Die Gedenktagung am 4./5. Juni 2015 im Hotel „Pragser Wildsee“ war die vierte Veranstaltung zu den ZeitgeschichtsTagen Pragser Wildsee, die an die Befreiung der Sippen- und Sonderhäftlinge vor 70 Jahren in Niederdorf und Prags erinnerte. Diese prominenten Häftlinge waren als Geiseln der SS aus verschiedenen Konzentrationslagern in die „Alpenfestung“ Südtirol verschleppt worden, um als Faustpfand für Waffenstillstandsverhandlungen mit den Westalliierten zu dienen. Der Transport umfasste 139 Häftlinge aus 17 europäischen Nationen, darunter der ehemalige österreichische Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg, der französische Ministerpräsident Léon Blum, der ungarische Ministerpräsident Miklós von Kálley, der griechische General Alexandros Papagos, Bischof Gabriel Piguet, Generaloberst Franz Halder und Dr. Hjalmar Schacht, sowie Angehörige des Obersten Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Die Gefangenen wurden im April 1945 aus den Konzentrationslagern nach Dachau gebracht und dort von einem Sonderkommando der SS über Innsbruck nach Niederdorf transportiert. Am 30. April 1945 befreiten Soldaten der Deutschen Wehrmacht die Häftlinge, die im Hotel „Pragser Wildsee“ unter der Leitung von Emma Heiss-Hellenstainer eine sichere Bleibe fanden. Am 4. Mai 1945 trafen amerikanische Truppen ein und übernahmen die Gefangenen, die in zwei Transporten nach Capri gelangten. Das „ZeitgeschichtsArchiv Pragser Wildsee“, gegründet 2006, erinnert heute a
Hans-Günter Richardi Reihenfolge der Bücher






- 2016
- 2012
Gäste, Glanz und Granaten
- 352 Seiten
- 13 Lesestunden
- 2009
Für Freiheit und Recht in Europa
- 324 Seiten
- 12 Lesestunden
Der 20. Juli 1944 ist untrennbar mit den Namen von Moltke und von Stauffenberg verbunden, die mit ihrem Entschluss zur Tat gegen die Gewalt die Aufmerksamkeit auf ein anderes Deutschland lenkten, das sich gegen das NS-Regime erhob. Der gescheiterte Umsturzversuch wurde zum Signal für den Widerstand in den besetzten Ländern Europas, dass sie auf Gleichgesinnte in Deutschland zählen konnten. Auch im Ausland gab es Kräfte, die sich gegen den Nationalsozialismus wehrten, wie die Opfer in Südtirol zeigen. Die Geschichte von Widerstandsgruppen außerhalb Deutschlands, wie der „Gruppe 05“ in Österreich oder dem „Andreas-Hofer-Bund“ in Südtirol, wird behandelt, ebenso wie deren heutige Wahrnehmung in den Heimatländern. Zudem wird der 20. Juli 1944 in seinen europäischen Verbindungen gewürdigt, um Moltke und Stauffenberg zu gedenken. Der Band beleuchtet den weniger bekannten Widerstand gegen das NS-Regime in Europa und erweckt die Erinnerung an vergessene Opfer. Diese Veröffentlichung ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit des ZeitgeschichtsArchivs Pragser Wildsee, des Südtiroler Landesarchivs und der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin. Die Herausgeber, Hans-Günter Richardi und Gerald Steinacher, sind erfahrene Historiker, die sich intensiv mit der Geschichte des Nationalsozialismus und dem Widerstand beschäftigen.
- 2008
Die Erschließung der Dolomiten
- 224 Seiten
- 8 Lesestunden
- 2007
Widerstand hinter dem Stacheldraht
Der Südtiroler Friedl Volgger als "Schutzhaftgefangener Nr. 66166" im Konzentrationslager Dachau
- 192 Seiten
- 7 Lesestunden
Die Haftzeit von Dr. Friedrich Volgger im KZ Dachau wird eindrucksvoll dokumentiert. Als Gegner der Option wurde er 1943 verhaftet und erlebte die Schrecken des Konzentrationslagers, wo er als Schreiber im Büro des Arbeitseinsatzes tätig war. Dabei kam er mit geheimen Widerstandsaktivitäten in Kontakt und half aktiv, Mitgefangene vor dem sicheren Tod zu bewahren. Das Buch beschreibt seine Überlebensgeschichte in den chaotischen letzten Tagen des Lagers, während Tausende an Fleckfieber starben.
- 2006
SS-Geiseln am Pragser Wildsee
der Leidensweg prominenter KZ-Häftlinge aus 17 Ländern Europas nach Südtirol
- 2005
Das Buch dokumentiert erstmalig den Transport von prominenten Sippen- und Sonderhäftlingen aus deutschen Konzentrationslagern nach Südtirol. Die 139 Gefangenen aus 17 Nationen waren als Geiseln der SS in die Alpen verschleppt worden, wo sie dem Chef der Sicherheitspolizei Dr. Ernst Kaltenbrunner für Verhandlungen mit den Alliierten zur Verfügung stehen sollten. Unter den Internierten befanden sich der ehemalige österreichische Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg, der frühere französische Ministerpräsident Léon Blum sowie Familienangehörige des Obersten Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der am 20. Juli 1944 das Attentat auf Adolf Hitler verübt hatte. Die Gefangenen wurden im April 1945 aus den Konzentrationslagern Buchenwald und Flossenbürg im KZ Dachau zusammengezogen und dann von einem Sonderkommando der SS und des SD über Innsbruck nach Niederdorf im Hochpustertal gebracht, wo sie am 30. April 1945 von Soldaten der deutschen Wehrmacht aus der Gewalt der SS befreit wurden. Die Wehrmacht übernahm den Schutz der Häftlinge und brachte sie ins Hotel "Pragser Wildsee", wo sie am 4. Mai 1945 von amerikanischen Truppen übernommen wurden
- 2001
Der Dachauer Zeitgeschichtsführer in einer überarbeiteten Ausgabe für den Buchhandel. Informativ und kompetent begleitet der Dachauer Zeitgeschichtsführer den Besucher auf drei Rundgängen durch die Obere und Untere Stadt sowie durch die KZ-Gedenkstätte. Auf anschauliche Weise entfaltet sich die wechselvolle Geschichte der Stadt im 20. Jahrhundert - vor, während und nach der Naziherrschaft.