Im Jubiläumsjahr von Friedrich Engels' 200. Geburtstag wird seine Kritik am Verhältnis von Gesellschaft und Natur hervorgehoben. Engels' Einsichten zur kapitalistischen Dynamik und deren Auswirkungen auf das Klima sind heute besonders relevant. Als Weggefährte von Marx spielte er eine entscheidende Rolle in der Arbeiterbewegung und unterstützte maßgeblich die Veröffentlichung von „Das Kapital“.
Elmar Altvater Reihenfolge der Bücher






- 2020
- 2015
Engels neu entdecken
Das hellblaue Bändchen zur Einführung in die 'Dialektik der Natur' und die Kritik von Akkumulation und Wachstum
Friedrich Engels’ nicht vollendetes Werk 'Dialektik der Natur' wurde posthum erstmals im Jahre 1925 in der jungen Sowjetunion in deutscher und russischer Sprache publiziert. Seitdem sind 90 Jahre und seit Engels’ Tod 1895 120 Jahre verstrichen. Nicht nur diese Jahrestage sind Anlass, Engels neu zu entdecken. Auch Missverständnisse, Fehl- und Überinterpretationen kennzeichnen bis heute die Rezeptionsgeschichte der 'Dialektik der Natur'. Und eine Auseinandersetzung mit Engels’ Thesen ist schon deshalb wichtig, weil es um zentrale Fragen des dialektischen Verhältnisses von Theorie, Realität und Praxis, um die Bedeutung von Zirkulation und Produktion in der Werttheorie, um das Verhältnis von gesellschaftlichen Produktionsverhältnissen und Naturverhältnissen, von kapitalistischer Akkumulation und wirtschaftlichem Wachstum geht. Engels ging es um das Begreifen eines 'dialektischen Gesamtzusammenhangs' von Natur und Gesellschaft, von Ökonomie und Politik. Dieser 'holistische' Ansatz ist heute in den Debatten um die Erde als 'ökologisches Weltsystem', als Anthropozän oder Kapitalozän aktueller denn je. Die 'Klassiker' des Marxismus beschäftigten sich also schon vor mehr als einem Jahrhundert auch mit ökologischen Fragen. Die 'Dialektik der Natur' kann der Post-Wachstumsdebatte heute neue Impulse vermitteln. Daher werden in diesen Band einige zentrale Passagen von Engels’ Werk aufgenommen.
- 2013
„Die Zukunft hat schon begonnen“, das ist der Titel des Buches, mit dem Robert Jungk vor mehr als 60 Jahren berühmt geworden ist. Wir reiten auf einem Zeitpfeil, der uns aus unserer Herkunft in „dunkler“ Vergangenheit in unsere Gegenwart und dann in die „lichte“ Zukunft katapultiert. In der Vergangenheit wurden die Fakten geschaffen, die manchmal wie ein Bleigewicht das Leben und die Entscheidungen der Gegenwart erschweren. Vergangene Aktivitäten auf den scheinbar virtuellen Finanzmärkten erweisen sich in der Gegenwart als verlustreiche Fehler, die von zukünftigen Generationen auszubaden und zu korrigieren sind. In der internationalen Klimapolitik ist bis vor kurzem Bestandsschutz vereinbart worden, der sehr schön im Englischen als „grandfathering“ bezeichnet wird. Das ist die Erlaubnis, die Reduktionsziele der Treibhausgase zu ignorieren und so viel CO2 in die Atmosphäre zu emittieren wie unsere Großväter. Folge ist, dass in der „lichten Zukunft“ unsere Enkel im Treibhaus schwitzen werden. Die Zukunft hat schon begonnen, doch nicht immer ist die Zukunft auch Fortschritt.
