Rudolf Hradil Bücher






Rudolf Hradil kam 1953 zum ersten Mal nach Rom. Die Stadt faszinierte ihn sofort und nachhaltig. Zeichnenswert erschien ihm der ungezügelte Straßenverkehr, auch die Piazza Barberini mit dem Tritonbrunnen hielt er immer wieder fest. Die Zeichnungen aus Rom wurden Vorbilder für erste Lithographien. Eine Folge erschien bereits 1957/58. Ein Aufenthalt an der Londoner Central School of Arts and Crafts 1959/60 vermittelte Hradil die Kenntnis aller Techniken der Radierung. Die Mappe „Roma, Particolari e contrasti“ zählt zu den überragenden druckgraphischen Werken. Ölbilder entstanden bereits in den frühen Jahren, von ähnlicher Thematik wie die Zeichnungen, manchmal aber auch mit Aus- und Einblicken in den römischen Alltag. Nach 1964 kam als Ausdrucksmittel das Aquarell dazu: In dieser Technik widmete sich Hradil vor allem den Parks und Gärten Roms, im Mittelpunkt die Villa Borghese mit der Piazza di Siena und der Pincioterrasse. Im Todesjahr 2007 gelang eine Folge gleichformatiger schmaler Ölbilder, die dem graphischen wie dem malerischen Moment gleich stark verbunden scheinen: als überzeugendes Vermächtnis der jahrzehntelangen Beschäftigung mit der Ewigen Stadt.
Rudolf Hradils radikale Stadtansichten. Im umfangreichen OEuvre Rudolf Hradils nehmen die Radierungen von Anbeginn einen festen Platz ein. Die Radierung bedeutete für Rudolf Hradil die Synthese zwischen Handwerk und künstlerischem Ausdruck. Er druckte seine Blätter auf einer eigenen Presse und fand mit dieser Technik die ideale Umsetzungsform für sein Lieblingsthema, die leicht verfremdete Stadtansicht. Hradil gibt uns Einblicke in Peripherien, Häfen, Zivilisationsmüll und andere Merkmale einer Stadt. Sein Strich zeigt die Poesie und das übergeordnete Wesen des Objekts auf seine charakteristische Weise. Hradils meisterhafte Radierungen folgen dem Abenteuer des Strichs. Radikal, poetisch, schön.
Rudolf Hradil, geboren 1925, gestorben 2007. 1947 bis 1951 Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Robin C. Andersen, A. P. Gütersloh und Herbert Boeckl. Unterricht bei Anton Kolig. 1951/52 im Atelier Fernand Léger in Paris. 1959/60 Besuch der Radier- und Lithographieklasse der Central School of Arts and Crafts, London. 1965 Stipendiat der Max-Beckmann-Gesellschaft, Murnau. In den achtziger Jahren Lehrer an der Internationalen Sommerakademie Salzburg. Zahlreiche Ausstellungen. Rudolf Hradil lebte bis zu seinem Tod in Salzburg.
Aquarelle
- 127 Seiten
- 5 Lesestunden