Der Essay über den römischen Kaiser Caligula von Ludwig Quidde, der 1927 den Friedensnobelpreis erhielt, beleuchtet die Parallelen zwischen Caligulas Wahnsinn und dem extravaganten Auftreten Kaiser Wilhelm II. Quidde, der 1894 mit diesem Werk großen Erfolg hatte, verstärkt in der überarbeiteten Fassung von 1926, geprägt durch die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs, diese Vergleiche. Sein Ansatz verbindet historische Analyse mit zeitgenössischer Kritik an autoritären Herrschaftsformen.
Ludwig Quidde Bücher




Der Militarismus im heutigen
Deutschen Reich Eine Anklageschrift
Der Verfasser dieser Schrift analysiert aktuelle gesellschaftliche Zustände im Kontext des Militarismus, ohne dabei eine historische Bewertung vorzunehmen. Ziel ist es, die Relevanz dieser Zustände für die zukünftige Entwicklung des Volkes zu verdeutlichen. Die Auseinandersetzung fokussiert sich auf die gegenwärtigen Herausforderungen und deren mögliche Auswirkungen, anstatt historische Ursprünge zu ergründen.
Erinnerungen
Im Kampf gegen Cäsarismus und Byzantinismus im Kaiserlichen Deutschland
Die Entstehung des Werkes basiert auf den überraschenden Parallelen zwischen den Extravaganzen des römischen Kaisers Caligula und dem Verhalten des jungen deutschen Kaisers Wilhelm im Jahr 1889. Der Autor beobachtet, wie Wilhelm durch seine Handlungen sowohl Spott als auch Entrüstung in der Gesellschaft hervorruft, und beginnt, seine Extravaganzen als Anzeichen geistiger Abnormität zu interpretieren. Ursprünglich wollte er einen Freund zu einem satirischen Drama anregen, doch die Faszination für das Thema bleibt und entwickelt sich im Laufe der Jahre weiter.
Der Historiker und Politiker Ludwig Quidde engagierte sich seit Ende des 19. Jahrhunderts gegen den wilhelminischen Militarismus und war die treibende Kraft bei der Gründung der Deutschen Friedensgesellschaft im Jahr 1892, der ersten Organisation des deutschen Pazifismus. 1927 wurde er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Seine Schrift »Die Geschichte des Pazifismus« erschien 1922 und zeichnet die Entwicklung der Friedensgedankens von der Antike bis in die Jetztzeit unmittelbar nach Ende des 1. Weltkriegs nach.