Herbert Lederer Bücher






Erfahrungen
Ungeordnete Gedanken
Der »uralte« Herbert Lederer (Eigendefinition, S. 37) kann gar nicht alt genug sein, um sich nicht immer noch mit großer Energie zu Wort zu melden. (…) Und so haben wir einen altersweisen und beherzt zu vielen Angelegenheiten, Situationen und Haltungen Stellung nehmenden, also einen »typischen« Lederer vor uns: bunt Gemischtes der Form nach (Aphoristisches, Gereimtes, Gezeichnetes) und natürlich besonders auch inhaltlich (Kunterbuntes aus allen Lebensbereichen, ganz wenig vom Theater). Wie üblich hält Lederer mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg, sondern stürzt sich mit seiner nach wie vor unermüdlichen Energie auf fast alles, was ihm in den Sinn kommt, was er anprangern will, was ihm gefällt und was ihm einfach Spaß macht. Sehr oft sind das die Bereiche des Alltags, der kleinen Begebenheiten aus Vergangenem und Gegenwärtigem – doch noch immer mit dem Blick auf das, was noch kommt (»das hat güte«). Die Leserinnen und Leser halten ein Bändchen vor sich, das sich nicht einfach von vorne nach hinten lesen lässt (das natürlich schon auch), sondern vielmehr zum Schmökern, zum Innehalten und zum Nachdenken, zum Zu- und Ablehnen, zum Schmunzeln einlädt. Wenn zum Beispiel von einem Vortragenden die Rede ist, der sich ungeheuer vorbereitet und dem dann letztlich keiner zuhört, dann spürt man die Ironie des Verfassers, die ihm nach wie vor in hohem Maße zu eigen ist. (Peter Wildner)
Unser Dorf
Ein Bericht
„es ist ein dorf ohne besonderheiten. viele gute leute wohnen hier und auch einige nicht so gute. ehrgeizige und gleichgültige, hilfsbereite und boshafte. vollkommen edel ist keiner und abgrund-schlecht wird wohl auch niemand sein. vieles ist hier nicht geradezu verboten, aber ausdrücklich erlaubt ist es auch nicht. der mensch muß eben nach gutdünken selber entscheiden und wie es in einem kleinen ort so üblich ist: jeder hält sich zurück, niemand erlaubt sich einen ausreißer. so kommen alle ganz gut miteinander aus. manchmal geht jemandem die geduld aus. wer wäre noch nie wütend gewesen? gründe gibt es immer. sogar der herr pfarrer hat schon einmal sein verfaultes obst über den zaun in den blumengarten des nachbarn geschupft. aber dürfte sich ein herr pfarrer so hinreißen lassen …“
Einen wichtigen Bestandteil seines künstlerischen Lebens bildeten für den Wiener Schauspieler und Theatermacher Herbert Lederer seine Gastspielreisen. Sie führten ihn dreimal um die ganze Welt. In diesem Band erzählt er von Ereignissen am Rande der Tourneen, von Begegnungen mit fremden Kulturen, mit faszinierenden Menschen jenseits unserer Horizonte, mit Kollegen, Kulturmanagern und dem vielfältigen Publikum. Heiter Anekdotisches wechselt mit Überlegungen psychologischer, geografischer oder künstlerischer Art. Mehr als 100 Fotos, viele davon in Farbe, runden das Buch optisch ab.