Seit der Rede über die „Achse des Bösen“ hat „das Böse“ aktuelle weltpolitische Gestalt angenommen. Den „Bösen“ stehen die „Guten“, dem Bösen steht das Gute gegenüber. Wie wird diese Antithese medial vermittelt? Welche Bilder und Begriffe gibt es von/vom „Bösen“ und „Guten“? Welche Beziehung gibt es zwischen „dem Bösen“, der Sünde, der „Natürlichkeit“ oder „Widernatürlichkeit“? Ist der Teufel böse? Gibt es böse Tiere oder Pflanzen? Wie wandelt sich die Wahrnehmung vom Bösen? Und wie wird dies in Bildern, in der Literatur, in Filmen usw. repräsentiert, kodifiziert und imaginiert - auch z. B. durch das Verdeutlichen des Nicht-Gezeigten? Die aufgeworfenen Fragen deuten es an: Das Böse ist in allen menschlichen Denk- und Diskurswelten präsent. Selbst jenseits aller Darstellungs- und Vorstellungskraft zeigt sich das Böse und wird erfahren als das Unfaßbare. Die Unbegreiflichkeit dieses vielgestaltigen Phänomens ist schließlich auch der Grund für die besondere Faszination, welche das Böse zu allen Zeiten auf Menschen ausgeübt hat.
Gisela Engel Reihenfolge der Bücher






- 2007
- 2005
Kopf- und andere Tücher
- 151 Seiten
- 6 Lesestunden
- 2005
Reproduzieren kann man vieles: Bilder, Texte, Körper, Dinge, Gedanken, Taten (auch die unterlassenen), um nur einige Topoi zu nennen. Man kann dies wissenschaftlich – aus kultur- und naturwissenschaftlicher Sicht – in den Blick nehmen. Erkenntnisleitend für den vorliegenden Band ist die Frage nach der Vermittlung der verschiedenen Perspektiven auf Reproduktionen und Reproduzieren, die sich im Prozeß der Modernisierung zeigen. Die Vermittlungsleistung ist vor allem deshalb nötig, weil der Begriff „Reproduktion“ in modernen Gesellschaften in verschiedene Architekturen von Zwecken und Mitteln eingebunden ist, wie etwa denen von Staat, Leben, Sexualität, Wirtschaft, Gesellschaft, Kommunikation und Wissen. Sie sind durch unterschiedliche Vorannahmen und Einflußmöglichkeiten strukturiert. Wer meint innerhalb dieser Denkgebäude was und mit welchem Interesse, wenn er oder sie von „Reproduktion“ spricht? Damit verbunden ist die Frage, wer durch Re-Produktion und Re-Produzieren in einer Kultur etwas erreicht und wie lange man etwas überhaupt reproduzieren kann.
- 2004
Grenzen sind wichtige Charakteristika der europäischen Kultur und Geschichte. Geographisch, politisch und kulturell expandiert „Europa“ nach außen; Grenzen verschieben sich, werden neu gezogen und etablieren sich immer wieder anders. Auch nach „innen“ entstehen durch den Expansionsgedanken neue Grenzziehungen, indem z. B. die Subjekte per Sozialdisziplinierung in Besitz genommen, indem eine Wissenschaftsidee entwickelt wird, der es darauf ankommt, durch Apparaturen neue Erfahrungsräume zu erschließen und dadurch auch das bisher Unverständliche verständlich und beherrschbar – kolonisierbar – zu machen. Welchen (historischen, sozialen, philosophischen, geschlechterpolitischen etc.) Wandlungen ist die Idee der Grenze unterworfen? Wie versuchen sich Menschen abzugrenzen und wie wird diese Grenze erfahren und gestaltet? Welche Metaphern gibt es dafür? Was bedeutet die Idee und Praxis der Expansion, das Sich- Ausdehnen, für die Idee der Grenze? Welche Grenzen müssen etabliert werden, damit sich „der Mensch“ überhaupt als solcher fühlen kann? Im welchen Verhältnis steht die Grenze zur Identität? Welche Rolle spielen Kolonisierungen und De-Kolonisierungen in grenzverschiebenden Inklusions- und Exklusionsprozessen? Wer sind „die Anderen“, wer überschreitet aus welchen Gründen Grenzen? Wer sind die Träger welcher Grenzziehungen?
- 2002
Seit 1996 finden im Bildungszentrum der Stiftung Salecina in Maloja, Schweiz, während der Sommermonate Kurse zu gesellschafts- und kulturkritischen Themen statt. Die Reihe begann mit der Erkenntnis, dass fortgeschrittene feministische Einsichten in diesem Kontext wenig verbreitet waren. Der erste Kurs thematisierte die Geschichtlichkeit des Leibes, gefolgt von einem zweiten Kurs, der utopische Projekte von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart erörterte. Im Jahr 1998 wurde die Frage nach Subjektentwürfen behandelt, während 1999 der Kurs Globalisierung und Universalität die Auswirkungen gesellschaftlicher Veränderungen auf das Menschsein untersuchte. Der fünfte Sommerkurs im Jahr 2000 befasste sich mit den historischen und gesellschaftlichen Bedingungen, die das Menschenbild prägen. Der vorliegende Band geht aus den Diskussionen des sechsten Sommerkurses 2001 hervor, der sich mit Ware, Fetisch und Konsum beschäftigte. Dies ist der zweite Band der Reihe Salecina - Beiträge zur Gesellschafts- und Kulturkritik, die mit Sinneslust und Sinneswandel begann. Salecina ist ein Ort für Diskussionen, geprägt von einer Tradition der unorthodoxen Linken, mit internationaler Ausrichtung und der Möglichkeit, in der schönen Umgebung des Oberengadins Begegnungen zwischen Menschen verschiedener Kulturen und Generationen zu fördern.