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Wolf Jobst Siedler

    17. Jänner 1926 – 27. November 2013
    Wider den Strich gedacht
    Die gemordete Stadt
    Abgesang auf Putte und Strasse, Platz und Baum
    Lob der Flußschiffahrt
    Lob des Baumes
    Wanderungen zwischen Oder und Nirgendwo
    • Ein faszinierender Querschnitt durch das Lebenswerk von Wolf Jobst Siedler. Der Band versammelt die wichtigsten Essays von Wolf Jobst Siedler anlässlich seines 80. Geburtstages: ein halbes Jahrhundert der Auseinandersetzung mit literarisch-künstlerischen, historischen und politischen Fragen. Pointiert, elegant formuliert, oft brillant gegen den jeweils herrschenden Zeitgeist argumentierend – der Rückblick eines großen Verlegers, der als glänzender Autor seine Epoche schreibend begleitet hat. Nach dem Krieg war Wolf Jobst Siedler ganz der Literatur zugewandt, er ging mit den Büchern und Autoren um, die in dieser Zeit Furore machten. Aber nur Uwe Johnson, dessen Erstling „Mutmaßungen über Jakob“ Siedler mit einer Fanfare begrüßte, vermochte ihn ein Leben lang zu faszinieren. Siedlers Aufmerksamkeit galt jedoch zunehmend anderen Vorgängen als dem Kommen und Gehen von Büchern: die untergegangenen Provinzen im Osten, das Leiden auf den endlosen Trecks, auf denen mehr als eine Million Flüchtlinge ihr Ziel nicht erreichten und die Untaten der Gewaltherrschaft in den Lagern – das alles drängte sich ihm vor die Literatur. Bei seinen Stellungnahmen zu Fragen des Berliner Städtebaus waren es weniger architektonische als historische Gesichtspunkte, die sein Nachdenken stimulierten. Seine ästhetischen Urteile verdankten sich nicht dem schnellen Wechsel künstlerischer Moden, sondern sie beruhen auf einer tiefen Verwurzelung in der Geschichte seiner Stadt und seines Landes, wie sie kaum mehr anzutreffen ist. Dieses Buch zeigt einen Autor, der sich mit stilistischer Brillanz am Zeitgeist reibt, Einspruch erhebend gegen Geschichts- und Traditionsvergessenheit, aber auch mit sicherem Blick für Leistungen, die die Aufregungen des Tages überdauern.

      Wider den Strich gedacht
    • 1947 kehrt der 21-jährige Wolf Jobst Siedler aus der Kriegsgefangenschaft nach Berlin zurück, das als »Viermächtestadt« in Trümmern liegt. Dennoch ist das intellektuelle Leben aufregend, und Siedler ist mittendrin. Er besucht Premieren von Bertolt Brechts »Mutter Courage« im Osten und Sartres »Fliegen« sowie Thornton Wilders »Wir sind noch einmal davongekommen« im Westen. Junge Autoren sorgen für Furore, darunter Heinrich Böll, der Siedler in Dahlem besucht. Siedler verleiht Martin Walser seinen ersten Literaturpreis für »Ehen in Philippsburg« und trifft im Kolbe-Haus den damals umstrittenen Gottfried Benn, der ungedruckte Gedichte vorträgt. Nach dem gescheiterten Aufstand vom 17. Juni wird Siedler 1953 Sekretär des »Kongresses für die kulturelle Freiheit« und leitet mit 29 Jahren das Feuilleton des »Tagesspiegels«. Er wird zu einem wichtigen Akteur im literarischen Leben der geteilten Stadt und erinnert sich an Begegnungen mit Thomas Mann, Konrad Adenauer, Hannah Arendt, Martin Heidegger und Ernst Jünger. Episoden und prägende Lektüren wechseln sich ab, während Siedler die legendären Berliner Lokalitäten Revue passieren lässt. Sein Buch »Die gemordete Stadt« von 1964 thematisiert Versäumnisse und Fehlentwicklungen. Siedler entschlüsselt die Zukunft Berlins durch seine Vergangenheit, wobei er die Stadt in all ihren Facetten beleuchtet.

      Wir waren noch einmal davongekommen
    • Zwischen gestern und morgen

      • 285 Seiten
      • 10 Lesestunden
      4,0(1)Abgeben

      Ansichten eines Publizisten und Verlegers Wolf Jobst Siedlers Bücher haben ihre Brisanz (und ihren Erfolg) stets aus dem Widerspruch zum Zeitgeist bezogen. Er denkt „quer zu allen Fronten“ (FAZ). „Die gemordete Stadt“ machte durch den Angriff auf das Ideal der modernen Stadtplanung Furore. „Weder Maas noch Memel“ bestand zu einer Zeit auf der Bedeutung der Geschichte, als das „Projekt Moderne“ den Ton angab. Und in „Abschied von Preußen“ wandte sich Siedler gegen alle, die nach der Wiedervereinigung zurück zum alten Preußen wollten. Stalin habe, so Siedler, das Gesicht Deutschlands ein für allemal gewaltsam nach Westen gedreht. Siedlers neuer Band schreibt diesen Gedankengang in die Gegenwart fort: Wider Erwarten habe die Geschichte plötzlich wieder von der Wirklichkeit und dem Denken der Deutschen Besitz ergriffen. Seine anregenden Essays erkennen diese Tendenz in der Geschichte und in der Politik, in Kunst und Literatur.

      Zwischen gestern und morgen