Ein außergewöhnliches Dokument der Toleranz aus dem Jahr 1510: Reuchlins »Ratschlag« ist ein Plädoyer für die friedliche Koexistenz von Christen und Juden, für die Freiheit des Andersdenkenden und für den Wert des Buches an sich. Das Gutachten für Kaiser Maximilian I. sprach sich vehement gegen die geplante Einziehung und Vernichtung aller hebräischen Schriften im Reich aus. Es löste den sogenannten Judenbücherstreit aus, die erste große mediale Auseinandersetzung seit der Erfindung des Buchdrucks. Der Band bietet eine sorgfältige Neuedition mit Übersetzung, Stellenkommentar und Nachwort.
Johann Reuchlin Reihenfolge der Bücher
Johann Reuchlin war ein deutscher Humanist und Gelehrter der griechischen und hebräischen Sprache. Sein Interesse galt einer christlichen Auslegung der Kabbala, wobei er tiefere spirituelle und philosophische Zusammenhänge erforschte. Seine Arbeit war bestrebt, antikes Wissen mit zeitgenössischen theologischen Strömungen zu verbinden.



- 2022
- 1998
Johannes Reuchlin, Deutschlands erster Humanist
- 304 Seiten
- 11 Lesestunden
Goethe pries ihn als »Wunderzeichen seiner Zeit« heute ist er zum elitären Geheimtipp verkommen: Dabei war der Pforzheimer Johannes Reuchlin (1455- 1522) Deutschlands erster Humanist von Rang und der erste, der nicht nur Latein und Griechisch, sondern auch Hebräisch beherrschte. Jurist im Brotberuf, verhinderte der Kabbala-Gelehrte z. B. die Verbrennung jüdischer Bücher und trat tapfer gegen die mittelalterlichen Dunkelmänner auf. Dieses biographische Lesebuch mit vielen Auszügen aus seinen Werken und Briefen lädt zum Wiederentdecken des deutschen »uomo universale« ein. Prof. Dr. Hans-Rüdiger Schwab, Münster, ist auch Verfasser des Bandes ›Philipp Melanchthon. Der Lehrer Deutschlands‹.