Alfonso Gatto (1909 - 1976) ist einer der wichtigsten italinischen Schriftsteller des 20. Jahrhundert und des Hermetismus. Mit dieser Auswahl und Übersetzung aus Gattos „tutte le poesie“ ermöglicht Gino Chiellino erstmals den deutschsprachigen Zugang zu Alfonso Gattos Gedichten. Gatto war in der Tat ein zarter Surrealist, verbunden mit dem Gewirr von Eindrücken, welches ihm sein Land, Italien, lieferte; ein wunderbar fantasievoller Lyriker und immer auf der Suche nach Schönheit; ein Autor, den die suggestive Textur nicht von seinem mutigen politischen Engagement abzubringen vermochte. Seine Lyrik ist von der Tradition geprägt, welche Gatto in seiner modernen lyrischen Syntax bewahrt. Gino Chiellino gehört zu den Begründern der interkulturellen Literatur in Deutschland. Sein Werk wurde vielfach übersetzt; er selbst übersetzte aus dem Deutschen ins Italienische. Für seine literarische Arbeit erhielt Chiellino zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Chamisso-Preis (1987) sowie 2020 als Ehrengabe und 2018 den Internationalen Alfonso- Gatto-Preis für Poesie.
Carmine Chiellino Reihenfolge der Bücher






- 2025
- 2024
Der Band dokumentiert Gino Chiellinos jahrzehntelange Suche nach einer dialogischen Sprache, um sein interkulturelles Schriftstellerprojekt zu verwirklichen und die Besonderheit der europäischen interkulturellen Literatur zu vermitteln.
- 2021
- 2017
Die Sehnsucht der Seerose nach der Libelle
Gedichte 1977-2013
Gino Chiellino schreibt deutschsprachige Gedichte seit mehr als vierzig Jahren. Mit dem vorliegenden Band erhält der Liebhaber der Poesie die Möglichkeit, den lyrischen Werdegang des Dichters von den ersten Versuchen bis zum heutigen Stand zu verfolgen. Dabei wird er feststellen können, mit welchem analysierenden Engagement Chiellino sich seinem Hauptthema, dem Leben in der Fremde, nach wie vor widmet. Ebenso intensiv hat er Gedicht um Gedicht die deutsche Sprache für fremde Empfindungen, Unsicherheiten, Wünsche, Ansprüche und Lebensprojekte sensibilisiert. Chiellinos kreativer und aufklärerischer Umgang mit der deutschen Sprache hat einer beachtlichen Anzahl seiner Gedichte zur Aufnahme als „Klassiker“ in Schulbücher verholfen.
- 2016
Rusco wächst in den 1950er-Jahren in Kalabrien auf. Seine Kindheit endet, als seine Eltern ihn in ein katholisches Internat nach Norden schicken. Schon sieht er sich als Missionar in Afrika wirken. Doch sein Gott, auf den er voll Zuversicht setzt, schützt ihn nicht vor traumatischen Erfahrungen. Und so sagt er sich von Gott ebenso los wie von seinen Eltern und nimmt den stillen Kampf auf, um zwischen der Sprache der Kindheit und dem Verstummen im Kloster eine neue Sprache für sein Leben zu finden. Er lernt, sich auf sich selbst zu verlassen, und schlägt seinen eigenen Weg ein in ein selbstbestimmtes Leben jenseits von Elternhaus und Klosterschule.
- 2016
Als Leser, Herausgeber und Forscher von interkultureller Literatur hat Carmine Chiellino im Laufe von drei Jahrzehnten eine elementare deutschsprachige Terminologie erarbeitet, um uber seine Erfahrungen mit der interkulturellen Literatur in Westeuropa und in Nordamerika anders als in den gelaufigen Diskursen zu denken und zu schreiben. Die Terminologie ist aus der schlichten Notwendigkeit hervorgegangen, Schreibmodelle und Strategien, eigene Motivationen und fremde Zwange beim Sprachwechsel, interkulturelle Lebenslaufe und Entstehungskontexte, Projekte und Fragestellungen, die in Werken von interkulturellen Schriftstellern aus unterschiedlichen Sprach- und Kulturraumen vorkommen, stichwortartig zu erfassen. Dieser Band stellt rund 100 Stichworter vor, die durch Textbeispiele, Werkbeispiele, Autorenbeispiele oder Kontextbeispiele erlautert werden und den Leser unterstutzen sollen, die betreffenden Werke interkulturell lesen zu konnen. Die Textbeispiele sind in der Originalsprache und mit der deutschen Ubersetzung wiedergegeben.
- 2016
Von Sprachwechslern im Kontext der Einwanderung und des politischen Exils auf den Weg gebracht, hat die interkulturelle deutschsprachige Literatur im Laufe von mehr als fünf Jahrzehnten eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht, deren Ausdruckspotential bei weitem noch nicht erschöpft ist. Ihre thematische und ästhetische Vielfalt ist primär auf die Herkunftssprachen und -kulturen sowie existentiellen Erfahrungen der daran beteiligten Sprachwechsler zurückzuführen, die sich auf die deutsche Sprache und Kultur als Werkzeug und Raum ihres Schreibens vorbehaltlos eingelassen haben. In dem vorliegenden Band werden folgende 10 Dichter und Romanciers exemplarisch Cyrus Atabay, Zsuzsa Bánk, Artur Becker, Franco Biondi, Libuše Moníková, Terézia Mora, José F.A. Oliver, Yoko Tawada, Galsan Tschinag und Aglaja Veteranyi.
- 2014
Unter welchen Voraussetzungen entsteht interkulturelle Literatur in Deutschland? Dieser Frage widmet sich der vorliegende Band und untersucht, wie sich der kreative Umgang mit der deutschen Sprache durch drei Autorengenerationen entwickelt hat. Die Beiträge würdigen die Sprachleistungen der jeweiligen AutorInnen und weisen zugleich durch gezielte Analysen auf wiederkehrende Grundtendenzen im Umgang mit der deutschen Sprache hin. Dabei ist besonders von Interesse, wie sich die deutsche Sprache unter dem Einfluss der Literatur interkultureller AutorInnen entwickelt und verändert. Literatur-, Sprach- und Translationswissenschaftler aus mehreren Ländern analysieren wiederkehrende Erzählstrategien und literarische Phänomene in den Werken zahlreicher AutorInnen mit unterschiedlichen Herkunftssprachen und -kulturen.