- 2012
In der letzten Zeit ist eine Wiederbelebung des Interesses an Marx zu beobachten. Ähnlich wie um 1968 führt das dazu, dass sich Menschen in Lesekreisen sammeln, um das Hauptwerk von Marx zu studieren und zu diskutieren. Namentlich angelehnt an die Marx-Engels-Werke möchte 'Das hellblaue Bändchen' das Interesse an der Aneignung der Marxschen Theorie unterstützen. Marx ist nicht immer leicht zu verstehen – insbesondere die ersten Kapitel des 'Kapital'. Der Autor zeigt, dass die Lektüre des 'Kapital' keine philologische Veranstaltung ist, sondern einen Erkenntnisgewinn zur Analyse der aktuellen Krisentendenzen vermittelt.
- 2011
Exit: mit Links aus der Krise
- 283 Seiten
- 10 Lesestunden
Seit dem Crash von Lehman Brothers im September 2008 hat sich die Welt radikal verändert. Was als Finanzkrise begann, hat sich längst zu einer Staats- und Demokratiekrise ausgeweitet. Wie aber ist dieser Krise zu begegnen? Wie sehen wirksame politische Alternativen zum realexistierenden Kapitalismus aus? Mit 'Blätter'-Beiträgen von: Elmar Altvater, Samir Amin, Colin Crouch, Tim Jackson, Tony Judt, Claus Leggewie, Birgit Mahnkopf, Robert Misik, Antonio Negri, Kate Pickett, Harald Welzer u. v. a.
- 2010
Der große Krach oder die Jahrhundertkrise von Wirtschaft und Finanzen, von Politik und Natur
- 261 Seiten
- 10 Lesestunden
Den einen ist sie die schwerste Finanz- und Wirtschaftskrise in der Geschichte des Kapitalismus, anderen gilt sie inzwischen nur noch als fast schon überwundene „Rezession“, nach der man wieder das tun kann, was man vor der Krise getan hat und wodurch diese bewirkt wurde. Die CDU-FDP-Bundesregierung signalisiert, wie es geht: Die Banken unterstützen, den Reichen Steuern ersparen, Arme belasten. Elmar Altvater bezieht sich zwar präzise auf die empirisch sichtbaren Verlaufsweisen dieser „Finanzmarktkrise“ und den politischen Umgang mit ihr, aber er gibt sich nicht mit dem Augenschein zufrieden. In Kenntnis der bisherigen Literatur, die sich allzu häufig mit der reinen Abschilderung von Phänomenen begnügte, entschlüsselt er in bekannt souveräner Weise die Ursachen dieser Krise. Diese umfasst sehr viel mehr als nur den Finanzsektor oder die Finanzspekulationen, sie betrifft in ihren Auswirkungen Arbeit und Geld, Energie, Klima und Ernährung und kommt letztlich aus dem Zentrum heutiger Gesellschaften.
- 2010
Die Rückkehr des Staates?
- 138 Seiten
- 5 Lesestunden
Der Finanzmarkt und die dominante Kapitalfraktion entstanden nicht durch zu viel Staat oder Deregulierung, sondern wurden durch verschiedene staatliche Entscheidungen, Deregulierungen und Regulierungen gefördert. Die Finanzkrise ist das Ergebnis einer langfristigen Dynamik im antagonistischen Verhältnis der sozialen Klassen. Nach der Finanzkrise wurde möglicherweise voreilig die Erosion eines finanzmarktgetriebenen Kapitalismus prognostiziert, der die internationale Politik der letzten zwei Jahrzehnte geprägt hat. Es stellt sich die Frage, ob der als neoliberal bezeichnete Kapitalismus tatsächlich einer Renaissance des Staates als politischer und ökonomischer Akteur weicht. Oder ist die gegenwärtige Krise eher Ausdruck eines innerkapitalistischen Strukturbruchs, der nicht die 'Rückkehr des Staates', sondern eine Neuordnung der Beziehungen von Politik, Staat und Ökonomie bedeutet? Die Beiträge in diesem Band analysieren die Dimensionen der aktuellen Transformationsprozesse von Staatlichkeit aus wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Perspektive und beleuchten die mögliche Rolle des Staates nach der Finanzkrise. Zudem wird untersucht, welche emanzipatorischen Anforderungen an staatliches Handeln gestellt werden sollten, um ein Gemeinwesen zu schaffen, das sich an grundlegenden demokratischen und sozialen Rechten orientiert.
