Was macht der Kolonialismus mit Sprachen? Ein Beitrag zur Soziologie der Kommunikation
381 Seiten
14 Lesestunden
Die Auswirkungen des Kolonialismus auf Sprachen werden umfassend untersucht, wobei die Wechselwirkungen zwischen Sprache und Macht im Fokus stehen. Nach einer Klärung grundlegender Begriffe werden verschiedene historische Beispiele analysiert, um die Folgen kolonialer Kontexte auf dominierende und unterdrückte Sprachen zu verdeutlichen. Das Buch zielt darauf ab, bislang getrennte Wissensbereiche zu verknüpfen und bietet einen Ausblick auf die Rolle von Sprachen in der Globalisierung, um Zusammenhänge klarer zu machen.
Die Veränderungen der Zielsetzungen von sprachlichen Renaissance-Bewegungen aufgrund der Veränderungen der Kommunikationsbedingungen
Die meisten europäischen Sprachen verlieren an Sprechern und im schriftlichen und mündlichen Gebrauch. Wie kommt das? Kann man diese Entwicklung beeinflussen? Über mehr als ein halbes Jahrtausend hat sich die Zahl der in Europa geschriebenen Sprachen nach der allmählichen Loslösung vom Latein vergrößert, zum einen aufgrund der Erfindung des Buchdrucks, dann der Reformation, später des aufkommenden Nationalismus und der Industriellen Revolution. Lese- und Schreibkenntnisse wurden immer wichtiger und führten, aus ›kommunikativen‹, später auch aus ›demarkativen‹ Gründen, zur langsamen Emanzipation der gesprochenen Sprachen. Davon waren offizielle, dominante Sprachen ebenso betroffen wie (wenn auch in geringerem Ausmaß) dominierte Minderheitensprachen. Seit wenigen Jahrzehnten kehrt sich dieser Trend um: viele Sprachen verlieren an Sprechern, werden weniger verwendet und ihre Verteidiger werden bisweilen mutlos. Das hat kommunikative Gründe, wie die zunehmende Globalisierung, aber paradoxerweise auch politische, wie den noch immer nicht überwundenen Nationalismus. Hält diese Tendenz an, werden die Folgen erheblich sein und eine geistige und kulturelle Verarmung des Kontinents in die Wege leiten (und der anderen in ähnlicher Weise). In diesem Band sollen die Gründe für die Umkehr der Entwicklung betrachtet werden und daneben Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie die sprachliche und kulturelle Vielfalt stärker gefördert werden kann.
Propaganda und ihre Entwicklung bis heute. Elemente einer Soziologie der Kommunikation
Meinungslenkung in ihren verschiedensten Form kennen wir, seit es organisierte Gesellschaften und Öffentlichkeit gibt. Abwechselnd stehen ihre verschiedenen Formen im Vordergrund ? sei es seit der Erfindung des Buchdrucks für lange Zeit vor allem die 'negative' Meinungslenkung: die Zensur; sei es seit einiger Zeit, vor allem aufgrund technischer Fortschritte, ihre 'positive' Schwester: Werbung, Propaganda, Diskurslenkung usw. Alle diese Bezeichnungen sind nichts anderes als Versuche, die Meinung der Leser, Hörer, Zuschauer zu beeinflussen und, wenn es geht, andere Auffassungen gar nicht erst in ihr Blickfeld treten zu lassen.0Der vorliegende Band möchte die Entwicklung der Meinungslenkung nach den notwendigen terminologischen Klärungen anhand eines Ganges durch die Geschichte beleuchten, besonders auf neuere Verschiebungen eingehen und Gefahren und Möglichkeiten der aktuellsten Tendenzen aufzeigen. Es geht um die ewige Spannung zwischen Meinungsfreiheit und Schutz der Persönlichkeit