Wolfgang Zöller Bücher






Die einen starren gebannt auf das Jahr 2000, Wolfgang Zöller schreibt bereits an seiner Chronik des dritten Jahrtausends frei nach dem Motto: "Die Weichen sind getsellt, so lasst uns entgleisen".Was bringt die Zukunft? Die Frage ist falsch gestellt: Was wir der Zukunft bringen, so muss sie lauten.Neujahrsansprachen, Computerviren, fröhliche-unperfekte Staatsverschuldung und Geschwindigkeitsbegrenzungen: Ganz so, als wäre sie noch aufzuhalten: die Zukunft, wie sie war.Indem der Autor sie auf die Schippe nimmt fühlt er der Gegenwart den Puls. Amüsieren wir uns also schon heute über das, was uns morgen ganz normal absurd die Vorwärtsentwicklung verheißt.
Wie geht es dir, Mama?
Der lautlose Massenmord
Es ist Donnerstag, der Morgen des 2. Mai. Über der Stadt liegt eine hohe Nervosität. Noch registriert niemand bewusst die Ursache. Die neuen Augenreißer an den Litfasssäulen und Plakatständen nehmen die Menschen zunächst nur mit halbem Auge wahr. In der Hälfte des Vormittags jedoch bricht es durch. In den Frühstückspausen branden die Diskussionen auf. Draußen ertönen die ersten Martinshörner, deren Konzert dann den ganzen Tag hindurch nicht mehr abreißt. Von diesem Morgen an ist nichts mehr so wie vorher. Und bei alldem geht es um die Frage: Welchen Wert hat das ungeborene Leben? Den Rahmen seiner Erzählung gründet der Journalist Wolfgang Zöller weitgehend auf eigene Erlebnisse.