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Bookbot

Günter Bandmann

    10. September 1917 – 24. Februar 1975
    Mittelalterliche Architektur als Bedeutungsträger
    Zum Wirklichkeitsbegriff
    Melancholie und Musik
    Lexikon der christlichen Ikonographie 8
    Lexikon der christlichen Ikonographie 1
    • 1960

      Melancholie und Musik

      Ikonographische Studien

      Die vorliegenden Studien basieren auf Dürers Kupferstich „Melencolia I“ von 1514. In einem bewunderten Werk von Erwin Panofsky und Fritz Saxl wird ein Bilderkreis präsentiert, der die Vorstufen und Nachwirkungen des Dürerblattes behandelt. Darunter finden sich Darstellungen wie das Cranachbild von 1533 und die Inletabilitas-Radierung von Castiglione, die den Begriff der Melancholie mit musikalischen Elementen verbinden. Diese Bilder werden durch verwandte Beispiele aus verschiedenen Epochen ergänzt. Die Darstellungen sind in fünf Gruppen gegliedert, in denen Melancholie und Musik je nach historischen Kontext unterschiedlich bewertet werden. Diese Einteilung ist jedoch grob, da die Pluralität von Melancholie und Musik dazu führt, dass viele Darstellungen mehrere Bedeutungen transportieren und ein Denkmal verschiedenen Kategorien zugeordnet werden könnte. In der Miniatur aus dem Stuttgart Psalter wird Melancholie nicht nur als Leiden, sondern auch als Geisteszustand dargestellt, der den Menschen in eine besondere Beziehung zu Gott bringt. Auch in der indischen Miniatur zeigt sich Melancholie in einer positiven Stimmung. Auf der Castiglione-Radierung wird Musik sowohl als verworfenes weltliches Treiben als auch als Hilfe zur Divination interpretiert. Die Affekte und sinnlichen Erfahrungen des Menschen sind selbst in statisch geordneten Weltvorstellungen von den Umständen ihrer Begegnung abhängig.

      Melancholie und Musik