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Bookbot

Hartmut Eggert

    31. Mai 1937
    Lügen und ihre Widersacher
    Literarische Sozialisation
    Faszination des Organischen
    Schüler im Literaturunterricht
    Romantheorie 1620 - 1880. Dokumentation ihrer Geschichte in Deutschland.
    Romantheorie. Dokumentation ihrer Geschichte in Deutschland.
    • Die metaphorische Wunschvorstellung des Organischen hat seit der Aufklärungszeit in der Literatur- und Geistesgeschichte Bestand. Die im 20. Jahrhundert offenbar gewordene Willkürlichkeit und Ideologieanfälligkeit synthetischer Organismusdenke hat den historischen Blick auf die vielfältigen Erscheinungsweisen des Organischen seit der Kunstperiode um 1800 geschärft. Bereits zur Goethezeit versprach die Verherrlichung des Organischen eine Rettung vor dem Mechanischen und eine Stärkung des Individuums gegen die äußeren Zwänge der modernen Welt. Die Ideen von Ordnung im Chaos und von Homogenität statt maßloser Pluralität faszinieren bis heute. Das Organische wirkt als regulative Macht, die Abwehr oder Verfolgung des Fremden organologisch begründen kann. Die Beiträge dieses Bandes untersuchen diese Faszination anhand konkreter Einzelbeispiele. Entstanden ist ein kulturwissenschaftliches Werk, das die geistige Debatte der Gegenwart bereichern könnte. Die Themen reichen von der Erblast des 19. Jahrhunderts über Weiblichkeitskonzepte um 1900 bis hin zu den Verbindungen von Technik und organischer Konstruktion in der Literatur des Dritten Reiches.

      Faszination des Organischen
    • Die Zukunft der literarischen Kultur wird davon mitgeprägt, welchen Gebrauch Kinder und Jugendliche des Medienzeitalters von ihr machen. Literarische Sozialisation lenkt den Blick auf kinderliterarische Praktiken und jugendliche Lektüregewohnheiten. Es gilt zu erforschen, welchen Einfluss diese Prägung auf den Umgang mit Literatur im Erwachsenenalter haben wird. Die Neuauflage ist um ein Kapitel zur Pisa-Studie erweitert.

      Literarische Sozialisation
    • I. Zur Einführung – H. Eggert / U. Kocher: Überlegungen zur Aktualität der ‚Lügenforschung‘ und zu einer historischen Ästhetik der Lüge – E. Krukowska: Die Lüge hat viele Namen. Zum Wortfeld des Verbs lügen im Deutschen und Polnischen – II. Verstellung und Verkleidung – Hochstapler, Uniformierte, Intriganten als Verkörperung der Lüge – H. Oehm: ‚Hochstapelei‘ und Kunst in Thomas Manns Roman Felix Krull – Th. Rahn: Der Lügner als Autor, der Autor als Lügner. Georges Manolescus Memoiren und die Psychologie des Hochstaplers – E. Grzesiuk: Intriganten und Intrigen in Lessings Emilia Galotti – H. Ludorowska: Täuschungsmanöver in polnischen und deutschen Erzählungen der Gegenwart – III. Gezwungen zur Lüge und dafür bestraft – Darstellungen von Zigeunern und Juden – A. Hille: Literarische Auseinandersetzung mit Stereotypen „der Zigeuner“ vor dem Hintergrund des Holocaust. Johannes Bobrowskis Roman Levins Mühle – H. R. Brittnacher: Femme Fatale in Lumpen. Zur Darstellung der Zigeunerin in der Literatur – M. Dubrowska: Zu verschiedenen Facetten der Lüge in Jurek Beckers Jakob der Lügner – IV. Der Topos „Die Welt als Lüge“ in der Moderne – M. Jakubów: Literarische Auseinandersetzung mit dem Topos „Welt als Lüge“ bei Annette von Droste-Hülshoff – G. Reichelt: Unwahrhaftigkeit und Täuschbarkeit in Gottfried Kellers Seldwyla-Novellen – J. Golec: Ödön von Horváths Bewusstseinsdemaskierungen – H. D. Feger: Die Moral des nächsten Schritts bei

      Lügen und ihre Widersacher
    • Der Band versammelt Vorträge, die auf dem XIII. Kolloquium der Internationalen Alfred-Döblin-Gesellschaft auf Einladung der Freien Universität vom 25. bis 27. Mai 2001 in Berlin gehalten wurden. Döblins Verhältnis zur Berliner Avantgarde von der Jahrhundertwende bis zum Exil wird im Lichte neuer Forschungsansätze zur Erzähltheorie und literaturgeschichtlicher Epochenbildung erörtert. Neben seinem Verhältnis zu zeitgenössischen Künstlern (Kirchner, Marinelli, Benjamin, Benn, Hauptmann) kommt Döblins Tätigkeit als Theaterkritiker und Essayist zur Darstellung. Über Berlin als Schreibort werden neue Lesarten zu «Berge, Meere und Giganten» und «Berlin Alexanderplatz» angeboten. Einige Beiträge zur Döblinforschung, die nicht zum unmittelbaren Kreis des Symposionsthemas zählen und ein Verzeichnis neuer Primär- und Sekundärliteratur zu Alfred Döblin schließen den Band ab.

      Internationales Alfred-Döblin-Kolloquium
    • Tabu und Tabubruch

      Literarische und sprachliche Strategien im 20. Jahrhundert. Ein deutsch-polnisches Symposium

      Die Moderne hat den Tabubruch zum ästhetischen Mittel erhoben; seine Ritualisierung als Legitimation der Autonomie von Kunst macht ihn - wiederum - in liberalen Gesellschaften obsolet. Bei der Auseinandersetzung deutscher und polnischer Germanisten mit diesem Phänomen zeigten sich überraschende Differenzen wissenschaftlicher Wertsetzungen: Im Blick auf deutsche und polnische Gedächtnisarchäologie (Holocaust, Vertreibung, Unterdrückung) suchen polnische Germanisten vorrangig politische Tabuzonen auf, während ihre deutschen Kollegen das Thema überwiegend mit Poetologien der Leiblichkeit (Sexualität, körperliche Gewalt) besetzen, sowie den ästhetischen Strategien der Moderne (Metapher/Metonymie, Verfremdung/Schock) nachspüren.

      Tabu und Tabubruch
    • Beredtes Schweigen wie verschwiegenes Reden können subtile Phänomene im Alltag sein. In kulturellen und politischen Konstellationen gewinnen sie andere Dimensionen, von denen die Literatur zeugt. Die Zuspitzung dieser Polarität als problematisches Spannungsverhältnis im 20. Jahrhundert verweist auf Gewalt- und Machtpotentiale, die sich auf menschliche Kommunikationsformen ausgewirkt haben. Zwanzig Literatur- und Sprachwissenschaftler der Germanistik der Freien Universität Berlin, der Marii Curie-Sklodowskiej Universytet Lublin und anderer polnischer Universitäten widmen sich diesem Thema in Beiträgen zur mystischen Tradition, zu bedeutenden literarischen Texten von Kafka bis Hanna Krall, zur politischen Propaganda sowie zu Gestik und Pausen in konkreten Konversationssituationen. Die FU Berlin und UMCS Lublin verbindet eine germanistische Institutspartnerschaft, die vom DAAD unterstützt wird. In diesem Kooperationsrahmen fand das Symposium im Mai 1998 in der Nähe von Lublin statt.

      "... wortlos der Sprache mächtig"