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Ulrich Kronauer

    Baltisch-europäische Rechtsgeschichte und Lexikographie
    Aufklärer im Baltikum
    Vom Nutzen und Nachteil des Mitleids
    Vom Mitleid
    Recht und Sprache in der deutschen Aufklärung
    Carl Gustav Jochmann - Ein Kosmopolit aus Pernau
    • Der 1789 in Pernau in Livland geborene Carl Gustav Jochmann "verstand sich als kosmopolitischer Betrachter in einer um die Verwirklichung burgerlicher Freiheiten und Rechte ringenden Welt" (Peter Konig). Er studierte in Paris im Kreis des Grafen Gustav von Schlabrendorf die Geschichte der Franzosischen Revolution und schrieb einen tiefgrundigen Essay uber Robespierre. Er beteiligte sich an der Fortschrittsdiskussion der Aufklarung mit der Schrift 'Die Ruckschritte der Poesie', die in seinem Buch 'Uber die Sprache' enthalten ist, und verfasste eine Abhandlung 'Zur Naturgeschichte des Adels', die wohl nicht zuletzt wegen der Scharfe ihrer Adelskritik nicht zu seinen Lebzeiten veroffentlicht wurde. In dem vorliegenden Band der 'Jochmann-Studien' finden sich Interpretationen der genannten Schriften, daneben Studien zur Biographie des auf seiner 'Verborgenheit' beharrenden Autors und zur durch diese Anonymitat erschwerten Rezeption seiner Werke.

      Carl Gustav Jochmann - Ein Kosmopolit aus Pernau
    • Aufklärer im Baltikum

      • 263 Seiten
      • 10 Lesestunden

      Die baltische Aufklärungsbewegung ist eng mit der deutschen Aufklärung verbunden. Baltische Deutsche, Theologen, Historiker, Erzieher, Juristen engagierten sich als streitbare Publizisten, als gelehrte Sammler und Herausgeber von historischen Dokumenten und von Zeitschriften, als akademische Lehrer und Reformer. Sie argumentierten und publizierten, bis weit in das 19. Jahrhundert hinein, vor dem Hintergrund der deutschen, aber auch der französischen und englischen Aufklärung. Sie taten dies unter russischer Oberherrschaft in deutscher Sprache, einer Sprache, die die überwiegende Mehrheit der Esten und Letten nicht erreichte. Dem Versuch Garlieb Merkels, die Kluft zwischen Aufklärern und Aufzuklärenden wenigstens ansatzweise zu überwinden, ist ein Beitrag des Sammelbandes gewidmet, der aus einer Tagung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften hervorgegangen ist. Andere Beiträge porträtieren bedeutende Sammler und 'Litterärhistoriker', beschäftigen sich mit Merkel und Carl Gustav Jochmann, mit Elisa von der Reckes Entlarvung Cagliostros. Schließlich werden die Reformen unter Katharina II. als Politik des aufgeklärten Absolutismus interpretiert.

      Aufklärer im Baltikum
    • Der Band, der Beiträge lettischer, estnischer und deutscher Historiker, Rechtshistoriker, Sprach- und Literaturwissenschaftler enthält, beschäftigt sich mit der baltischen Rechtsgeschichte in dreifacher Hinsicht. Zum einen geht es um historische Dimensionen, um die Verbreitung des Sachsenspiegels und des Magdeburger Rechts in den baltischen Ländern, um schwedische Rechtseinflüsse, um die mittelalterlichen Revaler Kodizes des lübischen Rechts und um die rechtliche Lage der einheimischen Bevölkerung Altlivlands. Als zweiter Themenschwerpunkt werden biographische Zugänge eröffnet am Beispiel einiger Vertreter der kurländischen Familie Brüggen auf Stenden, des aus Livland stammenden Juristen und Spätaufklärers Carl Gustav Jochmann und der Rechtshistoriker Friedrich Georg von Bunge und Leo Leesment. Für die Beschäftigung mit der Geschichte der baltischen Rechtssprache schließlich erweist sich das Deutsche Rechtswörterbuch, das von einer Forschungsstelle der Heidelberger Akademie der Wissenschaften erarbeitet wird, als äußerst wichtiges Hilfsmittel; dies nicht zuletzt geht aus den sieben Beiträgen hervor, die dem Aspekt „Sprache und Recht im Baltikum“ gewidmet sind.

      Baltisch-europäische Rechtsgeschichte und Lexikographie
    • In seinen kulturkritischen Schriften stellte Jean-Jacques Rousseau das Fortschrittsdenken seiner Zeit radikal in Frage. 1749 hatte ihn die Vision einer 'anderen Welt' überwältigt und verwandelt, einer Welt, die noch nicht von Hektik, von Konkurrenzkämpfen, von Ungleichheit und Unehrlichkeit bestimmt war. Rousseaus Vision faszinierte und provozierte die Zeitgenossen. Kritiker wie Voltaire, Wieland und Forster unterstellten ihm ein 'Zurück zu den primitiven Anfängen der Menschheitsgeschichte'. Andere wiederum entdeckten in Berichten über fremde Völker wie die Grönländer (Mendelssohn) oder über Minderheiten wie die sogenannten „Zigeuner“ (Biester, Rüdiger) Eigenschaften, die eine Gegenwelt zur bürgerlichen Welt des 18. Jahrhunderts in neuem, positiven Licht erscheinen ließ[en]. Auch Lessings und Dohms Versuche, die Beziehungen zwischen den Menschen zu verbessern, indem ursprüngliche Eigenschaften und Fähigkeiten zur Geltung gebracht werden, konnten an Rousseau anschließen. Das Phänomen der innigen Kinderliebe allerdings, das man bei den Grönländern, den Juden und den Zigeunern fand, blieb nicht nur den Zeitgenossen weitgehend unzugänglich, sondern erhielt auch in der Philosophie Rousseaus als elementarer Wert keine Bestätigung.

      Gegenwelten der Aufklärung