'Selbstredend wird ein Mensch von einer Stadt, von einer Landschaft geprägt, sobald er sie wählt. Aber, wählt man denn? Mich zum Beispiel hat mein Schicksal in den fünfziger Jahren nach Paris entführt, ganz wörtlich übrigens. Gewählt habe ich erst, als ich Jahre später entschied zu bleiben. Heute weiß ich abermals mehr: Ich bin letztlich geblieben, weil ich, um das Modewort besten Gewissens zu gebrauchen, mich identifizieren konnte mit dieser Stadt. Weil ich mit ihr gemeinsame Sache mache. Ein Splitter also aus dem Kaleidoskop der Komplizenschaft, eine Ansicht nur aus einer Reihe wechselnder Bilder, aber die bedeutsamste, weil prägendste aus jenen fünfziger und frühen sechziger Jahren. Es war in Frankreich das Ende einer Epoche, aber wie immer, wir wussten es nicht.' Die vorliegende Publikation ist weit davon entfernt, eine chronologisch geordnete, homogene, nahtlose Geschichte zu erzählen. Es handelt sich eher um eine Montage ungleicher Momentaufnahmen und sorgfältig gezeichneter Portraits von großen Augenblicken und bescheidenen Erlebnissen, von befreundeten Berühmtheiten, seltsamen Eigenbrödlern oder auch ganz einfachen Leuten. In diesem sehr persönlichen Erinnerungsmosaik erzählt Ruth Henry die Geschichte ihres Lebens.
Ruth Henry Reihenfolge der Bücher






- 2010
- 2007
Unica Zürn, eine der Ikonen des Surrealismus und Lebensgefährtin Hans Bellmers, hat ein einzigartiges künstlerisches Werk von Zeichnungen, Anagrammen und Prosatexten geschaffen. Ihre tragische Lebensgeschichte, geprägt von den gefürchteten und doch als poetisch erfahrenen Schizophrenieschüben, wird hier von ihrer Freundin und Übersetzerin Ruth Henry erzählt. Wie das Werk Antonin Artauds eröffnet auch Unica Zürns Kunst einen Blick auf den Wahn von innen. 'Der Leser möge sich internieren lassen, falls er das schöne Talent besitzt, verrückt zu werden, um zu erfahren, wie es in einer solchen Klinik zugeht', schrieb Unica Zürn in einem Brief an Ruth Henry. Der Surrealismus versuchte, die Kreativität des Unbewussten zutage zu bringen. 'Unica Zürn fiel diese poetische Frucht, bitter genug, mühelos in den Schoß, als sie sich entschloss, die unerhörten Leiden und die unerhörten Freuden der Krankheit aufzuzeichnen'. (Ruth Henry)
- 1968
Die Manifeste des Surrealismus
- 137 Seiten
- 5 Lesestunden
André Breton gilt als einer der bedeutendsten Dichter des Surrealismus, seine MANIFESTE sind die grundlegenden theoretischen Schriften dieser avantgardistischen Bewegung, die vielen zur Weltanschauung wurde. Revoltiert wird gegen alles Herkömmliche und Überlieferte, gegen Arbeitsteiligkeit und Zweckrationalismus, gegen Familie und Vaterland mit dem Ziel, die Entfremdung des Ich aufzuheben, Authentizität zu gewinnen. In ihrer Suche nach einer Fusion von Geist und Welt, von Individuum und Kollektiv zählen die MANIFESTE unbestritten zu den Klassikern der Moderne.