„Der Ritterspiegel“ des Johannes Rothe (4.108 Verse) ist die umfangreichste ritterliche Standeslehre des Mittelalters in deutscher Sprache. Sie wurde für junge Adlige vermutlich im Zusammenhang mit Rothes Tätigkeit als Schulleiter in Eisenach ab 1414 verfasst. Abgesehen von der literarhistorischen Bedeutung als Lehrgedicht, ist das Werk eine reiche Quelle für die Kultur- und Rechtsgeschichte des Rittertums, welche die traditionellen Züge des Standesmodells auf die Situation des 15. Jahrhunderts zuspitzt. Rothes Tugendadel-Konzept impliziert soziale Mobilität, also Auf- und Abstieg innerhalb der Ständehierarchie. Erörtert werden eine Geschichte des Rittertums; das Recht auf die Führung von Wappen und sieben Standesprivilegien; Regeln zu Kampf und Kriegsführung, die christlich moralisierend oder rein praktisch ausgerichtet sind; Aufgaben des Heerführers; Bedeutung der Astrologie. Der thüringische Text wurde auf Basis der Kasseler Handschrift neu ediert und übersetzt, der Kommentar erschließt sprachliche Fragen, historische Bezüge und den Quellenfundus des Werkes.
Johannes Rothe Reihenfolge der Bücher
1. Jänner 1360 – 5. Mai 1434





- 2009
- 2007
Thüringische Landeschronik und Eisenacher Chronik
- 193 Seiten
- 7 Lesestunden
Der Kleriker und Stadtschreiber Johannes Rothe (ca. 1360–1434) verfasste neben Rechtsschriften, Gedichten und Legenden vor allem drei deutsche Chroniken, die unter verschiedenem Aspekt die Geschichte seiner thüringischen Heimat behandeln. Zwei dieser Chroniken werden hier zum ersten Mal in einer modernen Ausgabe auf Grundlage der gesamten Überlieferung zugänglich gemacht. Die umfangreiche Einleitung sowie die Namen- und Wortverzeichnisse erschließen die chronistische, aber auch literarische Leistung Rothes, der aus genauer Orts- und Sachkenntnis seinen Zeitgenossen eine historische Einordnung bot. Dass diese dankbar aufgenommen wurde, bezeugen im Fall der Landeschronik die 39 erhaltenen Handschriften.