Religion im Spannungsfeld zwischen Glauben und Wissen
Eine interkulturelle und interreligiöse Perspektive






Eine interkulturelle und interreligiöse Perspektive
Eine interkulturell-philosophisch-autobiographische Reise
Eine interkulturelle Perspektive
In den vergangenen Jahren haben sich die Bemühungen der Philosophie verstärkt, sie als Lebensform zu begreifen. Pierre Hadot identifiziert das griechische und römische Denken als eine Art „philosophischer Praxis“ und zeigt, dass Philosophie nicht nur eine Schule des Denkens, sondern auch des Lebens ist. Sie bietet die Möglichkeit einer Bekehrung, die das gesamte Leben verändert und das Wesen des Menschen transformiert. Durch das Zusammenspiel von vita contemplativa und vita activa kann eine Lebenseinstellung kultiviert werden, die auch in Zeiten von Schicksalsschlägen und Enttäuschungen Bestand hat. Dies erfordert jedoch eine meditativ-reflexive Transformation und geistige Übungen, wie sie von den Epikureern, Stoikern und Skeptikern entwickelt wurden. Ähnliche Ideen finden sich später bei Philosophen wie David Hume, William James, Friedrich Nietzsche, Ludwig Wittgenstein und Karl Jaspers. Auch in der chinesischen und indischen Tradition, etwa bei Buddha, im Lotos-Sutra, bei Nagarjuna oder Sri Aurobindo, lassen sich grundlegende Gedanken einer therapeutischen Philosophie erkennen. Ram Adhar Mall und Damian Peikert bringen diese Traditionen in einen Dialog, der für die interkulturelle Philosophie von großer Bedeutung ist.
Sind Philosophien wie z. B. die indische und die europäische wirklich radikal verschieden? Ram Adhar Mall bestreitet dies und behauptet, dass die Philosophien - nicht nur interkulturell, sondern ebenso intrakulturell - eine Art „Familienähnlichkeit“ aufweisen. Der Name bzw. Begriff ‚Philosophie' ist zwar griechisch-europäisch, aber nicht die Sache, die Tätigkeit, die sich Philosophieren nennt. Dies gilt nicht zuletzt für die großen Traditionslinien der indischen Philosophie. Von den Veden über den Hinduismus und Buddhismus bis hin zu Mahatma Gandhis Philosophie der Gewaltlosigkeit zeigt sich ihr großer geistiger Reichtum. Der Autor stellt nach einem kurzen Überblick über die Entwicklung der indischen Philosophie deren einzelne Disziplinen wie Anthropologie, Erkenntnistheorie, Logik, Ethik oder Ästhetik vor. Im Dialog mit der westlichen Tradition macht er deutlich, dass die indische Philosophie oft einseitig unter religiösen Vorzeichen gesehen wurde. Neben der Korrektur solcher langlebiger Vorurteile geht es ihm darum zu zeigen, wie die indische Philosophie als Ort des Übergangs vom Denkweg zum Lebensweg, der beiden gleichermaßen ihr Recht zugesteht, dazu beitragen kann, die philosophischen Grundfragen heutiger Menschen interkulturell neu zu begreifen. Dieses Buch möchte, indem es unterschiedliche Philosophietraditionen miteinander ins Gespräch bringt, jeweils neue Möglichkeiten philosophischen Denkens eröffnen.
Die Übersetzungs- und Übertragungspraxis zwischen Kulturen, Philosophien, Religionen und verschiedenen Weltanschauungen gibt es seit der Antike. Wörterbücher und Lexika sind hermeneutische Hilfsmittel auf dem Wege einer Verständigung unter den Menschen und ihren Kulturen. Dieses Wörterbuch der wichtigsten Termini technici der indischen Philosophie ist das Ergebnis der langjährigen Lehr- und Forschungstätigkeit der Autoren auf dem Gebiet der interkulturellen und vergleichenden Philosophie, insbesondere der indischen und der europäischen. Eine Voraussetzung für die Übertragbarkeit der jeweiligen Denkkategorien und Begriffe in eine andere Kultur besteht darin, dass diese eine gemeinsame anthropologische Verankerung aufweisen. Insofern ist es möglich, über philosophische Grundfragen zu sprechen, ohne sie ausschließlich griechisch, indisch oder chinesisch qualifizieren zu müssen. Weit entfernt von einem Anspruch auf Vollständigkeit versucht dieses kleine Wörterbuch, erstens die wichtigsten Termini technici der indischen Philosophie (z. B. advaita, atman, dharma, jñana, maya, samsara) zu erklären und zweitens diese in den Kontext der verschiedenen philosophischen Schulen (Buddhismus, Jainismus, Schule des indischen Materialismus, Vedanta-Schulen u. a.) zu stellen.
