"Das Transzendente, was über das Wahrnehmbare, im Alltag Begegnete hinausweist, erscheint zuerst als nicht fassbar, nicht kommunizierbar.Dennoch spielt es im Denken und Handeln des Menschen einegroße Rolle. In einer Semiotik des Transzendenten geht es darum, zuverstehen, wie eine Kommunikation, ein Sich-Verstehen in der Gemeinschaftunter diesen Umständen möglich ist. Die Religion und deren Texte, Bilder oder musikalische Ausdruckformen sind der unmittelbare Gegenstand einer Semiotik des Transzendenten. Ein Blick in die Geschichte und Vorgeschichte der Religionen verweist uns auf Systeme von Mythen, Ritualen und deren Vergegenständlichung. Aber auch moderne politische Mythen, selbst Ideologien und philosophischeoder wissenschaftliche Systeme teilen mit der Religion häufig die Problematik eines transzendenten Zeichen bezugs. In den Hauptkapiteln des Buches wird zuerst die philosophische und wissenschaftliche Problematisierung von Mythos und Religion dargestellt, wobei jeweils die semiotischen Aspekte herausgelöst werden. In einem zweiten Teil stehen die Emergenz, Morphogenese und Selbstorganisationdes Religiösen im Fokus. Ein dritter Teil schließlich enthält exemplarische Analysen, wobei die Aktualität von Mythos und Religion im Vordergrund steht"--
Wolfgang Wildgen Reihenfolge der Bücher






- 2021
- 2018
Musiksemiotik
- 209 Seiten
- 8 Lesestunden
Musik ist eine Manifestation der grundlegenden menschlichen Fähigkeit, mittels Zeichen zu denken, zu fühlen und zu handeln. Die Musiksemiotik hat das Ziel, diese Fähigkeit und ihre Manifestationen wissenschaftlich zu beschreiben und zu erklären. Teil I des Buches umreißt den Gegenstand einer Musiksemiotik, behandelt die Emergenz und Koevolution von Musik und Sprache, hebt die kognitiven Aspekte der Musik heraus und frägt nach der Bedeutung musikalischer Zeichen. Auch Sprache (Literatur) und Bilder (besonders Filme) können mit musiksemiotischen Begriffen analysiert werden. In den Kapiteln von Teil II werden Beispiele musikalischer Zeichengestaltung behandelt von der Polyphonie, der Kunst der Fuge über die Diskurskontexte von Blues und Jazz bis zum Lied und Rap. Ein weiteres Anwendungskapitel beschäftigt sich mit politischen Liedermachern (Leonard Cohen, Bob Dylan und Wolf Biermann). Teil III ist den theoretischen Aspekten der Musiksemiotik gewidmet. Es behandelt das Zeichenkonzept und dessen Erneuerung im Kontext der Musiksemiotik. Im letzten Kapitel werden die musikalischen Phänomene der Melodie, die Dynamik der Fuge und quasi-narrative Strukturen in musikalischen Werken mit Modellkonzepten der Dynamischen Systemtheorie beschrieben.
- 2013
Visuelle Semiotik
Die Entfaltung des Sichtbaren. Vom Höhlenbild bis zur modernen Stadt
- 351 Seiten
- 13 Lesestunden
Das Sichtbare umfasst die Natur und die vom Menschen geformten Gebrauchs- und Kunstobjekte. Visuelle Zeichen konzentrieren das Prägnante und kulturell Tradierte in dieser Welt. In der global konzipierten Analyse werden visuelle Zeichen von den Höhlenmalern über die Neuzeit (Leonardo, Arcimboldo) bis zur Gegenwart (Moore, Pollock, Beuys), von ersten Siedlungen bis zur modernen (Hafen-)Stadt, von der Bekleidung und Körperkultur bis zur Bildhaftigkeit in der Literatur (Zola, Hesse) und im Film behandelt. Zur Erklärung der visuellen Zeichen wird gefragt: Wie hat sich der jeweilige Zeichentypus entwickelt; was definiert ihn? Wie werden Raum, Zeit und Bewegung erfasst? Wie werden herausgehobene Zeichen bewertet? Die exemplarisch vorgeführte visuelle Semiotik bietet Anschlüsse zur Evolutionsforschung, zur Neurobiologie und zu den Sprach- und Medienwissenschaften.
