Anfänge der Mathematik im staatlichen Handeln -- Zahlzeichen und Zahlensysteme -- Die frühen Hochkulturen -- Die griechische Mathematik -- Dunkles Mittelalter? Licht aus dem Orient -- Die wissenschaftliche Revolution in West-Europa -- Der Ausbau der Mathematik im 17. UND 18. Jahrhundert -- Das 19. Jahrhundert - Das Jahrhundert der Strenge? -- Ein Überblick für den Zeitraum 1900 bis 1950
Das IDM – Institut für Didaktik der Mathematik – wurde 1973 mit Mitteln der Volkswagen-Stiftung als Forschungsinstitut an der Universität Bielefeld gegründet und spielte eine entscheidende Rolle bei der Verwissenschaftlichung der Mathematik-Didaktik, sowohl in Deutschland als auch international. Die Gründungsgeschichte wird detailliert nachgezeichnet, einschließlich der Unterschiede zwischen verschiedenen Aufgaben-Konzeptionen und der endgültigen Etablierung des IDM. Die Entwicklung der Arbeitsgruppenstruktur und die arbeitsteilige Forschung werden im Kontext von Wettbewerb und Kooperation analysiert. Die fortlaufende Entwicklung des IDM innerhalb eines Netzwerks nationaler und internationaler Kooperationen wird vor dem Hintergrund eines sich wandelnden universitären und ökonomischen Kontextes beschrieben. Die anfängliche Euphorie der Bildungsreformen wurde durch wiederholte Wirtschaftskrisen getrübt. Diese Veränderungen führten zu Widersprüchen in der Existenz des Forschungsinstituts innerhalb der Universität. Was anfangs als kleines Problem erschien, nämlich das Fehlen einer strukturellen Verankerung des IDM, wurde zum Hebel für Rektorat und Fakultäten, um das Institut zunächst auszuschlachten und dann zu einer traditionellen Einrichtung der Fakultät für Mathematik herabzustufen. Das Buch bietet eine Fallstudie zu Innovationsprozessen aus wissenschaftssoziologischer Perspektive.
Das Buch analysiert die erfolgreiche Reform des Mathematikunterrichts, die den Übergang vom Nebenfach zum Hauptfach an höheren Schulen beschreibt. Diese Entwicklung begann im frühen 19. Jahrhundert in mehreren europäischen Staaten, im Kontext der politischen und historischen Umwälzungen seit dem späten 18. Jahrhundert. Die Einführung der Hauptfach-Funktion stieß jedoch auf erhebliche Widerstände und wurde teilweise wieder zurückgenommen. In Preußen, als Teil der neuhumanistischen Bildungsreform, wurde diese Reform jedoch am konsequentesten umgesetzt. Dabei handelte es sich nicht um einen zentralistisch durchgesetzten Prozess, sondern um einen regionalen, der in den verschiedenen preußischen Provinzen unterschiedlich verlief. Das Buch dokumentiert die Curriculumreform in Westfalen anhand umfassender Quellen- und Archivrecherchen und zeigt, wie der Mathematikunterricht in der 1815 neu gebildeten Provinz weitgehend konfliktfrei als Fach der Allgemeinbildung etabliert wurde. Besonders aufschlussreich sind die Unterschiede zwischen den katholischen und protestantischen Landesteilen. Ein interessanter Aspekt ist, dass der preußische Schulrat zwei konträre Lehrplanentwürfe von Mathematiklehrern erstellen ließ und die Lehrerkollegien aller elf Gymnasien in Westfalen um Stellungnahmen bat. Diese alternativen Entwürfe und die Lehrerkommentare bieten einen lebendigen Einblick in die Bildungskonzepte und die Entwicklung curricularer sowie
Grundlegende sozialhistorische Studie zum Mathematikunterricht im 19. Jahrhundert, zu den Konflikten um dieses neue Hauptfach der Allgemeinbildung und zu den Berufsproblemen der Mathematiklehrer.
Number Concepts Underlying the Development of Analysis in 17th-19th Century France and Germany
692 Seiten
25 Lesestunden
The book delves into the historical transformation of mathematical analysis teaching at the École polytechnique, particularly following the pivotal changes in 1811. It highlights a shift from the analytic to the synthetic method, emphasizing the impact of this transition on educational practices. Drawing from extensive archival research and international academic engagements, the author presents a comprehensive comparative analysis of sources, showcasing the evolution of mathematical thought within a significant educational context.