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Bookbot

Theodore Ziolkowski

    30. September 1932 – 5. Dezember 2020
    Dresdner Romantik
    Das Amt der Poeten
    Ehrenpromotion Theodore Ziolkowski "Das Gewebe der Kultur"
    Das Wunderjahr in Jena
    Vorboten der Moderne
    Berlin
    • Berlin

      • 326 Seiten
      • 12 Lesestunden
      4,0(2)Abgeben

      Ob heute die aktuelle Rede einer Berliner Republik zutreffend ist, wird zur Nebensächlichkeit angesichts der Bedeutung, die Berlin vor etwa 200 Jahren errang: eine Weltmetropole des Geistes und der Kultur. Dieses andere, hochkultivierte Berlin und die Geniezeit der deutschen Geistesgeschichte zwischen Spätaufklärung, Klassik und Romantik läßt der amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaftler Theodore Ziolkowski vor dem geistigen Auge seiner Leser entstehen. Berlin und Preußen hatte bei Jena und Auerstedt 1806 deprimierende Niederlagen, ihren Peloponnesischen Krieg erlitten. Doch die Gründung der Universität und die literarische Öffentlichkeit, die sich in Zeitungen, Zeitschriften und Salons entfaltete, ließ Berlin zum geistigen Zentrum werden. In Europa festigte sich das Aperçu von den Deutschen als einem Volk der Dichter und Denker, die ihre Revolutionen im Kopf machten, zu einem Mythos - schicksalhaft verknüpft mit Berlin, dem Spree- Athen. Theodore Ziolkowski spricht kulturgeschichtlich interessierte Leser an und zeigt am Beispiel von Berlin, daß eine Metropole, die lange Zeit zu einer der führenden Hauptstädte der Welt gehörte, nie ganz aus der Geschichte abtritt, selbst wenn sie - wie während des Kalten Kriegs - im Schlagschatten der Geschichte geistig und kulturell überwintern mußte.

      Berlin
    • Vorboten der Moderne

      • 281 Seiten
      • 10 Lesestunden
      4,0(3)Abgeben

      »Ein Genie«, sagt Lessing, »kann nur von einem Genie entzündet werden«, was sich kaum schlagender in der deutschen Kultur- und Geistesgeschichte belegen läßt als an der kongenialen Vereinigung der jungen Romantiker. Die Gebrüder Schlegel und »Madame Lucifer«, Caroline Schlegel, die spätere Frau von Friedrich Wilhelm Schelling, Ludwig Tieck, Novalis und Friedrich Schleiermacher revolutionierten mitten in der Ära Goethes Kultur, Kunst, Wissenschaft, das Verständnis von Politik, das Verhältnis der Geschlechter, des einzelnen zur Gesellschaft ... Ihnen gelang es, ein damals ganz neues Verständnis von Leben zu etablieren und so ungewohnt und modern auszudrücken, so daß wir uns auch zweihundert Jahre später diesem geistigen Bann nicht entziehen können, wie nicht zuletzt die Diskussionen um die Postmoderne oder moderne Lebensverhältnisse belegten. Es ist die Absicht dieses Buches, die manchmal skandalösen Lebensverhältnisse unter den Verfassern mitsamt ihren Frauen und Freunden darzustellen, die oft erstaunlichen Parallelen unter ihren damals entstandenen Schöpfungen aufzudecken. Verfolgt werden die überraschenden wie die bisher kaum oder noch nie beachteten Spuren, wie die Vorboten der Moderne bis in die Gegenwart weiterwirken.

      Vorboten der Moderne
    • Dresdner Romantik

      • 222 Seiten
      • 8 Lesestunden

      Bislang war stets von 'Romantik in Dresden' oder mehreren 'Dresdner Romantiken' die Rede. Indem er die Aktivitäten einer Gruppe junger Intellektueller, Künstler und Schriftsteller nachzeichnet, gelingt es dem renommierten Romantikkenner Theodore Ziolkowski zu zeigen, daß die Jahre 1806-1809 eine spezifische 'Dresdner Romantik' bilden. Gekennzeichnet ist diese 'Dresdner Romantik' durch eine betonte Hinwendung zur Politik und eine harmonische Verbindung von Wissenschaft und Kunst. Die Periode beginnt mit den aufsehenerregenden Wechselvorträgen von Adam Müller und G. H. Schubert, zu denen Kleists 'Käthchen von Heilbronn' und 'Die Hermannsschlacht' das literarische und Caspar David Friedrichs umstrittener 'Tetschener Altar' das künstlerische Gegenstück bieten. Kleists und Müllers Zeitschrift 'Phöbus' spiegelt das reiche kulturelle Leben, das die jungen Künstler und Gelehrten mit den Diplomaten und Offizieren der Residenz zusammenbrachte.

