Frank Starke Bücher




Ausbildung und Training von Streitwagenpferden
Eine hippologisch orientierte Interpretation des Kikkuli-Textes
Hier wird erstmals die Kunst des Fahrens von Streitwagengespannen im 2. Jahrtausend v. Chr. und die eng damit zusammenhängende Pferdeausbildung, anhand der hethitischen und assyrischen Trainingsanleitungen (15. bzw. 13. Jhdt. V. Chr.) sowie ägyptischer Quellentexte untersucht. Leitfaden hierzu ist eine Analyse der am besten erhaltenen Trainingsanleitung des Kikkuli hinsichtlich Aufbau, Zielsetzung und Zweckbestimmung nach den Maßstäben antiker wie moderner Fahr- und Reitkunst. Sie erlaubt zusammen mit der Aufdeckung bislang verkannter (hethitischer, ägyptischer, akkadischer) hippologischer Begriffe nicht nur einen tieferen Einblick in das theoretische Wissen und das praktische Können der letztlich als genuin altorientalisch anzusehenden Fahrkunst, sondern macht z. B. auch deutlich, dass die methodische Grundlage der , klassischen‘, auf Xenophon zurückgehenden europäischen Reitkunst ihre Wurzeln in der Ausbildung der Streitwagenpferde des Alten Orients hat.
Erstmals wird hier systematisch ein größerer Problemkreis der ludwischen Grammatik behandelt. Das Keilschrift-Luwische steht im Mittelpunkt, da es von allen luwischen Sprachen die besten Forschungsmöglichkeiten bietet; doch ist auch der Befund der übrigen luwischen Sprachen einbezogen. Der erste Teil der Untersuchungen beschäftigt sich vor allem mit dem Stammansatz der Nomina und führt über den Nachweis eines Motionsuffixes –i̱–, das der besonderen Kennzeichnnung des Genus commune dient, zur Einleitung von sechs Deklinationen. Den Hauptteil bildet die Darstellung der Stammklassen der konsonantischen Deklination, bei der implizit auch Nomina anderer Deklinationen mitbehandelt werden. Da die morphologische Analyse wesentlich von der genauen Kenntnis der Wortbedeutungen abhängt, ist der Bedeutungsbestimmung, die sich auf Kontextinterpretationen stützt, aber auch realkundliche und kulturgeschichtliche Aspekte berücksichtigt, relativ viel Raum gewidmet. Die Untersuchung knüpft damit an „Die keilschrift-luwischen Texte in Umschrift“ (StBoT 30) an, indem sie dort angekündigte Auswertungen hinsichtlich Grammatik und Lexikon verwirklicht. Ein Überblick über die Deklinationen und Stammklassen des keilschrift-luwischen Nomens, Addenda et Corrigenda ad StBoT30 sowie ausführliche Wort-, Sach- und Textstellenindices beschließen den Band.