- 2009
Privatisierung und Korruption
Zur Kriminologie von Globalisierung, Neoliberalismus und Finanzkrise
- 124 Seiten
- 5 Lesestunden
Die Finanzkrise von 2008, ausgelöst durch den Zusammenbruch von Lehman Brothers, markiert das Ende des Neoliberalismus als dominierende Ideologie des 20. Jahrhunderts. In den zwei Jahren vor der Krise erhielten die Manager des Unternehmens acht Milliarden US-Dollar an Bonuszahlungen für riskante Finanzprodukte, die letztlich zur Pleite führten. Während die enormen Verluste der Finanzwirtschaft von der Gesellschaft getragen werden, bleiben die Gewinne privat. Das Buch beleuchtet die Ungerechtigkeiten und die Mechanismen des Finanzsystems in diesem Kontext.
- 2009
Kritische Ökonomen behandeln in diesem Buch drei Themenkomplexe: – die Ursachen: vom Platzen der Spekulationsblasen über den Zusammenbruch des Wall Street-Dollar-Regimes bis zum konjunkturellen Niedergang. – den Entwicklungsverlauf: nicht nur hinsichtlich Tiefe und Länge der Krise und der möglichen Gefahren für das Weltwährungssystem. Ebenso wird die Herausbildung neuer Akteure und Hegemonialverhältnisse im Weltmarktgeschehen in den Blick genommen, wobei der Entwicklung in China eine herausragende Bedeutung zukommt. – das Scheitern bisheriger Rettungsversuche. Gefragt sind alternative Strategien, denen es nicht um die Revitalisierung überkommener Verhältnisse geht, sondern die Perspektiven grundlegender gesellschaftlicher Veränderung (im Kapitalismus und darüber hinaus) aufzeigen.
- 2008
"Die letzte Schlacht gewinnen wir!"
- 237 Seiten
- 9 Lesestunden
Der Kampf um die Deutungshoheit von 1968 spiegelt die Gegenwart wider. Der Band zum größten 68er-Kongress von 2008 vereint linke Positionen, nicht als nostalgische Verklärung, sondern als Anregung für lebendige kapitalismuskritische Theorie und Praxis. Im Frühjahr 2008 war das Medieninteresse an „den 68ern“ groß. Alt-Linke, Veteranen und Intellektuelle diskutierten das Thema – von nostalgischen Rückblicken bis hin zu scharfer Polemik und (Selbst-)Abgrenzung. Der Kongress, der vom 2. bis 4. Mai in Berlin stattfand, bot eine Plattform, um die Debatte von links zu besetzen und progressive Perspektiven einzubringen. Der sozialistische Studierendenverband DIE LINKE. SDS, einer der Hauptveranstalter, knüpft bewusst an die Erfahrungen von 1968 an, sowohl als erfolgreiche Strategie als auch als Beispiel für vermeidbare Fehler. Das zentrale Emanzipationsversprechen der 68er bleibt unerfüllt: Der Kapitalismus ist nicht überwunden, sondern gestärkt worden. Daher besteht ein ungebrochener Bedarf an Diskussionen über die Deutung von 1968, die heutigen gesellschaftlichen Verhältnisse sowie die Rolle von Studierenden, Auszubildenden und SchülerInnen. Eine kritisch-solidarische Aufarbeitung der letzten großen Revolte gegen die Widersprüche des Kapitalismus soll dazu beitragen. Die Beiträge des Bandes bieten reichlich Material für politische Auseinandersetzungen an Hochschulen und in der Gesellschaft. Die Themenblöcke umfassen Demokratie, Impe