      Dresdner Romantik
    • Ein gutes Gedicht wird zum Brennpunkt mehrerer Strahlen, die den betrachteten Gegenstand erst in seiner vollen Brillanz aufl euchten lassen. In dieser methodologisch originellen Studie werden die Hauptstrahlen, die in Rilkes Sonett „O dieses ist das Tier, das es nicht giebt“ (aus den Sonetten an Orpheus) münden, eingehend verfolgt. Nach einer Diskussion der Bedeutung von Ort (Rilkes „Schloß Muzot“) und Zeit (Februar 1922) der Komposition werden Stoff (Migration des Einhorns aus dem Mittelalter in die Moderne), Thema (Orpheus und Orphismus im 20. Jahrhundert) und Form (Rilkes Verwendung des Sonetts) des Gedichts untersucht. Dabei erweisen sich die verschiedenen Strahlen als repräsentativ für mehrere Werke anderer Dichter aus dem annus mirabilis 1922, während die folgende Rezeption des Gedichts sich als Seismograph für Messung der kritisch-theoretischen Tendenzen der nächsten Jahrzehnte erkennen läßt. Durch diese kaleidoskopartige Behandlung, die sich bei anderen Werken gut anwenden ließe, erscheint Rilkes berühmtes Sonett in einer neuen, erhellenden Beleuchtung, die über die übliche Werkanalyse weit hinausgeht.

      Die Welt im Gedicht
    • Heidelberger Romantik

      Mythos und Symbol

      • 241 Seiten
      • 9 Lesestunden

      Im Gegensatz zum herrschenden Bild der Heidelberger Romantik, das um die Dichter Arnim, Brentano und Eichendorff kreist, stellt das Buch eine eher geistig orientierte Romantik vor, deren literarhistorische Bedeutung insbesondere in den zentralen Theoremen zum Begriff des Mythos und des Symbols in Geschichte und Religion besteht. Das Drama der Jahre 1804-1808 kulminiert zunächst im Tod der Musen Karoline von Günderode und Sophie Brentano; danach erweckt der fulminante Auftritt Joseph Görres' Stadt und Universität zu einer kurzen Blütezeit. Neben den Vorlesungen und Schriften von Görres und Friedrich Creuzer werden die poetischen Werke des Isidorus Orientalis und die Satiren Arnims, Brentanos und anderer sowie 'Des Knaben Wunderhorn' und die 'Zeitung für Einsiedler' neu gewertet.

      Heidelberger Romantik
    • Mythologisierte Gegenwart

      Deutsches Erleben seit 1933 in antikem Gewand

      • 254 Seiten
      • 9 Lesestunden

      Der oft erwähnte heutige 'Antike-Boom' reicht in Deutschland eigentlich bis in die 1930er Jahre zurück, als die warnende Stimme Kassandras und das tragische Schicksal der Atriden von mehreren Dichtern und Dramatikern des Exils und der inneren Emigration als verkappte Modelle für die eigene und die nationale Existenz übernommen wurden. Seitdem treten in der deutschen Literatur, auffallend häufiger als in anderen europäischen Kulturen, Gestalten aus der griechischen Mythologie sowie der römischen Geschichte als prä- oder postfigurierte Modelle für gegenwärtiges Geschehen auf. Odysseus entpuppte sich als Urtypus des heimkehrenden Soldaten und der Dichter Ovid als Ahne des modernen Emigranten. Prometheus wurde in der DDR zum symbolischen Helden und dann paradoxerweise zum Feind des Marxismus, während in der BRD der Philosoph Seneca drei verschiedenen Nachkriegsgenerationen ein anderes Muster des moralischen Benehmens bot. In der Gegenwart des wiedervereinten Deutschlands ist Medea zu einer Ikone des Feminismus geworden. So erblicken viele deutsche Schriftsteller in diesen mythologischen und historischen Gestalten durch Verfremdung der Gegenwart oder durch implizite Analogie zur Vergangenheit das immer noch vitale Erbe der klassischen Antike.

      Mythologisierte Gegenwart
    • Theodore Ziolkowski erarbeitet in den 14 Essays dieses Bandes sowohl die Schwerpunkte einer Werkanalyse auf wissenschaftlich-komparativem Niveau als auch die kultursoziologischen Zusammenhänge, welche die amerikanischen Millionenauflagen des letzten Jahrzehnts bis in die Gegenwart erklären. Das Buch ist ganz aus der Auseinandersetzung mit amerikanischen Studenten, ihren Problemen und Erwartungen an die Literatur entstanden und versucht mit einer profunden Kenntnis der Literaturszene des 20. Jahrhunderts das Informationsdefizit der unkritischen Hesse-Leser auszugleichen, ohne dabei die zeitgeschichtlichen Ursachen der Hesse-Renaissance zu verdrängen.

      Der Schriftsteller Hermann Hesse