Wie verhalten sich Sprache und Erfahrung zu einander? Sind die Fragen nach den »Grenzen der Sprache« und den »Grenzen der Sprachlosigkeit« einander entgegengesetzt, gehen sie aufeinander zu? Was geschieht an dem Ort, an dem diese Fragen aufeinandertreffen – wenn sie es tun? Hat der Unterschied der Fragestellung einen historischen Index, also zu je anderen Zeitpunkten unterschiedliche Bewertungen von Schweigen und Kommunikation? Wie sich in den Aufsätzen, die in diesem Band versammelt sind, zeigt, können zwischen den Grenzen der Sprache und den Grenzen der Sprachlosigkeit ganze Denkwelten entstehen. Mit Beiträgen von: Aleida Assmann, Rainer Forst, Carl Friedrich Gethmann, Albrecht von Kalnein, Thomas Kempf, Joseph Leo Koerner, Vivian Liska, Florian Meinel, Igor Narskij, Erik Schilling, Arbogast Schmitt, Melani Schröter
Carl Friedrich Gethmann Reihenfolge der Bücher






- 2023
- 2023
Konstruktive Ethik
Einführung und Grundlegung
Das Buch bietet einen systematischen Gesamtentwurf der Allgemeinen Ethik und damit für den interessierten Leser einen Zugang zu den wichtigsten Fragestellungen der Disziplin Ethik. Dazu werden im Anschluß an eine systematische und historische Einleitung propädeutische Fragen behandelt und die bekannten drei Paradigmen ethischer Reflexion (Tugendethik, Nutzenethik und Verpflichtungsethik) in Orientierung an den klassischen Texten dargestellt. Darauf aufbauend wird die mögliche Komplementarität dieser Paradigmen im Sinne eines Filtermodells sukzessiver ethischer Urteilsbildung entwickelt. Das Buch zeigt, ausgehend von den sprachphilosophischen und wissenschaftsphilosophischen Arbeiten der Erlanger Schule, darüber hinaus, daß moralische Verpflichtungen und Berechtigungen mit ihren unterschiedlichen Graden von Verbindlichkeit ohne starke „realistische“ und wertphilosophische Unterstellungen rekonstruiert werden können.
- 2021
Künstliche Intelligenz in der Forschung
Neue Möglichkeiten und Herausforderungen für die Wissenschaft
- 179 Seiten
- 7 Lesestunden
Dieses Buch untersucht die Realität der künstlichen Intelligenz (KI) und ihre Auswirkungen auf Forschung und Gesellschaft. Es beleuchtet Chancen und Risiken, die Ersetzbarkeit des Menschen durch KI sowie die Herausforderungen für rechtliche Rahmenbedingungen. Abschließend werden Empfehlungen für verantwortliche Akteure gegeben.
- 2019
Warum sehen viele Menschen die eigene kulturelle Identität bedroht? Was führt zu Hass gegenüber dem anderen und zu einer Ermächtigung zur Selbstverteidigung? Hass ist wieder zu einem zentralen Thema des politischen Diskurses geworden. Fremdenhass, Antisemitismus und sogenannte hate crimes stellen die Gesellschaft, die parlamentarische Demokratie und den Rechtsstaat vor gravierende Probleme. Die Beiträgerinnen und Beiträger untersuchen den Zusammenhang von Identität, Hass und Kultur, der in vielen Ereignissen der Zeitgeschichte, von der langen Reihe von terroristischen Anschlägen der letzten Jahrzehnte bis zu den jüngsten fremdenfeindlichen Ausschreitungen, immer wieder fassbar wird. Aus dem Inhalt: Friedrich Wilhelm Graf: Identität und Hass. Über einen verborgenen Wechselbezug Igor Narskij: Identität und Hass in Zeiten gesellschaftlichen Umbruchs Dan Diner: Sinn und Unsinn von »Identität« Jürgen Fohrmann: Identität, Markierung, Hass - Kultur Aleida Assmann: Wer braucht Kultur, und wer nicht? Michael Quante: Über den Zusammenhang von Personsein und Hass Gudrun Krämer: Der Islam als Spannungsfeld Barbara Mittler: Kultur-Identität / Hass? Oder: Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten
- 2019
In der heutigen Wissenschaftslandschaft wird häufig die Notwendigkeit interdisziplinärer Forschung gefordert, ohne dass klar ist, was genau mit „Interdisziplinarität“ gemeint ist oder was sie konkret umfassen kann. Diese Forderung wird oft unabhängig von spezifischen Fachgruppen erhoben, was Fragen zu den Herausforderungen und Problemen aufwirft, die sich für bestimmte Disziplinen ergeben. Der vorliegende Band bietet Klärungen des Begriffs Interdisziplinarität und beleuchtet die damit verbundenen Herausforderungen für die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften. Die Beiträge der AutorInnen machen die Vielfalt und Komplexität dieser Forderung transparent, indem sie verschiedene Perspektiven einnehmen, darunter Philosophie, Rechtswissenschaft, Literaturwissenschaft, Ökonomie und Geschichtswissenschaft. Durch diese unterschiedlichen Blickwinkel wird ein tieferes Verständnis für die Anforderungen und Schwierigkeiten der interdisziplinären Zusammenarbeit geschaffen und die Relevanz dieser Thematik für die akademische Praxis hervorgehoben. So wird deutlich, dass Interdisziplinarität nicht nur eine theoretische Forderung ist, sondern auch praktische Implikationen für die Forschung und den Austausch zwischen den Disziplinen hat.
