Der Architekt der EU-Ost-Erweiterung beleuchtet die Herausforderungen und Chancen Europas zwischen Krise und neuem Aufbruch. Nach den gescheiterten Referenden in Frankreich und den Niederlanden hat eine Vertrauenskrise die Gründerstaaten der Europäischen Union erfasst. Die Politik offener Märkte, die für Europas Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand entscheidend ist, wird fälschlicherweise für die Auslagerung von Betrieben und den Verlust von Arbeitsplätzen verantwortlich gemacht. Eine von einigen geforderte Renationalisierung würde jedoch die Lebens- und Wohlstandschancen drastisch verschlechtern und Europa in einen schleichenden Abstieg führen. Es mangelt der politischen Klasse der Mitgliedsstaaten an der Einsicht, dass nationale und europäische Verantwortung untrennbar miteinander verbunden sind. Der Autor teilt persönliche Erfahrungen und beleuchtet das Verhältnis Europas zu zukünftigen weltpolitischen Akteuren. In Bezug auf die USA kritisiert er das Konzept eines europäischen Gegenpols. Europa sollte nicht um die Rolle einer militärischen Supermacht konkurrieren, sondern seine Stärken in friedlicher Transformation und Konfliktlösung einbringen. Der alte Kontinent ist nicht zum Niedergang verurteilt; das 21. Jahrhundert kann ein europäisches Jahrhundert werden, wenn die Europäer ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen.
Günter Verheugen Bücher






60 plus
- 257 Seiten
- 9 Lesestunden
Das Wichtigste ist der Frieden
- 304 Seiten
- 11 Lesestunden
Deutschland und die Osterweiterung der Europäischen Union
- 374 Seiten
- 14 Lesestunden
Diese Studie analysiert die deutsche Europapolitik im Hinblick auf die Osterweiterung der Europäischen Union. Warum unterstützte Deutschland die große Erweiterungsrunde? Welche waren die deutschen Interessen in Mittel- und Osteuropa? Die Antwort liegt in den Grundentscheidungen der Regierung Kohl und der Erweiterungspolitik der Regierung Schröder/Fischer. Das Werk gibt eine quellenreiche empirische Darstellung, welche sich auf Interviews mit Politikern, Beamten und Experten stützt. In fünf Fallstudien werden Schlüsselfragen der Beitrittsverhandlungen wie Finanzen, Reform der EU-Institutionen, Gemeinsame Agrarpolitik und Arbeitnehmerfreizügigkeit bis zum Gipfel von Kopenhagen 2002 ausführlich behandelt. Die Schilderung umfasst mehrere Ebenen des vielschichtigen Erweiterungsprozesses: die EU-Politik in Brüssel, die Regierungs- und Parlamentspolitik in Berlin sowie die Rolle der ausgewählten Bundesländer.