Das Buch bietet eine umfassende Analyse des Buddhismus im Kontext der klassischen indischen Philosophie, insbesondere durch die Linse von Nagarjuna, einem zentralen Philosophen. Es beginnt mit einer Einführung in die Beziehung zwischen Buddhismus und anderen philosophischen Schulen und beleuchtet die vier Hauptschulen des Buddhismus. Der Abschnitt über Nagarjunas Leben und Werk gibt Einblicke in seine bedeutendsten Schriften und philosophischen Konzepte. Ein zentrales Thema ist Nagarjunas Lehre vom abhängigen Entstehen und der Leerheit (Shunyata), die er in verschiedenen Kontexten, einschließlich Nirvana, erörtert. Kritische Bewertungen seiner Philosophie werden behandelt, wobei verschiedene Interpretationen seiner Ansichten, wie Nihilismus und Mystik, diskutiert werden. Das Buch untersucht auch Nagarjunas Logik und deren Auswirkungen auf die Soteriologie, und es wird eine mögliche interkulturelle Logik skizziert. Ethik ohne Theologie wird ebenfalls thematisiert, wobei der Begriff des Dharmas und die Beziehung zwischen Shunyata und Karuna betrachtet werden. Zusätzlich werden Parallelen zwischen Nagarjuna und modernen Denkern wie Adorno und Wittgenstein gezogen, insbesondere in Bezug auf Dialektik und das Unsagbare. Abschließend wird Nagarjuna als Philosoph und Ethiker dargestellt, dessen Lehren zu Erkenntnis, Weisheit und ethischem Verhalten als Wege zur Befreiung dienen.
Die Sammlung umfasst acht Essays des interkulturellen Philosophen Prof. Dr. Ram Adhar Mall und bildet den vierten Band der Reihe 'Bausteine zur Mensching-Forschung'. Sie beleuchtet die Verbindung zwischen interkultureller Philosophie und Angewandter Religionswissenschaft, wobei Malls systematische Auseinandersetzung mit verschiedenen philosophischen Traditionen als Grundlage dient. Der Autor zeigt die Unterschiede zwischen vergleichender und interkultureller Philosophie auf und fördert einen dialogischen Ansatz, der als Paradigmenwechsel in der Philosophie und Kulturwissenschaften gilt. Eine Einleitung bietet zudem Einblicke in Malls Leben und Werk.
Eine interkulturelle Einführung
Der interkulturelle Philosoph Ram Adhar Mall untersucht die Essenz des Buddhismus, indem er sich auf den Urbuddhismus und die Lehren Buddhas im Pali-Kanon stützt. Statt die Göttlichkeit Buddhas zu betonen, liegt der Fokus auf seinem Menschsein, seinem Weg und dem Dharma. Die Arbeit beleuchtet die praktische Interkulturalität und Interreligiosität von Buddhas Lehre, die Verbindungen zwischen verschiedenen Kulturen herstellt. Zudem werden Parallelen zur christlichen Lehre aufgezeigt, die Kastenordnung kritisch hinterfragt und Wege zur Anerkennung von Andersartigkeit skizziert.
Inhaltsübersicht Vorwort. 11 1. Hermeneutik im Kontext der Weltphilosophie. 17 1. 1. Dimensionen der Hermeneutik. 22 1. 2. Hermeneutik und Anthropologie. 27 1. 3. Zwischen Offenheit und Einverleibung. 28 1. 4. Zum Primat des Textes vor dem Autor. 35 1. 5. Hermeneutik und Soteriologie. 39 2. Hermeneutik im Vergleich der Kulturen. 41 2. 1. Hermeneutik im indischen Denken. 47 2. 2. Buddhistische Hermeneutik. 48 2. 3. Hermeneutik der Jaina-Philosophie. 58 2. 4. Hermeneutik in der Mimansa-Schule. 59 2. 5. Hermeneutik Friedrich Schleiermachers. 63 2. 6. Hermeneutik Wilhelm Diltheys. 68 3. Gadamers philosophische Hermeneutik. 73 3. 1. Das ambivalente Verhältnis zur interkulturellen Verständigung. 88 3. 2. Das Metonymische im Vergleich der Kulturen. 89 3. 3. Mit Gadamer gegen Gadamer. 95 3. 4. Postmoderne Kritik Derridas an Gadamer. 99 4. Orthafte Ortlosigkeit interkultureller Hermeneutik. 105 5. Für und wider die Universalität der Hermeneutik. 114 Schlußfolgerungen. 125 Der Autor und das Buch. 129