- 2013
Über die richtige Organisationsstruktur der Universität, die Organisation des akademischen Studiums, die Aufgaben universitärer Forschung, die Verbindung von Lehre und Forschung und ähnliche grundsätzliche Fragen wird diskutiert, seitdem es Universitäten gibt. Die aktuelle hochschulpolitische Diskussion bleibt jedoch häufig an der Oberfläche, soweit sie die Organisationsfragen nicht in Beziehung zu den grundlegenden Aufgaben der Universität setzt. Wie eine Organisation konstruiert ist, sollte sich zweckrational aus ihrer Aufgabe ergeben. Der Autor geht von der Einsicht aus, dass die methodische und systematische Suche nach neuem Wissen der spezifische Kern der Universität als Bildungseinrichtung ist. Das akademische Lernen besteht grundsätzlich in der Teilnahme an diesem Suchprozess; propositionales Wissen ist funktionell auf ihn hin geordnet. Für die akademischen Berufe (und nicht nur für den Beruf des Forschers) ist kennzeichnend, dass für ihre Ausübung die Fähigkeit, neues Wissen hervorzubringen, zu erweitern, aufzunehmen und in die Praxis zu integrieren, unabdingbar ist. Folglich besteht die akademische Berufsqualifikation im forschenden Lernen – sie ist kein Bildungsziel neben diesem. Abschließend werden ausgehend vom Prinzip des forschenden Lernens Fragen der Organisationsprinzipien der Universität erörtert.
- 2010
Nach Paul Lorenzen (1915-1994) ist eine 2009 gegründete Stiftung zur Förderung der Wissenschaft und Forschung an der Universität Konstanz benannt. Der Mathematiker und Philosoph Paul Lorenzen ist zusammen mit Wilhelm Kamlah der Begründer der so genannten Erlanger Schule und Hauptvertreter der Konstruktiven Wissenschaftstheorie. Insbesondere an der Universität Konstanz war in den 1980er Jahren ein Zentrum der Konstruktiven Philosophie und Wissenschaftstheorie entstanden. In den beiden bei der Gründungsfeier gehaltenen Vorträgen zeichnen Jürgen Mittelstraß und Carl Friedrich Gethmann ein lebendiges Bild der Person Lorenzens und stellen die von ihm begründete Philosophie vor.
- 2010
Kaum ein anderes Thema führt zu so heftigen und intensiven Debatten und Auseinandersetzungen wie die Frage, ob und inwieweit die Forschungs-, Behandlungs- und Diagnosemöglichkeiten zugelassen oder verboten werden sollen, die die moderne Medizin und die Biotechnologie entwickelt haben. Dies gilt auch für die Präimplantationsdiagnostik (PID), also die genetische Untersuchung von menschlichen Embryonen, die durch extrakorporale Befruchtung gezeugt wurden. Moralische, rechtliche und medizinische Probleme werden im Blick auf die Wahrung der Menschenwürde und des Lebensrechtes, auf strafrechtliche Regulierungen und medizinische Aspekte diskutiert. Die interdisziplinäre Kooperation, die dieser Band dokumentiert, führt zu einer Integration der fachlichen Angebote zur Lösung der Probleme der Präimplantationsdiagnostik.
- 2008
Langzeitverantwortung
- 240 Seiten
- 9 Lesestunden
Der Begriff der „Langzeitverantwortung“ rückt zunehmend in den Mittelpunkt öffentlicher Debatten um Nachhaltigkeit und Ökologie. Wie lässt sich glaubwürdig begründen, dass Menschen von heute für das Schicksal ihrer Nachfahren Verantwortung übernehmen müssen? Namhafte Natur- und Geisteswissenschaftler diskutieren hier Verantwortlichkeiten und beschreiben die Notwendigkeit, umzudenken. Mit Beiträgen von Dieter Birnbacher, Dieter Cansier, Heinz Duddeck, Carl Friedrich Gethmann, Ulrich Hampicke, Klaus Heinloth, Bernhard Irrgang, Hans Wolfgang Levi, Jürgen Mittelstraß, Klaus Pinkau, Eckard Rehbinder, Ortwin Renn und Dieter Sturma.
- 2007
Vom Bewußtsein zum Handeln
Das phänomenologische Projekt und die Wende zur Sprache
- 253 Seiten
- 9 Lesestunden
Im Mittelpunkt des Interesses steht eine komplexe Problemlage zwischen Phänomenologie, Lebensphilosophie und Logischem Intuitionismus, aus der heraus sich die Tendenz zur Entwicklung eines spezifischen „deutschen Pragmatismus“ ergeben hat. Dabei spielen besonders E. Husserl, M. Heidegger, O. Becker und A. Heyting eine Rolle. Der hier zur Debatte stehenden philosophiehistorisch beschreibbare Diskussionskontext ist durch die zeitgeschichtlichen Umstände, die im wesentlichen durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten, den Exodus vor allem jüdischer Philosophen Deutschlands und Österreichs und den Zweiten Weltkrieg markiert werden, zerstört worden. Erst in den sechziger Jahren hat es Reprisen der hier untersuchten Debatte gegeben, besonders deutlich im Erlanger Methodischen Konstruktivismus, aber auch in Ansätzen wie der Transzendentalpragmatik von K.-O. Apel und der Universalpragmatik von J. Habermas. Der Aufbau des Bandes versucht, eine Entwicklungstendenz von einer mentalistisch zu einer lingualistisch orientierten Phänomenologie abzubilden. Als zusammenfassenden Positionentitel für diese Ansätze hat Carl Friedrich Gethmann den Begriff des „kulturalistischen Pragmatismus“ vorgeschlagen. Der Begriff des „Kulturalismus“ soll die in Abgrenzung zu dem von den Vereinigten Staaten ausgehenden „naturalistischen Pragmatismus“ verdeutlichen.