Der theoretische Teil sämtlicher Lehrabschlussprüfungen in Handwerk und Industrie wird zunehmend in programmierter Form durchgeführt, was auch für Hochschulen und Universitäten gilt. Die Qualität der verwendeten Alternativantworten, insbesondere der Distraktoren, wird jedoch nicht immer ausreichend analysiert. Gute Distraktoren sind eindeutig falsch, aber plausibel genug, um Probanden anzuziehen, die die richtige Lösung nicht kennen. Die Häufigkeit der Distraktoren sollte möglichst gleich verteilt sein. Die vorliegenden Tabellen ermöglichen es, ohne Rechenarbeit zu überprüfen, inwieweit die Besetzungen einzelner Distraktoren zur Wahrscheinlichkeit einer Gleichverteilung beitragen und welche als unter- oder überbesetzt gelten müssen. Dazu wird die Zahl der falschen Antworten auf einer Alternativaufgabe in den entsprechenden Spalten abgelesen. Eine gewünschte Gleichverteilung liegt vor, wenn die Distraktorenwerte im Intervall [UGA, OGA] liegen. Die Position der Distraktoren sollte zufällig und gleichverteilt sein, um Verzerrungen zu vermeiden. Die bereitgestellten Zufallszahlen für Tests mit unterschiedlichen Antwortvorgaben unterstützen diese Anordnung. Leser, die an den mathematischen Grundlagen interessiert sind, finden die Ableitungen und die geringe Ratewahrscheinlichkeit bei Aufgaben mit mehreren Distraktoren aufschlussreich. Die Schrift soll Testkonstrukteuren bei der Gestaltung von Alternativantworten helfen und den Ausw
Uwe Andreas Michelsen Bücher





Notengebung
Handreichung zur Objektivierung
Lehrende müssen Schülerinnen und Schüler benoten; sie können sich dieser Aufgabe nicht entziehen. Umso größer sollte das Bemühen um eine von subjektiven Einflüssen freie, also möglichst objektive Beurteilung sein. Für leistungsorientiert eingestellte Pädagogen bedeutet Leistung die Manifestation eines menschlichen Grundbedürfnisses, eine Möglichkeit der individuellen Selbstverwirklichung. Wenn es stimmt, dass schulorganisatorische Maßnahmen im Vergleich zur Verbesserung der Unterrichtsqualität relativ unwirksam sind, und dass möglichst objektiv gestaltete Testergebnisse nicht nur die Leistungsbeurteilung der Schülerinnen und Schüler verbessern, sondern auch eine vom subjektiven Urteil der Lehrenden unabhängige Evaluation des Unterrichts erlauben, können insbesondere normorientierte Tests zur Verbesserung der Unterrichtsqualität beitragen. Hinzu kommt, dass diese den Lehrkräften ermöglichen, die Leistungen ihrer Schüler über den Rahmen der eigenen Klasse hinaus zutreffend einzuschätzen. In einem zumindest eingeschränkten Maße, wenn die Leistungen der Schülerinnen und Schüler durch die Vergabe von dem Schwierigkeitsgrad der gestellten Aufgaben entsprechenden Punktwerten gemessen werden können, mögen die nachfolgenden Handreichungen zu einer Verbesserung der Notengebung beitragen.
Aufgabenanalyse
Schwierigkeitsgrad, Trennschärfe und Distraktorenqualität - 2. überarbeitete Auflage
Prof. Dr. Uwe Andreas Michelsen war bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahr 2005 Inhaber des Lehrstuhles für Berufs- und Wirtschaftspädagogik an der RWTH Aachen. I
Vorformen zünftlerischen Denkens und Handelns in der Antike
Insbesondere in Babylonien und in Judäa
In Publikationen zur Geschichte der Berufserziehung wird für den Beginn des zünftlerischen Denkens und Handelns frühestens das 12. Jahrhundert n. Chr. festgelegt. Ungeachtet dessen finden sich Vorläufer zünftlerischen Denkens und Handelns bereits in der Antike, insbesondere zeigen dies die hier vorgestellten Beispiele Babyloniens und Judäas.