeutung in der Wissenschaftsgeschichte unterstreicht. Die Entwicklung von der Technischen Hochschule zur Technischen Universität im Jahr 1946 wird ebenfalls thematisiert, wodurch der historische Kontext und die kontinuierliche Innovationskraft der Universität deutlich werden.
In den Gefilden der römischen Feldmesser
- 268 Seiten
- 10 Lesestunden
Die Reihe Topoi. Berliner Studien der Alten Welt versammelt Beiträge aus allen altertumswissenschaftlichen Disziplinen, von der Ur- und Frühgeschichte über die Klassische Archäologie bis zur antiken Philosophie, Wissenschaftstheorie und Theologie. Einen Schwerpunkt bilden Monographien und Sammelbände, in denen die Forschungsergebnisse des Exzellenzclusters Topoi vorgestellt werden. Weitere Schwerpunkte sind in Planung.
Modelle
- 309 Seiten
- 11 Lesestunden
Modellbildung ist eine herausragende geistige Tätigkeit des Menschen. In den Wissenschaften kommt Modellen eine fundamentale Stellung zu, was sie zum Gegenstand intensiver Forschung macht. Die Autoren leisten Beiträge zur Aufklärung von Arten, Funktionen und Zwecken von Modellen, zum Verständnis ihres Wirklichkeitsbezugs und Wechselspiels mit Theorien, zur Erklärung ihrer handlungsleitenden, orientierenden und erkenntnisfördernden Kraft, zur Analyse des konstruktionalen Prozesses der Modellierung und zur Entwicklung eines differenzierten Modellbegriffs. Untersucht werden Rolle und Status von Modellbildungen in der Geschichte der Wissenschaften, der Einsatz von Modellen in den Technikwissenschaften sowie ausgewählte philosophische Modelle. Theoretische Modelle der Komplexitätsforschung und Kosmologie und ihr Zusammenhang mit unserem Weltbild werden ebenso erörtert wie kulturelle Wurzeln und Entwicklungen von Modellen in Mathematik, Chemie und Lebenswissenschaften.
Die heutige Technische Universität ist aus dem Zusammenschluss dreier Vorgängerinstitutionen hervorgegangen, der Berg-, der Bau- und der Gewerbeakademie. Deren Anfänge reichen in die Jahre 1770, 1799 bzw. 1821 zurück. Von Anbeginn gehörte die Mathematik zu den wichtigen Hilfswissenschaften, deren Unterricht seit Gründung der Berliner Universität (1810) auch von Universitätsdozenten erteilt wurde. Mit Karl Weierstraß (1856) und Bruno E. Christoffel (1869) setzte die lange Reihe bedeutender Mathematiker ein, die hauptamtlich als Forscher und Lehrer an einer der Akademien oder der Technischen Hochschule (seit 1879) tätig waren. Es bildete sich eine geometrische und eine analytische Tradition heraus, die bis zum heutigen Tage beibehalten wurde. Stets gab es eine enge Zusammenarbeit mit ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen, insbesondere mit der theoretischen Mechanik und dem Bergbau. Seit 1921 wurden auch Gymnasiallehrer in Mathematik ausgebildet. Seit 1924 hatte die TH das Recht, den Doktorgrad auch in den allgemeinen Wissenschaften, insbesondere in Mathematik, zu verleihen. Die vorliegende Monographie zeichnet diese interessante Entwicklung nach und schließt mit einer Übersicht über die bis 1987 durchgeführten Promotionen und Habilitationen in Mathematik an der TH/TU Berlin.