Ballade van de aardse Jood en andere gedichten 1933-1944
- 47 Seiten
- 2 Lesestunden
Hans Keilson war ein Autor, dessen Werke zutiefst menschliche Erfahrungen mit bemerkenswerter Sensibilität und Einsicht erforschten. Sein Schreiben befasste sich häufig mit Themen wie Verlust, Erinnerung und der Komplexität menschlicher Beziehungen und zeigte eine einzigartige Fähigkeit, die feinen Nuancen der Psyche einzufangen. Keilson's literarischer Stil wurde sowohl als poetisch als auch als schonungslos ehrlich beschrieben, was die Leser mit tiefem Einfühlungsvermögen in das Innenleben seiner Charaktere zog. Seine Beiträge werden für ihre universelle Auseinandersetzung mit der menschlichen Verfassung und ihre anhaltende emotionale Resonanz gefeiert.






Der Arzt und Schriftsteller Hans Keilson musste 1936 Deutschland verlassen und überlebte den Krieg in Holland, mit gefälschtem Pass und teilweise im Versteck. 1944 schrieb Hans Keilson Tagebuch. Er schildert die Erfahrung des Untertauchens und berichtet von der beängstigenden Entfremdung gegenüber Frau und Kind, einer heimlichen Liebe, von Gedichten und Lektüre, der Angst vor der Zukunft und der täglichen Bedrohung. Dieses Buch, das auch die 46 Sonette enthält, die Hans Keilson wähernd der Niederschrift des Tagebuchs verfasst hat, ist ein persönliches Dokument ersten Ranges, aber auch ein außergewöhnliches historisches Zeugnis darüber, mit welcher Macht und Konsequenz das Klima von Verfolgung und Willkür auch die intimsten Bereiche der Existenz durchdringt. Das ›Tagebuch 1944‹ wird von Marita Keilson-Lauritz aus dem Nachlass herausgegeben und kommentiert. Mit einem Nachwort von Heinrich Detering.
»Mit der Veränderung der Persönlichkeit ändert sich auch die Qualität der Erinnerung.« Diesen Satz zitiert Hans Keilson gleich zu Beginn seiner rückblickenden Erzählung. Es sind Spiegelungen und Splitter, leise und zweifelnde Betrachtungen, die in diesen ebenso bewegenden wie heiteren Erinnerungen aufscheinen. Die Jugend in Brandenburg, das Studium und das rauschende Leben in Berlin, das Exil in Holland – das sind die äußeren Stationen dieses Lebens. Wirtschaftskrise, Antisemitismus, Krieg, aber auch Freundschaft, Musik und Hoffnung bilden den Rahmen dazu. Entstanden in den neunziger Jahren, findet Hans Keilson in diesem Buch einen literarischen Ton, der seinem grandiosen und weltweit übersetzten Werk eine weitere Facette hinzufügt. An Stelle eines Nachworts findet sich am Schluss des Bandes ein ausführliches Gespräch über »hundert Jahre« Lebens- und Schaffenszeit.
Hans Keilsons Essays und Reden verbinden die Reflexion mit der Poesie, das Nachdenken mit dem Erzählen. Bereits als Schüler in den zwanziger Jahren hat Hans Keilson kurze Texte geschrieben, er blieb der Form des Essays treu bis heute. Thematisch bewegen sich seine Texte vom Porträt bis zur Landschaftserkundung, von der Psychoanalyse bis zum Nachdenken über Sprache und Schreiben. Immer wieder steht die Trauer über die deutsche Katastrophe des letzten Jahrhunderts im Mittelpunkt, der Schmerz angesichts der Verfolgung und Vernichtung der Juden. Auf der Grundlage der 2005 erschienenen Werkausgabe hat Heinrich Detering für diesen Band eine Auswahl getroffen und zahlreiche Texte hinzugefügt, die in den letzten Jahren entstanden oder bisher nur entlegen publiziert worden sind. Gleichzeitig erscheinen von Hans Keilson der Erinnerungsband ›Da steht mein Haus‹ und die Neuausgabe des frühen Romans ›Das Leben geht weiter‹. Lieferbar sind außerdem die Novelle ›Komödie in Moll‹ und der Roman ›Der Tod des Widersachers‹.
Mut und Todesangst, Klaustrophobie und Hoffnung, Soldarität und Verrat. Ein kleines Meisterwerk, mit dem der Autor seinen holländischen Beschützern ein Denkmal setzt.Dass das Leben oft nur mit bitterem Humor zu ertragen ist, beweist diese tragikomische Geschichte von Wim und Marie, die den Juden Nico während der holländischen Besatzungzeit in ihrem Haus verstecken. Als er plötzlich an Lungenentzündung stirbt, muss das Paar die Leiche los werden. Aber wohin damit, ohne dass die Gestapo aufmerksam wird?
Seinerzeit von Oskar Loerke empfohlen, fand sich Keilsons Roman Das Leben geht weiter schon einmal im Programm des S. Fischer Verlags. Das war im Frühjahr 1933. Kaum ausgeliefert, brannte der Reichstag, einige Monate später war das Buch des jüdischen Autors Keilson auf der Verbotsliste. Er handelt vom wirtschaftlichen Niedergang eines kleinen Selbständigen in einer kleinen Kreisstadt in der Mark Brandenburg, eingelassen in die politischen, sozialen und ökonomischen Wirren der Jahre nach dem Ersten Weltkrieg, der Weimarer Republik, der Inflationszeit und des aufkommenden Nationalsozialismus.
Written while Hans Keilson was in hiding during World War II, The Death of the Adversary is the self-portrait of a young man helplessly fascinated by an unnamed "adversary" whom he watches rise to power in 1930s Germany. It is a tale of horror, not only in its evocation of Hitler's gathering menace but also in its hero's desperate attempt to discover logic where none exists. A psychological fable as wry and haunting as Badenheim 1939, The Death of the Adversary is a lost classic of modern fiction.