Die ehemalige Ordensburg Vogelsang
Architektur - Bauplastik - Ausstattung - Umnutzung
Vogelsang ist ein faszinierender historischer Ort, der kritische Reflexion und Auseinandersetzung fordert. Diese vierte Auflage des Arbeitshefts der rheinischen Denkmalpflege belegt die zwiespältige Ausstrahlung der ehemaligen Ordensburg im Nationalpark Eifel. Ruth Schmitz-Ehmkes 1988 veröffentlichte Monographie gilt als wissenschaftliches Grundlagenwerk zur Erforschung der Ordensburgen im Dritten Reich, insbesondere Vogelsang. Die damals gewonnenen Erkenntnisse sind nach wie vor gültig und bilden den Hauptteil dieser Neuauflage, ergänzt durch Monika Herzog mit Informationen über den nachinventarisierten Bestand und aktuelle Entwicklungen seit der Konversion 2005. Um die Bedeutung der Ordensburg im Bauschaffen des Dritten Reiches und des Architekten Clemens Klotz hervorzuheben, wurde der Abbildungsteil mit Bildern anderer nationalsozialistischer Großbauten erweitert. Vogelsang, im Dritten Reich unvollendet und über ein halbes Jahrhundert als Truppenübungsplatz genutzt, hat nun die Chance auf eine inhaltliche und architektonische Transformation zu einem internationalen Ort der Begegnung. Es ist ein Glücksfall, dass die Pläne, Vogelsang als Relikt einer verhängnisvollen Epoche abzureißen, nicht umgesetzt wurden. So kann im Herzen Europas eine Versöhnungsstätte entstehen, die sich als gastfreundlicher Ort der Toleranz und Offenheit für Menschen aus aller Welt versteht. Barrierefreiheit ist dabei eine Grundvoraussetzung.