Walter Mehring war ein eleganter Chronist und Wegbereiter der Dada-Bewegung in Berlin. Bereits 1915/1916 war er in der Zeitschrift «Der Sturm» präsent und dokumentierte seine Erfahrungen in zahlreichen Aufzeichnungen und Essays, in denen er sich für Sturm und Dada engagierte.
Walter Mehring Reihenfolge der Bücher






- 2023
- 2023
Walter Mehrings burleske Satire „Algier oder die 13 Oasenwunder“ von 1925 ist ein scharfsinniger Kommentar zum Tourismus und der Kolonialmentalität der Europäer. Mit witzigen und bissigen Geschichten kritisiert er die Zerstörung der Kultur und das Verhalten der Reisenden. Ein zeitloses Werk, das zur Lektüre empfohlen wird.
- 2023
Müller
Chronik einer deutschen Sippe
Alles Müller oder was? Immer, wenn Potentaten und Diktatoren jedwelcher Art ihre Machtgelüste ausleben wollen, müssen andere Völker darunter leiden, wie aktuelle Ereignisse von Asien bis Europa hinlänglich beweisen. Und dann gibt es die, die immer dabei sein wollen. In Walter Mehrings Satire will Dr. Armin Müller seine rein arische Abstammung bis in die Römerzeit hinein nachweisen. Denn aufgrund einer römischen Polizeiakte kann Dr. Müller nachweisen, dass sein Vorfahr, der germanische Lustknabe Millesius, in eine Bordellschlägerei verwickelt war. In diesem Bordell nimmt dann auch die Geschichte der deutschen Geschichtsschreibung ihren Anfang, denn Millesius diktiert dem Moralisten und Mitbesucher Tacitus sein Hauptwerk, die Germania. In diesem Stil verfährt Mehring auch mit dem Rest der ruhmreichen vaterländischen Geschichte: Die Christianisierung, die Heldentaten der Kreuzzugsritter, aber auch die Hexenverfolgung – alles wurde von Mitgliedern der Familie Müller beeinflusst. Mehrings Roman gilt als einer der ersten satirischen Romane über den Nationalsozialismus überhaupt. Seine Familiengeschichte der Müllers zeigt einen Clan, dessen Mitglieder sich als geborene Untertanen in jede Staatsform der deutschen Geschichte eingepassen
- 2023
Nazi-Führer sehen dich an
33 Biographien aus dem Dritten Reich
1933 erschien das abstoßende Machwerk »Juden sehen dich an« des Rassisten Johann von Leers. Ein Jahr später erscheint in Paris – aus gutem Grund anonym – das Buch »Nazi-Führer sehen dich an«, geschrieben von dem damals 38-jährigen jüdischen Exilanten Walter Mehring. Das Buch des großen Romanciers Mehring ist leider kein fiktionales Buch. Vielmehr enthält es 33 biographische Porträts (mit zeitgenössischen Fotos) von damaligen Größen des Nationalsozialismus – zugespitzt, satirisch, geschliffen. Profunde politische Analyse und sein großartiger Stil machen aus dem Band ein erstaunliches, geradezu seherisches Buch. Es sind Porträts von Personen, von denen man später (leider) noch viel hören sollte, unterteilt in »Die Götter« (von Goebbels und Göring bis Hess und Hitler), »Die Halbgötter« (von Prinz August Wilhelm bis Himmler) bis zu den »Drahtziehern« (von Hjalmar Schacht bis von Papen). Das absolut faszinierende Dokument aus der Zeit, als der Nationalsozialismus gerade die Macht an sich riss.
- 2015
Walter Mehring war einer der wortgewaltigsten deutschen Lyriker des vorigen Jahrhunderts; seine große Zeit waren die Jahre vor 1933 in Berlin, als er mit Tucholsky und Kästner zu den drei großen kritischen Poeten der Weimarer Zeit zählte. Seine Gedichte mit Berliner Großstadt-Flair gehörten zitiert und gesungen zum Alltagsgebrauch; sie waren politisch, deutlich, auch erotisch und jedenfalls antifaschistisch. In seiner satirischen Kabarettlyrik vereinigte er dadaistische und expressionistische Strömungen und focht gegen Spießbürgertum, Politik, Kirche und Nationalsozialismus. Mehring, gebürtiger Berliner, profiliertester Lyriker der Weimarer Republik, den die Nazis als „jüdischen Asphaltliteraten“ vergasen wollten. Er entkam in die "Medusenarme des Exils“, kehrte nach Kriegsende zurück. Seine Gedichte und Texte fielen im Nachkriegsdeutschland zwischen Baum und Borke: Dem Westen waren sie zu links, dem Osten zu linksbürgerlich. Nach dem Krieg wurde er Opfer der Ignoranz des bundesdeutschen Literaturbetriebes sowie politischer Vorbehalte auf der DDR-Seite.
- 2012
Paul Klee - frühe Begegnung
- 114 Seiten
- 4 Lesestunden
Walter Mehring (1896-1981), unbeirrbarer Menschenfreund, polemisch begabter Schriftsteller, anarchistischer Songschreiber und Poet, Weltenbummler ohne festen Wohnsitz, ist dem Schweizer Künstler Paul Klee (1879-1940) schon früh in Berlin begegnet. Er verliebte sich in dessen zartschöne, filigrane Traumkunst, erkannte aber auch gleich, und dies in markantem Gegensatz zu den meisten seiner Zeitgenossen, die politische Sprengkraft und Virulenz in den Bildern des großen Zeichners. Die beiden Texte, die wir hier, mit zahlreichen Abbildungen versehen, neu auflegen, hat Mehring dreißig Jahre nach dem ersten Aufeinandertreffen verfasst. Sie wurden, weil so quer zu allem Bisherigen stehend, von der Klee-Literatur nie rezipiert. Das holt hier auf unvergleichliche Weise der große Klee- Kenner und -Liebhaber Laszlo Glozer nach. Mit stilistischer Verve und viel Einsicht erweist er einer frühen, heute gänzlich vergessenen Klee-Hommage die gebotene persönliche und in jeder Hinsicht gerechtfertigte Reverenz.
- 2009
Der Kaufmann von Berlin
Ein historisches Schauspiel aus der deutschen Inflation
- 140 Seiten
- 5 Lesestunden
Walter Mehring war ein bedeutender satirischer Schriftsteller und Kabarett-Autor der Weimarer Republik, bekannt für seine vielseitigen literarischen Beiträge. Neben Gedichten und Chansons verfasste er auch Romane sowie essayistisch-erzählende Texte. Seine Werke zeichnen sich durch scharfsinnige Beobachtungen der Gesellschaft und scharfe Satire aus, die die politischen und sozialen Umstände seiner Zeit reflektieren. Mehrings Stil kombiniert Humor mit tiefgründiger Kritik, was ihn zu einer wichtigen Stimme in der Literatur dieser Epoche macht.
- 1997
Die höllische Komödie. Die Frühe der Städte. Die höllische Komödie. Der Kaufmann von Berlin.
- 272 Seiten
- 10 Lesestunden
Drei Dramen. ( Ullstein Werkausgaben). 272 S.