- 2011
Giordano Bruno
- 230 Seiten
- 9 Lesestunden
Die Studien und fiktiven Dialoge zu Giordano Bruno werden eingerahmt durch eine Beschreibung seines Lebensweges (besonders seiner Jahre in Deutschland) und eine Reflexion über das „extreme Denken“. In den Studien werden alle großen Themen im Werk Giordano Brunos angesprochen: Kosmologie, Komödie, Poesie, Magie, Gedächtniskunst, Wissenschaftsphilosophie, Physiognomie, Ethik und Religion. In den Dialogen erlebt der Leser Bruno im Gespräch mit: Shakespeare, Dee, Moncenigo, Hajek, della Porta und Bellarmin; weitere Gespräche bringen seinen Schüler Besler mit Galilei, Kepler mit Descartes zusammen. Schließlich beraten zwei Würdenträger nach dem Sturz Napoleons den Verbleib der Prozessakten.
- 2010
Die Sprachwissenschaft des 20. Jahrhunderts
Versuch einer Bilanz
Eine Geschichte der Sprachwissenschaft im 20. Jahrhundert war bisher ein Desiderat. Ausgehend von den Vorgängern de Saussures werden in den Hauptkapiteln die wichtigsten Strömungen hervorgehoben, wobei besonderes Gewicht auf nachhaltige Ansätze gelegt wird. Gleichzeitig wird der wissenschaftliche Ertrag ausgewertet. Am Ende werden die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts benannt. Im Anhang wird die Problematik der Mathematisierung in der Sprachwissenschaft angesprochen.
- 2008
Die kognitive Grammatik ist ein Beitrag zu den Kognitionswissenschaften, insofern die Kategorisierungsleistung und Systemorganisation der Sprache einen Zugang zum menschlichen Denken eröffnet; sie erneuert aber auch die Linguistik, indem sie die in den Grammatiken beschriebenen Regularitäten mit Begriffen der Psychologie, der Anthropologie und der Neurologie einer Erklärung zuführt. Da verschiedene Paradigmen entstanden sind, wird die Darstellung in den Hauptkapiteln nach Ansätzen und ihren Initiatoren (Lakoff, Talmy, Langacker, Fillmore/Kay/Goldberg, Fauconnier/Turner) getrennt. Dadurch wird eine detaillierte Bewertung der Fortschritte und Problemzonen der kognitiven Grammatik ermöglicht. Die Grundidee, eine semantisch motivierte Grammatik, die zu Einsichten in das (sprachliche) Denken führt, bleibt dabei identisch. Der Ausgangspunkt: Was heißt Denken und wie kategorisiert die Sprache Erfahrung?, wird in den beiden Anfangskapiteln präzisiert, so dass der Weg, den die kognitive Grammatik seit etwa 1970 zurückgelegt hat, deutlich wird. Ziel des Studienbuches ist die Darstellung der Forschungsmethoden und ihrer Resultate. Dies öffnet Perspektiven für die Zukunft einer interdisziplinären Grammatikforschung.
- 1999
Hand und Auge
- 96 Seiten
- 4 Lesestunden
- 1998
Die nach den Prinzipien einer copernicanischen Kosmologie aufgebaute Gedächtnistheorie Giordano Brunos wird anhand seiner Texte exakt rekonstruiert und als wichtiger Beitrag zu einer theoretischen Zeichenlehre (Semiotik) interpretiert. Im einleitenden Essay faßt der Autor anhand von Reiseeindrücken seine semiotische «Lektüre» der Orte, an denen Bruno gelebt hat, zusammen. Die beiden ersten Vorlesungen sind dem Lullismus und Copernicanismus als Basis der Innovation in Brunos Gedächtnistheorie gewidmet. Die dritte Vorlesung beschreibt die Entwicklung der gedächtnistheoretischen Schriften Brunos (Paris, London, Wittenberg, Prag, Frankfurt) und die vierte Vorlesung rekonstruiert exakt zentrale Aussagen der letzten Schrift: De imaginum, signorum et idearum compositione (Von der Zusammensetzung der Bilder, Zeichen und Ideen ; Frankfurt 1591). Die letzte Vorlesung diskutiert verschiedene Aktualisierungen seit dem 17. Jahrhundert und beurteilt die wissenschaftliche Aktualität der Semiotik und Kosmologie Giordano Brunos vor dem Hintergrund der neuesten Forschungen in Astrophysik, Semiophysik, Psychologie und Künstlicher Intelligenz (KI).
