Wolfgang Harich Bücher






Zur Kritik der revolutionären Ungeduld
Eine Abrechnung mit dem alten und dem neuen Anarchismus
Diese 1971 erstmals erschienene Schrift Harichs gehörte bislang zu den vergriffenen Büchern. Der in der DDR lebende Philosoph schrieb den Text 1969 als Sympathisant der Neuen Linken, der Anlaß zur Einmischung sah: Obwohl sich bis dahin kaum jemand aus der linksradikalen Bewegung im Westen zum Anarchismus bekannt hatte, erkannte Harich den Anarchismus als die dort 'dominierende Tendenz'. Es drängte ihn, 'den antiautoritär gesinnten Genossen warnend vor Augen zu führen, daß ihre vermeintlich taufrischen Lieblingsideen und bevorzugten Praktiken in Wahrheit weder originell sind noch sich jemals bewährt haben - bewährt im Sinne der herbeigesehnten Revolution'. So legte der gelehrte Kommunist ein polemisches Buch vor, das gleichwohl auf eine solidarische Kritik hinaúswollte. Es ist nie zu spät, diese Schrift zu lesen, die auch aus Anlaß des 75. Geburtstages Wolfgang Harichs im Jahre 1998 neu herausgegeben wird.
Das grüne Jahrzehnt
- 852 Seiten
- 30 Lesestunden
In den 1970er Jahren entwickelte Wolfgang Harich eine ökologische Perspektive, die in seinem wegweisenden Buch "Kommunismus ohne Wachstum" mündete. Dieses Werk gilt als das erste marxistische, das sich mit den ökologischen Herausforderungen der modernen Welt auseinandersetzt. Der Band enthält zudem Briefe und Dokumente aus Harichs Aufenthalten in Österreich, Spanien und der BRD zwischen 1979 und 1981, adressiert an prominente Persönlichkeiten wie Helmut Schmidt und Willy Brandt sowie an führende Vertreter der damaligen Grünen. Abschließend werden auch seine Gedanken zur Ökologie nach 1988 vorgestellt.
Der zweite Teilband umfasst die Schriften von Harich zur Kultur, die nach seiner Verhaftung entstanden, einschließlich des umstrittenen "Dingo-Aufsatzes". Neben unveröffentlichten Aufsätzen, Studien und Briefen wird der Band durch bisher unbekannte Manuskripte ergänzt, die im Kontext des Arbeiteraufstands von 1953 stehen. In dieser Zeit arbeitete Harich mit Bertolt Brecht zusammen, um die Aufstandsenergie in kulturelle Reformen zu lenken. Auch ein kritischer Artikel gegen die Staatliche Kunstkommission ist enthalten, was die Relevanz von Harichs Werk unterstreicht.
Schriften zur Politik
- 750 Seiten
- 27 Lesestunden
Harich kämpfte sein Leben lang politisch und wurde mehrfach verhaftet, unter anderem von den Nazis und in der DDR. Sein Nachlass enthält zahlreiche unbekannte Manuskripte zu politischen Themen, die von der 68er-Bewegung bis zur deutschen Einheit und dem Einsatz für ein friedliches Deutschland reichen.
Autobiographie
- 750 Seiten
- 27 Lesestunden
In den 70er Jahren schuf Harich eine umfangreiche Autobiographie, die nun erstmals gedruckt wird. Begleitet wird der Text von Auszugen aus dem "Ahnenpass" und weiteren Texten der biographischen Selbstreflexion.
Wolfgang Harich zählt zu den wichtigen und streitbaren Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Befreundet mit Georg Lukács, Bertolt Brecht und Ernst Bloch wirkte er als Philosoph, Historiker, Literaturwissenschaftler sowie durch sein praktisches politisches Engagement. Letzteres führte nach seiner Verhaftung wegen Bildung einer „konterrevolutionären Gruppe“ zu einer zehnjährigen Haftstrafe. Die nachgelassenen Schriften Harichs erscheinen nun erstmals in einer zwanzigbändigen Edition, die das reichhaltige Werk dieses undogmatischen Querdenkers in seiner ganzen Breite widerspiegelt: von seinen Beiträgen zur Hegel-Debatte in der DDR über seine Abrechnung mit der 68er-Bewegung im Westen bis zu seinen Überlegungen zu einer marxistischen Ökologie.
