Komponist, Diplomat und Bischof: Agostino Steffani (1654-1728) Als Spezialist für Mozart und Gluck bekannt, stand die intensive Beschäftigung des Musikwissenschaftlers Gerhard Croll mit dem Barock-Komponisten Agostino Steffani bislang im Schatten dieser maßgebenden Betätigung. Nun erscheint erstmals die Habilitationsschrift Crolls aus dem Jahr 1961 über Leben und Werk Agostino Steffanis gemeinsam mit ausgewählten Vorträgen zu dessen Opern.
Die Biografie basiert auf Gerhard Crolls fünf Jahrzehnten umfassender Forschungs- und Sammeltätigkeit zu Leben und Werk Glucks. Sie bietet eine umfassende Darstellung, die auf den neuesten wissenschaftlichen und biografischen Erkenntnissen beruht. Die Autoren verfolgen Glucks Lebensweg von der Familiengeschichte in der Oberpfalz und Böhmen bis zu seinen Stationen in Oberitalien, Paris und Wien. Dabei werden seine Werke im zeitgeschichtlichen Kontext behandelt und in biografische Zusammenhänge eingebettet. Ausgewählte Opern werden anschaulich nacherzählt, wobei die Beschreibungen der Kompositionen leicht nachvollziehbar sind. Diese Biografie richtet sich an Musikliebhaber, die sich nicht nur für Gluck und die Oper interessieren, sondern auch für Nebenpersönlichkeiten und die Zeitgeschichte. Sie bietet spannende Einblicke in die Operngeschichte des 18. Jahrhunderts und verbindet wissenschaftlichen Hintergrund mit fesselndem Erzählstil. Gerhard Croll, ein studierter Musikwissenschaftler, gründete das Institut für Musikwissenschaft an der Paris-London-Universität Salzburg und war zwischen 1960 und 1990 Editionsleiter der Gluck-Gesamtausgabe. Renate Croll, ausgebildete Pianistin, hat an der wissenschaftlichen Arbeit ihres Mannes mitgewirkt.
Der zum 75. Geburtstag des bekannten Musikwissenschaftlers Gerhard Croll entstandene Band enthält rund 50 Vorträge und Aufsätze aus drei Jahrzehnten. Das breite Spektrum der Beiträge reicht von biografischen Schriften über Werkbetrachtungen (nicht nur der großen Gluck'schen Reformwerke) bis hin zu instrumentenkundlichen und ikonografischen Studien und bezieht aktuelle Fragen der Aufführungspraxis mit ein. Damit vermittelt der Band ein facettenreiches Bild des Komponisten Gluck im musikalischen und kulturpolitischen Kontext seiner Zeit und erschließt gleichzeitig in eindrucksvoller Weise die Forscherpersönlichkeit des Autors.
Mit der Publikation wird ein Forschungsprojekt vorgestellt, das nach langfähriger Vorbereitungszeit seine Ergebnisse in gedruckter Form vorzulegen beginnt. Die Anfänge des Projekts gehen in die siebziger Jahres zurück, als man sich im Zusammenhang mit entwendeten Musikalien aus dem Dommusikarchiv dazu entschloss, eine umfassende Katalogisierung der Bestände des Dommusikarchivs in die Wege zu leiten.