Die Wilmersdorfer Künstlerkolonie, die Reichen in Nizza sind von Lydia Faude, mehr noch von ihrem erwarteten Millionenerbe angetan. Abenteuerliche Pläne werden geschmiedet, vom Kultursalon bis zum Aspasia-Film, aber die Hoffnungen zerplatzen, weil das Erbe - die Confiserie Morawé am Kurfürstendamm, nurmehr ein Mythos seiner selbst ist, überaltert und abbruchreif. An seinen traditionsreichen Namen, an die Aussicht auf die Erbschaft knüpfen sich Gier und Habsucht, Spekulation und kühne Pläne, Betrug und Kriminalität. Eine in jeder Hinsicht bunte Gesellschaft kommt zusammen, Intrigen werden gesponnen, jeder versucht, für sich selbst das Beste herauszuholen. Kessels großartiger Roman über das Berlin der frühen sechziger Jahre ist turbulent und temperamentvoll, witzig und zeitkritisch: ein großes Lesevergnügen.
Martin Kessel Bücher





Lexikon der Lustmittel
- 319 Seiten
- 12 Lesestunden
Herrn Brechers Fiasko
- 564 Seiten
- 20 Lesestunden
„Martin Kessel erzählt die Geschichte Max Brechers, der in einem Berliner Medienkonzern arbeitet, in einem langsamen, unwiderruflichen Prozeß an den Rand gedrängt wird und schließlich sein Fiasko erlebt. Er lebt wie alle anderen im Büro, er trägt “weiße Gamaschen und die Hosen tipp-topp gebügelt„, verfertigt Parolen und Prospekte in der Werbeabteilung der UVAG, der “Universalen Vermittlungs-Actien-Gesellschaft„. Das Büro ist das Zentrum des Romans, in dem ein bemerkenswertes Personal aufeinandertrifft. Alle erkennen wir wieder: es sind typische Gestalten unsererBürowelt, der “sitzenden Lebensweise„, Angestellte in der Normalität der Arbeitswelt, in der Anonymität des Großstadtlebens.“Herrn Brechers Fiasko„ ist die Wiederentdeckung eines der bedeutendsten Großstadtromane der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts. Der außerordentliche Rang des Romans wurde bereits im Jahr seiner ersten Veröffentlichung (1932) erkannt, die Machtübernahme der Nationalsozialisten verhinderte jedoch die breitere Wirkung des Buches.“
Berlin in den Dreißigern: Der in der Liebe noch unerfahrene Theo Schratt soll die junge Witwe Saskia porträtieren und gerät unweigerlich in ihren Bann. Doch die melancholische Schöne lebt nur in ihrer Traumwelt. Wie besessen arbeitet der Maler, eifersüchtig beobachtet von der Vermieterin Veitzuch, deren Konterfei sich auf mysteriöse Weise ins Bild schleicht. Martin Kessels brillant erzählte Liebesgeschichte zieht den Leser unaufhaltsam in den intimen Kosmos ihrer Figuren.